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WVicbeking.
Carl
Friedrich
Bitten
in einer neuen Construlstionsmethode, wvas dem General-Pontifex
häufig widersprochen wurde, indem der Unterschied zwischen den
Brücken Grubiamankn-Kinlüs (in Tirol), Hulibink (zu Paten-
burg), Peronetfs (Neuilly), und den seinigcn unwesentlich ist. Dia
Ehre des Erfinders einer neuen Gonstruktionsmethode wurde ihm
nicht zugestanden, da er keine wichtige Verbesserung im ßrü-
clsenbau anbrachte, nur das Fahrbett auf die Bogen legte, und
diese in die Widerlager einliess, eine Modification, welche in
mancher Hinsicht unvortheilhaft war. Der grösste Theil seiner Brü.
cken ist daher auch schon in der ersten Hälfte seines Lebens einge_
stürzt. und damit wurden ungeheuere Summen im Wasser begm-
ben. Ritter von Wiebclring betrachtete aber jede entgegengesetzte,
noch so gegründete Ansicht für Verrath an seiner Celebrität, und
wenn eine Brücke einstiirzte, oder eine solche von dem Feinde Vep-
brennt wurde. so musste die Natur und der befehlende General
sich gegen ihn verschworen haben. Zuletzt fand auch das Finanh
Ministerium seine liostenanschläige bedenklich, und er musste sei_
her Allmacht über die bayerischen Flüsse und Bauadspiranten ent-
sagen. Mit der Aufzählung Seiner verschwundenen Bauten, und
der noch vorhandenen Ruinen wollen wir die Leser nicht beliisti-
gen. und verweisen nur auf seine Beiträge zur Brückenbaulsunde,
TVliinclien 1810 H1, in welchen ein grosser Theil seiner in Bayern
gebauten Brücken abgebildet ist. Dieses Werk sollte als__ein haye-
risches Nntionalwerk betrachtet werden, es legte aber fur Wiebe_
hing den Grund zu vielfachen Anfechtungen. In _dcr D. L1-
teraturzeitung 180g Nr. 100 H) erschien eine scharte Crxtxla, wg]-
eher Nr. 131 von Wicbekixig schwache Berichtigungen entgegen
setzte, angeblich als Literarische Nulhwehr. Der Rezensent (F. v_
Spann?) blieb aber die Antwort nicht schuldig, und liess diese mit
der Critik und Anticritik in einer eigenen Piece abdrucken, wel-
ehe liir die Beurthcilung der Wicbelsingßichcn Brückenbaultxm"
von Interesse ist, da auch dessen Bauten aufgezählt und beur-
theilt sind.
Wiebelsing hat aber nicht blos jene Beiträge, sondern auch
noch viele andere Werke herausgegeben, worunter folgende die
wichtigsten, wenigstens die theuersten sind:
'I'raite contenant une partie essentielle de la science de con.
struire les ponts, awec dix scpt grandes planches. Dieses Werk Im,
stete 110 Fn, und ging dann in den beiden folgenden auf.
Theoretisch-praktische Wasserbaulsunde, 1811 17- 4 Bände
in 4-, mit einem Atlas, welcher 155 Kupfer enthält, fol. Die
zweite Auflage verkaufte der Herausgeber um 556 Fr.
Vier Bücher des Wissenswürdigsten der Wasserbaukunde. 5
Bände mit H0 Iiupfern. München 1855 57, 4-
Diese beiden YVerke sind nach und nach aus vernchiedenen
früheren Heften entstanden.
Atlas contonant 53 cax-tes hyclrugraphiques et topographique,
de la plus rande Partie navigable du llhin, et de toutes les m.
mifications Es ce fleuve jusque dans la mer etc. Dediö ä S011 A11;
Boy- Monseigueur le Prince d'Orange etc. Munich 1852, fol.
Von den lnndwirthschafilichen Gebäuden. Mit 11 lith. Blätter,
fol. München 16411
Als Repultate seiner Studien über Geschichte und 'l'heorle der
Baukunst sind folgende Werke (zu. betrachten:
Analyse descriptive, historlque et raisonnüe des monuxnents du
Pautiquitö. des dclifices les plus remarquablcs du xnoyen äge et des
llernicrs tcmps, des canaux, ports, yums, grauds (lessöchcments