IZciIer, Joh.
Jakob.
Zeilcr ,
Franz
Anton.
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originell, während die beiden folgenden Künstler häufig Kupfer-
sticbe nach anderen Meistern benützten. Starb um 1750.
lctler, Ilohann Jakob, Maler, geboren zu Beute 1710, Stand ulla:
ter Leitung seines Vaters Paul, und bildete sich zu Rom in der
Schule des S. Conca weiter aus. Zciler blieb sechs Jahre in ltom,
und nachdem er sich noch weitere zwei Jahre in Neapel bei Soli-
mena geübt hatte, ging er nach Wien, wo der Künstler 22 Jahre
den Studien oblag. und viele Aufträge erhielt. Die Akademie zählte
ihn zu ihren Mitgliedern, und der Iiaiser zu den Hofmalern. Allein
die Hofluft konnte der Tiroler nicht lange, ertragen, und somit
begnügte er sich mit dem Titel eines kaiscrlich akademischen D'In-
lers. Die Anzahl seiner Werke ist sehr gruss, da Zeiler den gen
zen Tag arbeitete. Von ihm sind. die reichen Frescobilder in der
Kirche zu Ottobexiern, wobei ihm Franz Anton Zeiler behiilllich
war. Auch die Altarbilder sind griisstentheils von ihm gemalt. In
der Kirche zu Ettal intOberhayern ist die Kuppel von ihm gemalt.
Er nahm sich die Aputheose der Mönehsnrden zum Vorwnrfc, ww
bei ahertdie Benediktiner den schönsten Theil des Himmels inne ha-
ben. Dieses VVerk ist glänzend gemalt, stahl; aber in künstlerische:
Ilinsicht dem Decltenbild Hnoller"s im' Chore weit nach. Zeiler
malte auch die Fresken in der Kirche St. Anastasia zu Benedikt-
beuern (1752), in der liirche zu Son in Niederbayern, im Kloster
Fiirstenzell, in der Abtei liischingen, in der Pierrkirche zu El-
bingcualn, in der Pfarrlairche zu Beute an der Landstrasse, in der
liirche zu Feldlaireh in Vorarlberg u. s. w. Auch viele'Altarbildcx'
finden sich von ihm.
Zeiler galt bei vielen als einer der grössten deutschen lYlaai-
ster seiner Zeit, was höchstens für lleute passt. Er War nur ein
tüchtiger Praktiker, welcher durch glänzende Farben das Auge des
Dilettanten besticht. Uehrigexls wäre hier und da einem modernen
Frescolnaler die 'l'echnili und Farbenkenntniss des ehrlichen Ti.
x-olers zu wünschen. Seine Farben sind unverwiistlich und von
höchster Frische. In anderer Hinsicht steht er tief unter dem Ni-
veau cler modernen Schule. Mit der Zeichnung, nahm er es bu-
sunrlers leicht. Nach dem weitläufigen Artikel in liiisslfs Sitpple-
menten hönxite man glauben, Meister Zeiler stehe auf der llöhc
seiner Kunst, allein Füssly WeiSs recht wohl, was von jenen Lo-
beserhebnngen zu halten ist. Der Elogenschreiber war ein war-
mer Verehrer des Meisters, und spricht sich auch in gutmiithigcr
XVeise über den trclllichen Charakter desselben aus, was wir übri-
gens schätzen. Zeiler starb 1185.
Leiler, FFEXUZ Anton, Maler, geboren zu Rente 1716, war Schii-
lei- sgines Vaters Paul, und arbeitete dann unter Holzer in Augs-
burg, In 1mm besuchte er Corradils Schule, und xmchclem er fiin{
Jahre in Venedig Tizian's Werke stutlirt hatte, lsehrte er nach
Tirol zurück, aber ohne die Vorzüge jenes Nleistcrs sich angeeig-
nct zu haben. Der im vorhergehenden Artikel erwähnte anonyme
Pauegyrilser der liunstler Zeiler meint aber dennoch, dass unser
ehrliche Tiroler den griissten Meistern aller Zeiten ohne Scheu sich
iliihern dürfe. Mah hatte damals nur den Praktiker im Auge, um
Richtigkeit der Zeichnung, und um Charakteristik kümmerten sich
die damaligen Critiker in Tirol weniger.
Zeiler malte in Ottobayern mit seinem Vetter Jahob Franz.
Das Plafondbild mit St. Felicttas und ihren Söhnen ist sein lJCSSiCt,
Vliüfli- Allüll in der Pfarrlairche zu Stams, in jener zu Uublach,