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Wii tig ,
Hennänn.
Wiuich ,
Ludwxg
ßVilhelxn.
vvlttlg, Hermann, Bildhauer zu Berlin, wurde um 1815 geboren,
und erlangte an der Akademie der genannten Star]: seine Aushil-
clung. Er genoss den Unterricht des Professors 'l'ieck, und trat
mit Glück in die Fussstapfexx dieses Ilrleistcrs. Seine Werlae zeu-
gen von großem Talente, und von Tiefe des Geistes. In psycholo-
gischer Hinsicht nimmt er eine bedeutende Stelle ein. Seine Werke
bestehen in Portraitbiisten in Gyps und Marmor, in Statuen und
Gruppen, deren aber bisher die meisten im Modell geblieben sind.
Im Jahre 18:15 concurrirte er um den grossen Preisbxlcr Akademie;
mit einem Reliefe, welches [Vlerope vorstellt, wie sie im Begriffe
steht, ihren Sohn zu tödten. Wir machen aber vor allen auf eine
schöne Gruppe aufmerksam, welche Siegfried und Chriexnhilde dar-
stellt und, auf dem gräflich EinsiedePschen Eisenwerlie zu Lauch-
hammer in Bronce gegossen, 1850 vom säChsischcn Kunstverein
zur Verloosung angekauft wurde. Diese: Bilclwerk ist von hohcnx
Iiunstwerthe.
WltUCh, Hßlnrlcll, Maler, geboren zu Berlin 1316, machte da-
selbst seine Studien an der Akademie, und begab sich dann zur
weiteren Ausbildung nach Düsseldorf, wo er unter Professur Hüb-
ner reissende Fortschritte machte. Der hlondgelocltte Eclellanabe
mit Iiederhut und der Flinte auf der Achsel ist eine: jener Bilder,
welche den Künstler im weiten Kreise bekannt machten. Er hatte
viele weibliche Herzen erobert, so wie andererseits das Gegenstück,
das Edelfrätilein mit dem Fallsen, nicht geringere Sensation erregte.
Beide sind im halb lebensgrosseti liniestiicli dargestellt, in klarer
und warmer Färbung meisterlich vollendet. In dieser romantischen
[Richtung lieferte Wittich noch einige andere Bilder. so wie sich
überhaupt die Düsseldorfer Schule in solchen YVerlten von jeher
gefiel. Das erste der genannten Gemälde ist im Besitze des Prinzen
Wilhelm von Preusaen, neben einem anderen, welches ein Diad-
chen mit Früchten in der Schüssel vorstellt. Es wurde 1858 auf
der Iiunstausstellung in Berlin bewundert. Auch Dildnisse malte
der Iiiitistler, welche in edler Stellung erscheinen und trelllich
mmlellirt sind. Um 1844 befand sich Wittich in Italien, wo er
reiche Studien machte, und sein Ziel auch nach Sicilien setzte.
In Pompeji zeichnete er mehrere antike Wanclbilder. Seine neue-
.ltcn VVerlie halten Erinnerungen aus jenen Ländern fest. Sie he-
stehen in einzelnen lieblichen Costiixnstiiclten, und in annyrechen
den Vulksseenen mit schöner landschaftlichen Umgebung. '
In Nachbildungen sind bekannt:
Der Edellmabe, lith. von H. Eichens, gr. fol.
Dasselbe Bild, von C. VVildt lith„ lil. lol.
Das Edelfräulein, lith. von H. Eichens, gr. fol-
DuselbeBild, lith. von H. Scnefelcler, ltl. fol.
Wmmh, LlldWlg Wilhelm, Zeichner, Maler und Hilpfersteclier
von Berlin, widmete sich Anfangs der historischen 'Darstellung,
zog aber in der Folge die Landschaft vnr, worinner vorzügliches
leistete, besonders in Zeichnungen, In seiner früheren Zeit stu-
dirte er mit Vorliebe die Werke A.Diirer's, und malte auch einige
Bilder nach Holzaclmitten, und in der Weise desselben. Er war
akademischer Künstler, und starb zu Berlin 1852.
Wittich hat eine Anzahl von Blättern radirt.
1) Der grosse Christuslaupf (Vera Icon), Copie nach A.Diirer's
Ilolzschnilt in Kupferslich, nach Art der Federzeichnung.