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Wach ,
Carl
Wilhelm.
er für die Prinzessin Friedrich der Niederlande ein grosses M3.
donuenbild. Die Heilige sitzt auf einem architektonischen Thron-
sessel, um dessen Pfeiler Engel sich schmiegen. Auch dieses Ge_
mälcle gehört zu Waclfs Praehtwerlurn. Bei der sorgtiiltigsten
Durehbildnngder Form ist die Farbe im vollen Glanze, und die
der Natur ahgelanschten Liehtspiele wirken magisch auf das Auge,
Zum Kopfe der Madonna wählte er in Ruin ein Nlodell nach dem
Leben, und das Studium besitzt Graf Raczynslsi. Die Skizze zum
ganzen Bilde ist in der Sammlung des Consuls Wagencr zu Bar.
lin. Das grosse Bild kam bekanntlich als Geschenk der Stadt Ben
lin nach den Niederlanden. In der Gallerie des Grafen liaczyuski
ist auch ein kleines Bild von Wach, welches in Tiefe und Kraft
des Colorites dem Mazzolino da Ferrara nicht naclistehen dürfte,
Es stellt Christus mit den Jiingern dar, nach einer schon in Rom
ausgeführten Farbenskizze. Gleichzeitig mit diesem Gemälde (1823)
sind sechs Bilder im Jagdschlossc des Prinzen von Radcziwill. zu
den beiden neben dem Altare der Werdefschen Kirche auf Galt-l.
grund gemalten lebensgrossen Figuren fertigte er die Cartons_
ie beiden allegorischen liindergestalten, und die Gloric mit dem
heil. Geiste in derselben Kirche sind von Wach selbst gemalt. Auf
der Iiunstausstellung zu Berlin 1852 Sah man von ihm auch eine
Landschaft mit ruhenden Wanderern, und im- Hiutergrunde da,
Kloster St. Juste zu Estremadura. Ein anderes Gemälde aus jener
Zeit stellt Psyche von Bacchus und Amor getragen_vor,_ und hie-
tet grosse Schönheit und Reiz der Formen. Den Sinn ftir Schon.
heit derForm und Farbe beurkunden aber alle Werke des Meisters.
namentlich auch seine lcbensgrosse Nymphe (1855) , welche vom
Amor beim Winden des Kreuzes überrascht wird. Der reizende
Knabe schlingt den-Arm um sie. Im Jahre 1838 vollendete er ein
9 Quadratfuss grosses Gemälde, welches die Judith vorstellt, wie
sie, von der Magd gefolgt, mit dem Haupte des Holofernes aus dem
Zelt tritt. Diese Gestalt ISlZ von hoher Schönheit, und daher sagt
H. v. Quandt im Iiunstblatt 185g S. 527, dass man durch sie
ohne Sehwertstreich den Iiopf verlieren könne. Leider kennen
wir den Besitzer dieses gefährlichen Bildes nicht. Auf der Ber1;_
11er Iiunstatisstcllung von 1858 sah man auch wieder mehrere Bild-
nisse von Wach, darunter jene des lirtalipriiizen, der Prinzessin
Carl und der "Prinzessin Marie von Preussen, lehcxisgrosse Iinie.
stiieke. Inzwischen seiner grösseren YVei-lse fertigte Wach auch
viele Zeichnunven und Skizzen. So sah man 15.38 eine Sepia_
zeichnung, welche die Findung des wahren lirenzes Christi zum
Gegenstande hat. Dann fertigte er dainals_ auch eine Zeichnung
zum Gedäehtnissschilde der 25 jährigen Feier des Aufru-fes seines
liönigs an das Volk. Ein kleineres Oelgemälde aus der späteren
Zeit stellt die Begriibniss der heil. Jungfrau durch die Apßstel
dar. Unter-den Bildnissen seiner späteren Zeit nennen wir beson.
ders jenes des Königs, welches Jehtzen 1840 lithographirte. Auf
Bestellung des Pommerischen Hunstvereins malte er 1.842 ein grosses
(9 7 F.) Bild, welches den hl. Otto von Bamberg darstellt, wie
er in Stettin 1125 die ersten Chrislenlainder tauft, was zur Folge
hatte, dass die Eltern der Kinder, und viele andere Personen zum
Christenthum sich bekehrten.
Professor VVach war viele Jahre k. Hofmaler. Im Jahre 1820
"wurde er ordentliches Mitglied der Akademie, 1827 Mitglied des
akademischen SenaEs. In den Jahren 1851 und 1842 traf ihn die
Wahl zum Vice-Direktor der Akadeune, und 1315 ertheihe ihm
der König den rolhen Adler-Orden. Er war am höchst wissen.