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"Win ter ,
Hendriek
YVinter,
H
einrich
liegenden Eingabe, dass er bereits 41 Jahre in Diensten des Hofes
arbeite. ,Zum Unterschiede vom anderen liünstler nannte man ihn
lange den alten YVinter.
F. J. Winter malte die lebensgrossen Bildnisse des Churfürsten
und der Churliirstin von Bayern, den ersten im Ornate, im llitter-
Costüm und im Jagdhleide, und dazu immer als entsprechendes
Gegenstück die Gemahlin. Im grünen Jagdgewande wurde sie nehen
dem Bildnisse des Ilerzogs Ferdinand im Speisesaale zu Schleiss-
heim aufgestellt. In Nymphenburg sind von ihm zwei grosse Bild-
nisse, jencs der Maria Amalia, Gemahlin Carl VIL, und der Iiu.
nigunde Theresia, Gemahlin des Königs Johann Sohiesky IIL, in
einer Grösse von 9 Schuh. Auch an die Hilfe von Wien. Wür-
temberg und Dresden wurden Bildnisse von ihm geschenkt. Li-
posvshy schreibt ihm auch Altarhilder zu, darunter ein Gemälde
-mit St. Jakob in derliirehe der Clarisserinnen zu München. wahr-
scheinlich die Composition auf folgendem Blatte, welches auch dem
F. J. Winkler zugeschrieben wird. Auch Blumen und Früchte
malte dieser Künstler. I
J. G. Bugendas stach nach ihm das Bildniss des Churfiirsten
Maxinixilinn Joseph, Knieatück in Rüstung und reichem Custüm,
gr. fo .
Eigenhändige Radirunge n.
1) St. Jakob zeigt einem Pilger die heiLJungfrau mit dem Hinde,
und St. Anna auf Wolken. F. J. Wincler f. 1712, lsl. fol.
Er ist wahrscheinlich auch jener J. Winter, welchem fol-
ende Badirungen zugeschrieben werden.
2) Die Kinder Israel's, welche von Samuel einen König ver-
langen, k]. ful.
3) Die Himmelsleiter des Jakob, lal. fol.
4) Die Erweckung des Lazarus, 1-21. qu. fol.
Vvlntcr, Hendrlßk de, lllaler, geboren zu Amsterdam 1717, war
Schüler von C. Pronrla, und hatte besonders als Zeichner Ruf. Er
zeichnete die nxerluviirdigsten Gebäude und Plätze seiner Vaterstadt,
dann für den Herzog von Holstein die Schlösser, Hilfe, Wildbah-
nen, Land- und Seeaussichten des Herzogthums. Im Cabinet Grün-
ling war eine sehr schöne Ansicht von llarlem in Aquarell. Auch
in WeigePs Achrenlese ist eine treffliche Zeichnung von diesem
Künstler beschrieben. Er war Lehrer der Zeichenkunst und Per-
spehtive.
Dann haben wir von ihm ein raisonnirendes Verzeichniss der
Blätter des N. Berghem. Er benütztc dazu die reiche Sammlung
des H. van Leyden. Dieser Catalov erschien unter folgendem 'I'iteli:
Beredeneerde Oatalogus van alle de Prenten van Niculaas Berchem
vervnttende een behnoptc doch zeer naaulseurige beschryring van
al het geene dat na de schilcleryen en teekeningen van dien mee-
ster, zo door hem zelven geest als door anderen is in't Iioper ge-
bracht. Amst. 1767, 8-
Winter (Vvilltlißr), HelflflCh E, Maler und Lithograph, wurde
1788 zu München geboren, und von Mettenleiter unterrichtet, wvel-
Chef die Wittwc des frühiverstorbenßn Jos. Ceorg Winter gehei-
rathet hatte. Hierauf copirte er einige Bilder der Gallcrie in LVIiin-
chen, und 1806 wurde er Professor der Zeichenkunst zu Silrguülles
in Frankreich. Im Jahre 180g fand er in der von Rletlenlciter ein-
gerichteten lithoäraphischexx Anstalt des k. Staatsrazhes in Mün-
chcn eine Anstel ung. Er starb 1825.