Zauner,
Fmnz
VOIl
Edler
Felpatan.
1225
gemässe'_l3ildung empfänglich zu machen. Der Fürst von Kiinnitg
besass elne Statue der Clio in carrarischem Marmor-ß wglghe wie
jener des Hymen von allen Seiten gepriesen wurde; sie nimm;
aber neben einer Muse von Canova und Thorwaldsen nur eine
untergeordnete Stelle ein. So sind auch die vier coloisalen weil)-
liehen Caryatiden am Portale des Palastes des Grafen von Pries
(jßtlt Palais Sina), Welcher 1784 erbautwvurde, fern von der gfßss-
artigen Schönheit antiker Kunst. Der Graf von Fries hesass auch
zwei Büsten des Kaisers Joseph welche zu den ähnlichsten
Bildnissen dieses grossen Fürsten gehören. Weniger bedeutend
ist das gräilich Friesäche Grabmonument mit einer Gruppe von
zwei großen Portraitfiguren in Vesslau. Zu den Sehensvviirdigkeis
ten der Hof- Ptarrkirche St. Augustin gehört aber Zauuefs Grab-
mll de; Kaisers Leopold I_I. J. Pichler hat es in schwarzer Manier
gestochen. Der Kaiser liegt im Harnisch mitlrömischem Mantel
auf dem Sarcophßges 11ml über ihn beugt sich die weinende Ger-
mania iin Trauermantels
Das grösstä monumentale Werls, Welches Zauns: in Wien hin-
terliess, ist aber die eherne Boiterstatue des Kaisers Joseph IL,
welche Kaiser Franz I. zu Ehren seines grossen Oheims setzen
liess. Der Monarch, im römischen Costiim mit dem Lorbeer-
kranze auf dem Haupte, hält mit der Linken die Zügel des Pferdes
und streckt die Rechte vor sich hin. Die Figur des Kaisers, dessen
Kopf von grässter Aehnlichkeit ist, wäre stehend 15; F. hoch, und
das Pferd ist vom vorderen Standfusse bis über die Mähne des K0-
fes z Klnfter i Fuss und 5 Zoll hoch. Im Jahre 1797 goss der
lbiünstler ein kleineres Modell der Beiterstatue in Erz. welches iin
Garten zu Laienburg aufgestellt wurde; Es hat mit dem Piedestal
eine Höhe" 70h 12 Fuss. Itn Jahre 1800 ging er endlich an den
Guss des colossalen Reiters, und 1805 stieg das Pferd aus der Grube
hervor. Der Guss gelang vollkommen " so dass Ganove die Ar-
beiter zum Gusse seiner Statue Napoleotis nach Rom kommen liess.
Canova behauptete, dass diese: Monument alles Übctrelle, was bis
dahin die neuere Kunst in Europa geschaffen hat. Zaunefs Reiter-
bild steht auf einem Fussgestelle von schwarzgraueiu Granit mit der
Inschrift: Josepho U. Aug. qui saluti publicae vixit non diu sed
totus. Rückwärts: Franciscus Ruin. et Aug. Iinp. ex fratrc ncpos
parenti posuit 18066 Auf den langen Seiten sind zwei grosse Bas-
reliefs in Erz, welche sich auf die Beförderung und Aufmunterung
des Händels und Ackerbaues beziehen. Die Hauptfigur-ca sind F.
8 Z. hoch. An den Ecken stehen vier Pilaster corinthischer Ord-
nung, und an diesen sieht man 16 Medaillons in Bronze, welche
nach Münzen gearbeitet sind, die auf merkwürdige däreignisse un-
ter Joseph II. geprägt wurden. Die Einweihung dieses grossarti-
en Werkes erfolgte 1897. Zum Zeichen der Anerkennung erhob
im. I. den Künstler in den Adelstand, unter dem Namen Edle;-
von Felpatan, nach ßllllm_lilßlllün Orte auf dem Haunerberge.
Zaun" wurde 1792 akademischer iäath, und 1806 Direktor der
Akademie in Wien, indem Füger die Direktion der k. k. Gallerie
erhielt. Er fertigte in späterer Zeit noch mehrere schöne Bild-
Ueber den Guss und die Vorbereitung dazu gab J. EHmuuer
ein Werk heraus: Inauguration der Bildsäule Kaiser JO-
seph II. Wien 1807, k]. fol. Mit einen-Abbildung des Mo-
numents von Jaliub Metz. Eine ausführliche Benchreibung
des Werkes findet man auch in C. Bertuchfe Bemerkungen
luf einer Reim aus Thüringen nach Wien, 5- 57 u- 189-
NagZcrfKünstler-Lex. Bd. XXII. 15