Volltext: Vouillemont - Witsen [vielm. Witig] (Bd. 21)

XVngner , 
Wagner , 
Job; 
Georg- 
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Vvagnßr, J. F-, Lithograph zu Bern, und Besitzer einer lithogra- 
phischen Druckerei, ist durch verschiedene Verlagsartikel, und ei- 
gene Blätter bekannt. Aus seiner Druckerei gingen neben anderin 
 Otth's Esquisses Africaines hervor. 8 Hefte, imp. qu. fol. Bern 
1840. Dann erwähnen wir: Ansichten sämmtlicher Ritterburgen, 
Schlösser und Ruinen der Schweiz, nach der Natur gez. und lilh. 
vun J. F. VVagner, Bern 1840. Dieses Werk erschien in Heften 
zu 10 Lithographien, schwarz und in Tbndrucls, 4. 
Wagner, Johann Georg, Maler und Architekt von Nürnberg, 
war Schüler von D. Preissler, und verlebte dann fünf Jahre in 
Italien. Nach seiner Rückkehr malte er in Nürnberg Bildnisse und 
historische Darstellungen. Auch die Höfe von Heidelberg und 
Darmstadt beschäftigten ihn, besonders bei Festliclukeiten , wo er 
Deeorationen anordnete. Mehrere seiner Bildnisse wurden gesto- 
chen. Iiilian stach jene der Prinzessin Wilhelmine Ernestine von 
Dänemark, Friedrich? des Grossen von Baden, des Theologen 
Jakob Spener, und des Arztes Georg Frank. J. Sandrart stach das 
Bildniss des Kaufmanns Paul Lersch (1664) u.s.w. Starb zu Darm- 
stadt 1686 im 44. Jahre. 
Wagner, Johann GGOTg, Landschaftsmaler, wurde 1744 zu Meiss 
sen geboren, und von seinennVatenJohann Jakob in den An- 
fangsgründen unterrichtet, bis lhflläßtl] mütterlicher Oheim, der 
berulinite Ch. W. E. Dietrich (Dietrlcy) m Dresden aufnahm. 
Diesere Meister betrachtete aber seine Schüler als Dienstboten, und 
somit beriefen ihn seine Eltern nach einigen Jahren zurück. Nach- 
deni Joseph Iloos (Rosa) in Dresden zum Frofessor an derAkademie 
ernannt werden war, ging Wagnen dahin, um unter diesen Mei- 
ster seine Studien fortzusetzen, allein Roos erklärte gleich bei der 
ersten Probe, er wisse den Jüngling nichts mehr zu lehren, und 
es sei unnöthig, sich fremder Leitung hinzugeben. Roos bezahlte 
ihm seine Landschaften in Gonache höher, als andere, und bald 
gehörte es zum guten Ton, Zeichnungen von Wagner zu besitzen, 
Sie sind gewöhnlich mit Deckfarben ausgemalt, und mit Figuren 
und Vieh stalfirt. Der Hauptwerth liegt aber in der landschaftli- 
chen Darstellung, da ihm die Figuren YVCDIgEP gelangen. Ocl- 
bilder kommen selten von ihm vor, und sie mögen an die Werke 
von Dietrich erinnern, fveleher aber eine irexere Behandlung hatte, 
als Wagner, der als Jüngling starb. Illengel yvar ein enthusiasti- 
seher Verehrer unsers Künstlers, und pflegte ihn den Rafael der 
Landschaftsmalerei zu nennen, dessen zartes und jungfräuliches 
Gefühl durch den Pinsel auf die Landschaft übergegangen sei, wo- 
ran Dietrich Mangel hatte. Im Jahre 1765 wurde Wagner Pen- 
siuixiir der Akademie in Dresden, und in demselben Jahre auch 
Unterlchrer an dieser Anstalt. In dem folgenden Jahre sollte er 
auf landesherrliche Kosten eine Studienreise unternehmen, starb 
aber 1767 zu Meissen, kaum 25 Jahre alt. Sein früher Tod er- 
regte Betrübniss, da man die schönsten Hoffnungen auf-ihn baute. 
Es ist aber das Andenken an den Künstler nicht erloschen. Er 
hat viele Zeichnungen hinterlassen, worunter die Gouachebildcr 
ins Blaue übergegangen sind. Andere Blätter sind im Tusch und 
Bister behandelt. Eine felsige Landschaft mit Figuren, Felsen und 
Wasser ist nach Weigel (lilti. Nr. 4421 mit 1771 bezeichnet, so 
dass das Todesjahr des Künstlers später fällt, als gewöhnlich an- 
genomrnen wird. Frenzel, Sternbergscher Catalug II. S. 528 liißst 
ihn irrig 1767 sterben.
	        
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