Volltext: Witsen - Zyx (Bd. 22)

Zampieri , 
Domenico. 
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(Le triomphe de PArnour). Sehr liebliches, im röthlichen klaren 
Fleiscliton zart Vollendetes Bildchen aus der Villa Ludovisi. 10) 
Binaldo im Anschauen der Armida verloren. Im Garten Ubaldo 
und der Ritter hinter Bäumen lauschend. Durch die lieblich sinn- 
lichen Köpfe, das blühende, heitere Colorit sehr im Geiste des 
T8550, nur in den Umrissen härter als gewöhnlich, in der Land- 
schaft von schwerem, dunklem Ton. 4 F. 1 Z. hoch, 5 F. 4 Z. 
breit. 15) Der Kampf des Herkules mit Achelous, in einer bergi- 
gen Landschaft von höchst poetischer Auffassung, von tiefem, aber 
etwas dunklem Ton. Iileines Bild. 12) Herculcs tödtet den Cacus, 
etwas dunkle Landschaft im grossartigen Styl. Das Gegenstück zu 
obigem Bilde aus der Villa Ludovisi in Rum. 15) Die Ankunft 
der Erminia bei den Hirten, Landschaft von höchst poetischem 
Charakter und breiter Behandlung, aber im schweren und schwgr- 
zen Tone der späteren Zeit des lYleisters. 14) Landschaft mit lVIu- 
sikanten in einer Barke, dann einem Hirten bei der Heerde. lm 
"Vorgrunde rechts sieht man die heil. Familie auf der Flucht. Das 
grösste der genannten Bilder, 6a F. breit. 
Im älteren Verzeichnisse der Gallerie des Louvre sind noch 
drci andere Gemälde von Dominichino genannt, welche aber jetzt 
nicht mehr aufgestellt sind. Darunter ist die büsscnde Magdalena, 
halbe Figur. Schön und von edlem Ausdruck. Oval, 2 F. hoch. 
Ein anderes Bild stellt Christus vor, dem St. Augustin die Fiisse 
wäscht. Zweifelhafte: Bild. Das dritte Gemälde zeigt drei junge 
Leute und ein Kind, im Begriffe ein Concert zu machen. Dieses 
ausdrucksvolle liniestiicli kaufte Nogent aus der Gallerie Ludovisi, 
und durch Jabach kam es in die Gallerie des Louvre. 
Die Schätze der Gallerie Orleans sind in England zerstreut. 
Die Gallerie Aguado bewahrte in letzter Zeit Bilder des heil. Hie- 
sronzmus, des Spartacus, und der heil. Cäcilia. 
Die deutschen Gallerien sind ebenfalls nicht arm an Werken 
von Domenichino, wenn auchiParis und England sehr reich ver- 
treten sind. In der Pinakothek zu München ist das berühmte 
Bild aus der Düsseldorfer Gallerie, welches Susanne im Bade vor- 
stellt, wie sie von den beiden Alten überrascht wird. Dieses in 
Coinposition, Zeichnung und Ausdruck vollkommene Gemälde hat 
lebensgrosse Figuren. Die ähnliche Darstellung in der Gallerie 
des Herzogs von Devonshire zu London ist kleiner. Ein zweites 
Gemälde, mit nicht ganz lebensgrossen Figuren , stellt den rasen- 
den Herkules dar, und als Gegenstück dient der bei Omphale 
spinnende Herkules. Diese beiden Gemälde waren schon ursprüng- 
lich in der Gallcrie zu München, da sie Maximilian l. um 80000 fl- 
(2) gekauft haben soll. Ein kleines Bild der Pinakothek stellt den 
heil. Hieronymus dar, welchem der Engel in die Feder diktirt, 
und dann ist auch eine Landschaft mit dem Raub der Europa da- 
selbst, 2 F, 11 Z. 8 L. breit. In der Gallerie zu Scl11ei55hgim 
ist eine lireuztragung in halben lebensgrosscn Figuren. 
In der Gallcrie des Museums in Berlin sind einige Bilder, 
welche Hugler vornehmlich nur als Beispiele eines gesunden, tüchti- 
gen Machwerks betrachtet. Da ist das Bildniss des Architekten Sca- 
mfflli, der Kopf eines fröhlichen geistreich gemalten Greises; ein 
bllißßuder Hieronymus und ein Engel, mit glücklicher Natur- 
Hülnhßit und kräftiger Behandlung des Nackten gemalt; ein an- 
dere!" minder bedeutender Hieronymus ; eine Darstellung der Sünd- 
ßulh. mit einer Menge meisterlich gemalten Aktfiguren, jßflßtilk 
ohne das Gefühl ergreifender Poesie.
	        
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