Zinsä -
Adrian.
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er. Diese Blätter sind mit der Feder umrissen, dann in Bitter und
Tusch, oder in Aquarell ausgearbeitet. Er galt lange als der größte
Landschaftszeichner der neueren Zeit, und auch seine landschaft.
liehen Stiche wurden als Muster gepriesen. Im Verlaufe der Jahre
wurde er aber von anderen Künstlern überboten, und besonderl
von Woollett verdunkelt. Allein der Geschmack ist wandelbar;
die früher so gepriesenen grossen landschaftlichen Blätter beider
Meister finden jetzt nur selten enthusiastische Verehrer. Woollett
zog wenigstens aus seinen Werken große Summen, Zingg aber
war mit den Abdrücken sparsam. da er den Erlös für seine späteren
Jahre sichern wollte, falls Arbeitslosigkeit oder Schwäche eintreten
sollte. Erst 1804 bewog ihn der Iiunsthändler Tauchnitz zur Her-
ausgabe seiner Werke. Sie erschienen in [t Lieferungen , jede zu
15 Thl. V01" der sßhfifl, und 10 Thl. mit derselben. Im Ganzen
enthalten sie 55 Blätter nach eigener Zeichnung, dann nach Ruys-
dael, 30th, Dietrich. Wa ner, Agricola, Brandt u. s. w., unter
dem Titel: Adrian Zinggs ähxpfersttchwerlt, fol. und qu. fol. Auf
dem Titel ist eine Ansicht von Dresden. Zwanzig Blätter lieferte
er nach Zeichnungen von Dietrich, welche vollkommen im Geiste
der Originale wieder gegeben sind. Dann haben wir von ihm auch
eine Anweisung zur Landschaftsmalerei, welche von 1808 11 E!"
schien. Im Jahre 1308 erschienen seine Anfangs ründe für Land-
schaftszeichner mit 27 Blättern in fol., nebst 7 iitleineren Stichen
von seinen Schülern. Leipzig bei Göschen. Früher schon ab er.
Studienblätter für Landschaftszeichnor in 12 Blättern gr. 3. heraus.
G. Fuchs, Ch. A. Günther, G. G. Geyser, F. A. Fischer, J-
Barnes, P. J. Duret, G. Paris, C. A. Richter, H. F. Laurin , Th
Vivares, Darmtedt, Tetzmann u. A. haben nach ihm gestochen.
Richter war mehrere Jahre Gehülfe des Meisters.
Ziugg war Mitglied mehrerer Akademien, und starb zu Leip-
zig 1816. Im neuen Necrolog der Deutschen X. 168 ist seine Bio-
graphie. C. Vogel von Vogelstein hat 1815 das Bildniss des Künst-
lers gezeichnet. Es findet sich in der bekannten Portraitsammlung
des berührten Hofmalers in Dresden. Früher hat A. Graff sein
Bildniss gemalt, und M. Thoencrt dasselbe gestochen, 8. H. Sin-
tzenich hat das von Seydelmann gemalte Bildniss den Künstlers
gestochen. Ein Bildniss desselben in Medaillen ist von P. R. Schel-
lenberg, 3.
Folgende Blätter gehören zu seinen Hauptwer-
ken. Im frühen Drucke sind die meisten vor der Schritt. Auch
Prohedriicke finden sich, besonders von Blättern nach Dietrich.
1) La Lune cachäe. A. v. d. Neer pinn, qu. fol.
Das Gegenstück zu Aliamet's nLever de la Lune,u und
im ersten Druck vor der Dedieation.
Q) Les Bergeres sorties du bain. Grosse Felsenlandschaft mit
badenden Hirtinnen, schönes Bild von Dietrich, ehedem in
Willtüs Sammlung 1763, s. gr. qu. fol.
lm ersten Drucke vor der Dedication an J, Aliamet 1763-
Hauptblatt des Meisters.
3) Die Abendlandschaft mit Felsen, Bäumen und Reisenden,
J. Both's Bild in der Gallerie zu Dresden, gr. qu. fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift, aber mit dem Wappen-
lt) Die Hirschjagd, nach dem berühmten Bilde von Ruyßdßel
in derselben Gallcrie, gr. qu. fol.
Im ersten Drucke vor der Schrift.
5) Gegend bei Harlem, nach J. Ruysdael, mit Dßdlcilwn M!
Prof. Michael Huber, gr. qu. fol.