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Weyden ,
Goswin
V31!
der-
Weyditz ,
Hans.
i?) Johannes in der Wüste, ehedem in der Gallerie zu Düsse]-
dorl" als Rafael ausgegeben, jetzt in München dem Giuliu
Romano zugeschrieben. Dieses Bild schreibt Waagen, 1ß;_
I. 535., dem B. van der Weyden zu. In der Bridge-
water Gallerie gilt eine Copie als Vargas.
18) Die Fenstergemälde des Chore's der Collegiatkirche zu Brii5_
sel. Diese Malereien sollen nach der gewöhnlichen An_
nahnic von Rogier van Brüssel herrühren, worunter man
den B. van der Weyden versteht, wie Rathgeher in den An_
nalen der niederländischen Malerei S. 145. Allein diese An-
gebe scheint nicht richtig zu seyn. Eben so können auch
die Fenstergemälde der Capelle des heil. Sakraments in der
St. Michels Iiirctie zu Brüssel nicht von ihm ßeyn. da die
Capelle erst 1542 eingeweiht wurde. Guicciardini schreibt
sie dem Jan Ack von Antwerpen zu. Vgl. lteilfenberg, De
la peinture sur verre, in den nouv. memoires de Pacademie
de Bruxelles 1352 p. 18,
Werke des Goswin van der Weyden.
Ueber diesen erst in neuer Zeit in die Kunstgeschichte Ginge-
führten Meister haben wir oben gehandelt. In der Abteilrirche zu
Tangerloo ist von ihm 'ein Bild des Todes der Maria von t555_
In der Aufschrift nennt er sich Sohn den Rogier van der Weyilun
von Brüssel. Dann werden ihm von Einigen auch die oben Nr. 1b
erwähnten Bilder in Brüssel zugeschrieben. Ueber seine wer-r.
sind die Untersuchungen noch nicht geschlossen.
Weyden, Goswxn van der, s. Rogier van der Weyden.
Vveydltz, Hans, auch Wiclitz und Wyditz, dann latinisirt Jul-h
Guidictius, heisst ein Zeichner und Maler von Strassburg, WTCI-
eher die vortrefflichen Pflanzenabbildungen im Kräuterbuche des
Otto von Braunfcls gefertiget hat. In der Vorrede der lateinischen
Ausgabe (Herbarum vivae ciconci etc.) Strassbutg 1550. 31, heißt
der Künstler Job. Guidictius, und in der deutscher Ausgabe _ Cun.
trafayt Hreuterbuch. Strassburg, H. Schott 1532 steht, das;
die Abbildungen mlurch den hochberümpten meyster Hans Wey.
ditz von Strassburg gerissen und contraiaytu seyen. Die zweite
deutsche Ausgabe ist von 1557 (1556), fol. Dieses sehr seltene
Werk hat einen ügurirten Titel mit der Jahr-zahl 1529. es bleibt
aber dahin gestellt, ob Weyditz diesen und die Pflanzenun Holz
geschnitten habe. Sicher ist er der Zeichner. Ferner wird ein Maler-
Widitz in der Vorrede zu den Bildnissen der Päpste genannt, wel-
che 1573 zu Strassburg bei B. Jobin erschienen: Accuratae etfigies
Pontificum maximorum - Eygenwissenliche unnd wolgedcnkwiip-
dige Contrafeytungen oder Antlitzgestaltungen Römischen Bäipst ä_
Teutsch beschrieben von J. Fischaert, iol. Ob dieser Widitz je-
uer Weyditz ist, welcher 1529 schon als hochberühmterMeistep
galt, überlassen wir ebenfalls der Entscheidung anderer Männer,
Der Zeitraum von 1529 bis 1575 ist vielleicht zu gross für einen
und denselben Meister.
Christ deutet den Buchstaben W. auf Widitz, sagt aber nicht,
ob sich diese Bezeichung auf Holzschnitten oder Stichen findet,
lYIan zählt indessen den Künstler unter die Formschneider der B.
Jvbirfäßhßn Oifizien in Strassburg, was der Bestättigung bedarf.
Haus Weyditz war Maler und Zeichner für den Forlnschnitt, und
mag allerdings selbst in Holz geschnitten haben. iVir kennen auch
ein radirtcs und gestochcnes Blatt, welches vielleicht von Widitz