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Wuruss ,
Wurzelbmner ,
Benedikt.
dieser Fläche, welche sich oben in einen spitzen Bogen en-
det, ist Gold, auf welchem ein gitterförmiges, mit kleinen
Rosen durchaus besetztes Muster die Gestalt eines goldbro-
katenen Tegpichs uachabmt.
4) Von dem Meister des kreuztragenden Ehepaares scheinen
auch die sieben Köpfe böhmischer Landespatrone an der lin-
ken Wand der Capelle zu seyn, wievvohl sie schon sehr be-
schädigt und ursprünglich schon misshandelt sind.
5) Die Altarnische, worin das schadhafte Gemälde der heil,
Mutter mit dem Iiinde zwischen dem Kaiser und der Iini-
serin thront, in derselben Capelle.
Ob die Gemälde an den Wänden der Treppe in dem
Thurme, welche die Geschichte des heil. Wenzel und dei-
heil. Ludmilla vorstellen, Wurmsefs Arbeit seien, bleib:
unentschieden. Ebenso wenig ist eine Gewissheit de, ob er
auch die Deckengemälde in der Kreuzkapelle verfertiget
habe, welche einen besondern Styl zeigen.
6) Die älteren Wandgemälde in der Wenzelscspelle des Pra.
ger Doms, die mit den bessern liarlsteiner Fresken entschie-
dene Aehnlichkeit haben. Indessen gehört nur der klein.
ste Theil jener Wandgemälde der Zeit Carls IV. an, Wig
eine sorgfältige Betrachtung lehrt. Er beschrankt llCh wohl
nur auf die untere Bilclerreihe, welche aus dem Leben des
Heilandes entlehnt ist. Von der linken Seite angefangen.
sieht man nämlich den Heiland vor Pilatus (die folgenden
Bilder sind leider durch den Altar und andere Dinge v".
borgen), dann folgt die Kreuzigung, Grablegung, Aufer.
stehung und Himmelfahrt. Das Angesicht des auterstehen-
den Heilandes ist, so sehr es auch verdunkelt ist eine;
grossen Meisters würdig. Darauf kommt das Pfingstlesg
nach herkömmlicher Weise dargestellt. Maria in der Mitte
unter den Aposteln, eine herrliche, würdige Gestalt, sank;
das Haupt, und faltet die Hände, iiber ihr die Taube. Dia
letzte der alten Darstellungen sind die Apostelfiirsten Betrug
und Paulus, dem Altare erade gegenüber. Diese, den Carl.
steiner Bildern so ähnlicäen Fresken, haben mit jenen glei.
ehe Einfassung, die in herrlichen Achaten, liarneolen, Anm.
thystquarzen von erstaunlicher Grösse und mit vergoldeten
Gypse verbunden, besteht. Auch Chrysoprasse sind da, be.
sonders ein grosscs Kreuz aus einem solchen, in der Hand
des auferstehenden Heilandes. Eine weit neuere Hand ver.
rathen die oberen Wandgemälde, welche das Leben des heil.
Wenzel vorstellen.
Wvrnss, B, Maler zu Ulm, a." älteste namhafte liiinstllr der smu,
kommt in Urkunden von 1570 u. a. w. vor, wie Weyqrmann, Neug
Nachrichten etc. S. 628 behauptet. Es sollen sich Bxlder von ihm
finden, welche ein aus B W. bestehendes Monogramun tragen,
welches aber für das 14. Jahrhundert etwas zu modern ist. Auch
sind die ältesten Gemälde gewöhnlich nnbezeichnet. S. das M0.
nogramm Brulliot I. Nr. 1155.
Wurzelbauer, Benedikt, Bildhauer und Giesser von Nürnberg,
ist der Urheber des schönen Brunnens auf dem Platze vor der L0-
renzkirche daselbst. Auf einer runden Säule steht die Statue der
Gerechtigkeit, und in zwei Reihen nicht man sechl Knaben mi:
dcm Stadtwappen, und eben so viele Stnndbildu du Tugvllßlux