W-Villaertc .
Abvahaui.
"Wiilacrts ,
Adam.
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Willaerts oder "Willarts, Abraham, Maler. geb. zu nimm
1613, war Adam's Sohn, und Schiller des J. Bylaert, bis er zu
Paris unter S. Vouet seiner weiteren Ausbildung obliegen konnte.
Später wollte ihn der Graf lVIoriz von Nassau zu Brüssel in seine
Dienste nehmen; allein YVillaerls sehiüle sich als gemeiner Soldat
nach Africa ein, und führte da eine gresse Anzahl von Zeichnun-
gen aus. Er zeichnete interessante Gegenden mit Figuren und
'l'hiercn, Ansichten von Häfen und Buchten mit SchiiTen, und
die Eingebornen erscheinen in mannigfacher Beschäftigung. In
der Sammlung des Direktors Spengler zu Gopenhagen war bis
185g die Ansicht eines afrikanischen Golfes mit Gebäuden, Schif-
fen und Figuren. Diese Zeichnung ist mit der Feder und in Bi-
ster ausgeführt, und mit Blau gehöht, qu. ful, Eine andgpg Fe-
derzeichnung dieser Sammlung stellt ebenfalls einen Golf mit Schif-
fen dar, und ist blau lavirt. L7enn sah man in Spenglers Samm-
luug auch die Ansicht einer Ruine mit Schiffen auf der See, eine
leicht colnrirte Federzeichnung, qu. fol. Nach der Rückkehr aus
Afrika {iihrte er zu Brüssel für den Grafen Moriz einige Bilder
in Oel aus, und wahrscheinlich gingen auch mehrere Gemälde in
anderen Besitz über. Man findet aber diesem Künstler nur sel-
ten NVerke zugeschrieben. sondern gewöhnlich den Adam Vvil-
laerts als Maler bezeichnet. Allein es ist zu bemerken, dass die-
ser noch an der älteren liunstweise festhielt, und gewöhnlich bib-
lische Stailage anbrachte. Seine Thiitigheit ist wahrscheinlich bald
nach 1626 geschlossen, es hemmen aber xioch Bilder mit viel spä-
terem Datum vor, welche sicher dem Abraham Willaerts angehö-
liiirezi, da dieser nuclrlööu zu Utrecht arbeitete. Diese VVcrke
bestehen in Blarinen mit Schilifczi und Seegefechten, in Strand-
scenen '1nit Fischern und Jägern u. s. w. Die Gemälde sind mei-
stens mit vielen Figuren stallirt, und es herrscht darin ein reges
Leben. Die modernere Auffassung dürfte für Abraham nament-
lich entscheidend seyn, da das ritterliche Wesen, welchgg noch
in den Gemälden des älteren Willaerts sich kund gibt, bei ihm
verschwunden ist. Wir möchten sogar glauben, dass der Künst-
ler vor 1615 geboren ist, nicht in dem bezeichneten Jahre, wie
Descamps angibt. Die Bezeichnung: A. VVillaerls fcc , oder die
Buchstaben AVV. können sich auch auf unsern Abraham beziehen,
und sicher mit Beifügung einer späteren Jahrzahl. wie z. B, 1641
auf einem Gemälde aus der Sammlung des Conferenzrathes Bugge
in Copenhagcxi , welches Fischer und Jäger am Strande vorstellt,
wo ein Schiff vor Anker den anderen Fahrzeugen einen Signal-
schuss gibt. Bilder von einem A. Vslillaerts sinfl in den Gallerien
zu Berlin (1655), in Wien (1651), Dresden, Schleissheirn, Copen-
hagen etc. Zwei Bilder aus dem Cabinet Venen in Paris sind durch
den Stich von Chedcl bekannt, es steht aber dahin, ob nicht ein
grosser Thcil dieser Werke dem Abraham Willaerts angehört.
Dann hat unser Künstler auch Bildnisse gemalt. Jene; des
Jan Both hat C. Waumans gestochen,- 8. S. auch Adam Willaerts.
Wxllaerts OdOT Wlllarzs, Adam, Malef, geboren zu Antwer-
Pen 1577, wurde unter unbekannten Vprhältnxssen zum Künstler
herangcbildet. C. van Mancler schemt xhn nur unter denjenigen
Kleistern zn vernmtheu, welche neben der Malerei auch die Dicht-
kunst üblen, J. (le Juugh schaltet ihn aber in seiner Ausgabe des
VVerlses des C. v. Mander unter (licscn ein. Nach der Angabe
de Junglfs malte YVillaerts Seelandschaltexm, Fluss-, Hafen- und
Strandansichten mit Schiffen, Baxrlien, Fischern u. dgl. , und be-
lebte seine Gemälde mit hlcinen geistreichen Figuren. Er gehört