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Tvingendßrp,
YVinghe .
Joos
van.
Wmgendorp, 6., wird in der Geschichtedes k, HUPfCfSIlCh-Cl.
hinets in Copenhagen von B. Thiele S. 57 ein
Kupferstecher genannt. Es irfird ihm des Bildnus des Olaus VVUW
mius zugeschrieben, welches lll der Arbeit mit den .Blättern der (ll-ih
ten Manier des Haelirveg iiberemkomint. Scliliesslicli bemerken die
Verfasser, dass alle Exemplare auf einer lelandlvresse abgezogen
seyn dürften, wobei eine schlechte Schwärze benetzt wurde. Die
Jahrzahl der Verfertigung des Bildnxsses fanden 510 auf dem Blaue
im Cabinet zu Copenhagen nicht vor.
"Dieser Iiupferstecher ist Eine Person mit dem von Fiissly Sam
erwähnten G. WVingendurp, welcher um 1070 nach C. van Mmb
der etc. gearbeitet hat. Fiissly vermutliet einen holländischen Iiilhml.
1er, welcher aber in Copenhagen gelebt haben müsste, wo gich
auch der jüngere van Münder aufhielt. Das genannte Bildnis; des
Arztes 0. Wurmins ist nach C. van Mander gestochen, und kommt
in folgendem VVerlie vor: Musei Wurmiam Historia. Lugd. Bat
ex OETicina Elseviriana,' ful. Es trägt die Jahrzbznhl 1654 aet. (NL
Das Titelblatt dieses VVCrliGS ist von einem J. Wiiigcndorp radin,
so wie jenes der Dissertatiunes historicae et poliucae G. IiUfniL
Luyd. Bat. 1668, 12.
Vvlngllß , JOOS van , Maler, geboren zu Brüssel 1541, machte seine
Studien in Italien, und verblieb vier Jahre in Ruin, wo ihn ein
Cardinal beschäftigte. Nach seiner Rückkehr wurde er llOllualer
des Herzogs von Parina in Brüssel, der Künstler ging aber später
nach Frnltreicli, liess sich dann um 1531; in Frankfurt mieden
und verblieb daselbst bis an seinen 1605 erfolgten Tod. Sein Nach
folger am Hofe des Herzogs von Parma ward U. Vcenius. Zu Q_
van Manclefs Zeit waren noch viele Bilder von seiner Hand in
den Niederlanden. Er rühmt eine Darstellung des .Äl)elltllllilliles
in der Iiirclie der barmherzigen Brüder zu St. Goelen (Gery), in
welchem P. de Vries die Architektur gemalt hatte. Andere Bilder
waren zu Middelburg und in Amsterdam. In Paris malte der liiinst-
1er eine allegorische Darstellung auf sein Vaterland , welche ebcw
falls Beifall erhielt. Die Allegorie scheint sein Liehliiigsgegenstand
gewesen zu seyn. Bilder dieser Art waren auch in Fi-anlifurt. Sie
bezogen sich auf den Zustand der Religion und der _I'rclheit in
Deutschland. Dann malte er in Frankfurt auch Bildnisse? welche
im Style des Geldorp Gortzius ausgeführt sind. Iin Institute (im
selbst sieht man das Portrait einer Dame aus der Familie von SQL
burg. Harsch nennt ein Bild des Samson i_n den Armen der Dalila,
welches sich in Düsseldorf befand, aber nicht nach Munchen üben
ging. Die Zahl seiner Werke ist jetzt gering. In _VVien sieht man
die beiden Gemälde aus der Brusseler) Gallerie. Sie stellen mit; ei_
niger Veränderung beide den Apelles'vur, wie er die Cathpagpe
als Venus malt. 1m Hintergrunde sitzt Alexander der Grosse, und
ein Genius reicht ihm die Lurbeerkrone. Diese Darstellung ist
7 F. hoch, und ö F. 3 Z. breit, die andere um einen Fuss sclimg;
ler. Auf beiden steht: Judocus a VVinglie.
Schliesslich bemerken wir, dass der im Cabinet Paignon-Di-
jnnval erwähnte J. A., oder Joost a Vinck mit unserm kiiinstle,
Eine Person ist.
Stiche nach diesem Meister.
Die Blätter nach diesem Meister haben Interesse, und zeugen
von einem fruchtbaren Geiste. Bei den meisten liegen nur Zeich-
nungcn zu Grunde.