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Wichmann,
Chr: Aug.
.Wichmann ,
Lud. Wilh.
Werken des Ilünstlers nicht zu vergleichen, doch macht es sich- in
seiner Umgehung vor anderen Bildwerken bemerklich. vVichnianix
war damals noch in seiner Ausbildung begriffen, diese ging aber
durch {leissiges Zeichnen- nach lebenden und anderen Modellen
rasch von statten. Er hatte an allen größeren Arbeiten Schadowis,
welche in jene Zeit fallen, thiiligen Antheil. So ist die Statue des Her-
zugs Leopold von Dessau auf dem Wilhelmsplatze zu Berlin gräss-
tentheils sein YVerk. Eine Gruppe der Iiiixligixi Louise mit ihrer-
Schwester, der Fürstin von Sohns, welche er 1314 für Charlotten-
burg in Mariuor auslührte, gründete den Ruf des Künstlers. 1m
Jahre 1th? reiste Wiclunami nach Italien, und zwar in Begleitung ,
des Iludo ph Schndow. In Rom traf er seinen Bruder Iudwig
YVilhclm, und mit diesem machte er jetzt gemeinsehaltliclie Stu.
dien. Nach der im Jahre 10,21 erfolgten Rückkehr gründeten die
Brüder in Berlin eine Werkstatt, aus welcher eine nicht unheden.
tende Anzahl plastischer VVerke hervorgegangen ist, wovon meh-
rere zu den ausgezciehnctsten Erzeugnissen der neueren Itunst ge-
rechnet werden müssen. Doch zeichnen sich sämmtliche VVex-kc
dieses Künstlers durch Schönheit und Grazie der Form aus, und
in ihrem beseelten Wesen nähern sie sich häufig der Malerei an.
Die Ausführung ist auf die höchste Stufe getrieben. Zu seinen
Hauptwerken gehört die lebensgrossc Marmor-Statue der Kaiserin
Alexandra von Russland, welche er 1331 in St. Petersburg auf.
stellte. Der Künstler mudellirte daselbst auch die Büsten siimmtli.
eher Mitglieder der kaiserlichen Familie, wie jene des ljiaisers Ni-
colaizs, der Kaiserin Alexandra Feodorowna, des Grossfursten Ale-
xander, der Grossfürstinnen Maria, Olga, Alexandra und Helena,
der Grussfürstexl Nicolaus und Constzmtin. VVichmanxi führte diese
Büsten in Marinur aus, und inoclellirte auch die lebensgrosse Sta-
tue des Iiaisers, welche aber nur in einem Gypsabguss vorhanden
ist, wviihrend jene der Iiaiserin zweimal in Marmor nusgefiihrlf
wurde. Der Kaiser war mit den Werken dieses Meisters Sowohl
zufrieden, dass er ihm 1852 den St. Anna-Orden dritter Classe er-
theilte; Die Akademie in St. Petersburg nahm ihn zum llrlitgliede
auf. An die genannten VVerlie schliesst sich eine ganze lleihe
höchst ähnlicher und Charakteristisch aufgefasster Büsten ausge-
gezeichneter Staatsmänner und Gelehrten.
Wichmanxi wurde 1396 Mitglied der Akademie in Berlin, und
1827 zum Professor derselben Anstalt ernannt. WenigcrTßgQ vor
seinem t8365crfolgtci1 Tod erhielt er noch einen schwedischen Ur-
den für die Büste des Königs, welche er schon 1815 ihodellirt
hatte, als dieser noch Kronprinz war. Die Büste in Marmor kmn
erst spiit durch eine Verknüpfung ungünstiger Umstände in die
Hände des Königs. Franz Krüger maltet das Bildniss des Meisters,
welches sich in den Iliinden des Bruders befindet.
Wichmann, Christian August, Zeichner, war gegen Ende des
vorigen Jahrhunderts thätig. Fiissly nennt folgendes satyrische
Blatt von ihm, welches sich wahrscheinlich auf die beiden Profes-
euren Wichmann in Berlin bezieht.
fratcrnitas Wichmanniana anticritica. Christ. August Wich-
mann fec., lal. qu. 4.
vvichmann: Jßächim, Kupferstecher, war zu Anfang des
huudcrts thätig. Er arbeitete meistens für Buchhändler.
18- Jahr-
Wiühmillln, Bilvdhaucr, cleär jüngere Bruder
des Carl Friedrich Wichmann, begann unter denselben Verhält-