Willmann ,
Michael.
m
seine Töchter Benedikta und Anna Elisabeth waren Malerinnen.
Die erstere trat in den Orden der Duminikazier Nonnen zu Bres-
lau, die andere lässt Niculai irrig ihren Stiefbrulier Christoph
Lischlsa heirathen.
XVillmann versah von seinem Landgute bei Leubus aus fast
alle schlesischen Cisterzienser Kirchen mit Gemälden. In der Iiir-
chc zu Grissau ist eine ganze Ileihe grosser Bilder in Fresco, wel-
che die Kindheit Christi darstellen. In der Nicolaihirche zu Bres-
lau waren 14 geschätzte Gemälde von ihm, welche 1806 bßl der
Belagerung durch Brand zu Grunde gingen. Mehrere andere Ge-
mälde, welche Willmann für Kirchen in Breslau auslührte, sowie
jene im Stifte zu Leubus, verzeichnet Dlabacz. In SehlegePs Mu-
seum 1812 S- 46 werden besonders zwei grosse und reiche Gemälde
geriihmt, welche die Schöpfungstage, und die Vertreibung aus dem
Paradiese darstellen. Im Noviziat malte er ein grosses Bild der
Geisslung des Heilandes. Der Iiiinstler führte dieses Werk unent-
geltllich aus, und begehrte nur, dass täglich vor demselben ein
Gebet verrichtet werde, damit er vor Gott Gnade fände, weil er
vnr seiner Bekehrung eine nackte Vbnus gemalt hatteß") Will-
inann malte aber auch nach der Bekehrung noch mythologische
Darstellungen. Mit solchen Scencn schmückte er das dem Stifte
gehörige Lusthaus zu Motschelnitz. Zu den lYlerhwiii-diglteiten
in Leubus gehört auch die Marler des heil. Bartholomäus. Die
Figur desjenigen, welche den Heiligen schindet, soll das Bildniss
des Pater Iiellerxneisters seyn, welcher dem Maler nicht genug zu
trinken gehen wollte. In der Stiftskirche stellt das Hochaltarblatt
die Himmelfahrt Maria dar, welche aber nicht jene Compositioit
enthalt, die der Künstler selbst radirt hat. Das Vorbild ist in der
Stiftskirche zu S-aar in Nlährcn. Andere glauben, der liiinstler
habe das ähnliche Gemälde in der Kirche auf dem Sande in Bros-
lau copirt. Diesem Gemälde liegt ein Entwurf von Rubens zu
Grunde.
Die Werke dieses Meisters sind ausserordentlich zahlreich, da
Sie Sich auf IÖOO belaufen sollen. Man erkannte darin eine ungewöhn-
liche Fruchtbarkeit des Geistes , allein VVillmann benutzte vielläl-
tig im Einzelnen, wie im Ganzen fremde Compositionen, wobei
ihm seine Zeichnungen und Copien dienten. Viele Bilder sind ileissig
vollendet, andere sltizzenhaft, besonders solche, welche ihm voraus
bezahlt wurden. Er ging dann nur gezwungen ans VVerk. und
arbeitete nachliissig. {Dennoch kann man bei früheren Schriftstel-
lern lesen, dass Willmann zu den bessten Malern, die je gelebt
haben, gehöre. Unstreitig war er ein Mann von entschiedenem
Talente, welcher als Techniker wenige seines Gleichen fand-
Mehrere seiner Bilder wurden gestochen.
Das Bildniss des Abtes Arnold Freiberger in Leubus, gest. von
Tscherning, fol.
Jesus, Maria und Joieph in einer Landschaft, ersterer mit
dem Iireuze auf einer Schlange stehend, und scgnend. Gest. von
B. Iiilian, gr. qu. fol.
Die Hreuzahneltmung, Christus ins Grab getragen, die Begy-
digung des heil. Leichnams", und die Erscheinung des heil. Gei-
stes. [t Blätter von J. J. Sandrart, gr. 8.
Christus erweckt den Sohn der YVittive. Ohne Namen, fol.
ü) Eine nackte Venus lmlt Amor und Vulkan war
Gallone 1.11 Berlnu, oder in Llharluttenhurg.
in
der
alten