Zieger .
J ohanh
Paul.
Ziegler,
Conrad.
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architektonischen Formen einen imposanten Eindruck macht. Die
"Kosten des Baues beliefen sich bis zur Abdankung des Königs Lud-
wig (13.13) auf 697,737 fl., und weitere 682,578 fl. beauspruehie da;
nortlwiirts an das Kloster sich anschliessende Iiunstausstelliingsge-
bäude der Glyptothek gegenüber. Den Plan zu diesem Gebäude
fertigte ebenfalls Ziebland, und Honig Ludwig scliubdadureh eine
neue Zierde der Stadt. Der Künstler entlehnte die feinen und i-ei-
chcn Formen dem gricchisch-korinthischein Style, und wusste so
scliöiie Cnlllllilliitvlnllßll und Verhältnisse zu finden, dass das Gc-
bäude einen wuhlthuenden und harmonischen Eindruck hervor-
bringt. Es erhebt sich mit korinthischem Portilius auf einem 12 F.
hohen Unterbau bei einer Breilenausdebnung von 224 F., und ei-
ner 'l'iei'e von "Z8 F. Dieses Gebäude wurde 1845 vollendet, und
ist im Iilustblatt 1847 Nr. i von E. Förster genau beschrieben.
Auch eine Ansicht der Facade ist beigegeben.
Ziebland steht seiner Richtung nach in München zwischen
L. v. Hlenze und F. v. Gärtner. Ein eben so einsichtsvollei- Hen-
ner und Verehrer des Altcrthums, als Pfleger der mittelalterlichen
Architektur steht er in beider Hinsicht auf der Höhe der Kunst.
Im Jahre 1855 berief ihn der Grossherzog von Weimar, um sich
über den Reslaurationsplan der Wartburg mit ihm zu berathen.
Der Kronprinz Maximilian von Bayern gab ihm hierauf den Aul-
trag, Zeichnungen zu einem Tafelservice zu fertigen, welcher ein-
zig in seiner Art ist. Ziebland wählte den Bilclerstulf aus dem
Nibelungenlied, und Schwanthaler modcllirte alle _Stuclte zur Aus-
führung in Silber. Dazu gehören Leuchter und sieben grosse Ta.
felaufsäitze, welche in Form und Bilcleireichthuiii zu den Meister-
stüclien dieser Art gehören. Gegenwärtig ist Ziebland mit der Ver-
grösserung des Schlosses in Hhhenschurangau beschäftiget, wo Kö-
nig Maximilian einen romantischen Sitz geschaffen hat. Auch die
Preisaufgabe zur Herstellung eines neuen zeitgemäßen Baustyles
nimmt den liiinstler in Anspruch. Das Programm zu dieser Auf-
gabe ist in der allgemeinen Zeitung 1852 zu lesen.
Dieser ausgezeichnete, henntnissreiche und fähige Künstler ist
seit Jahren lt. Civil-Bauinspektor.
König Ludwig ertheilte ihm nach Vollendung der genannten
grussartigen" Gebäude den Verclienstordcn vom heil. Michael. Üober
dem Portale der St. Bonifacius Iiirche hat er nach der Weise der
alten Baumeister sein Werkzeichen einmeisseln lassen, und die
daneben befindliche Figur trägt seine Zuge. '
Zicgßf, Jüllann Paul, Zeichner und Kupferstechcr zu Nürnberg,
war in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts thätig. Es finden
sich Federzeichnungeii von ihm, theils Bi clnissß. theils historische
Darstellungen. _Dann hat er auch ßildnisse gestochen, darunter
sein eigenes, mit I-I. P. Z. fee. bezeichnet, 12.
thäxig.
Ziegler, Adrian, Kupfcrstfecher v_on Zürich vyar um 1644
Er stach Bildnisse, und eme Anslcht von Zumch, qu. ful.
Zißglßf, Günfad, Zeichner und iiupferstecher von Zürich, wurde
um 1770 geboren, und von Conrad Gessngr unterrichtet. Später
begab er sich nach England, wo er 1802 semen Meister traf, aber
um 1810 starb.
Seine Blätter sind selten.
1) Zwei Landschaften mit Figuren und Thieren, nach Crayun-
Naglcrl? Künstler -Lex. XXII. Bd. 13