YVa ch ,
Carl
Wilhelm.
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sentanten jeder Confession. Auch die Farbenshizze zur Einsetzung
des Abendmahles, welches der Kiixiig fiir die Garnisonskirche be-
stimmte, führte er in Rom aus, so wie eine Reihe von Zeichnun-
gen aus dem Leben der heil. Elisabeth, zu einem grossen Gemälde
für die Prinzessin YVilhelni von Preussen bestimmt. Gleichzeitig
vollendete er das liebliche Bild, welches sich unter dem Namen
la Velletrineria einen wohlverdienten Huf erwarb, und in einigen
unter Aufsicht und Mitwirkung des Meisters verfertigten Cupien
vorhanden ist. In Rom selbst hielt sich Wach nur von Juni 1811
bis Juni 1818 auf, unternahm aber dann Reisen in Italien, um
die zerstreuten Werke der alten Schulen zu sehen. Bei dieser
Gelegenheit ferti te er einige hundert Zeichnungen, und auch Co-
pien nach Gemiäden, worunter sich das unter dem Namen der
geistigen und irdischen Liebe bekannte Bild Tiziaifs auszeichnet.
Ferner-s cupirte er in Florenz BafaePs kleines Wunderbild der Vi-
sion EzeehieYs. Um von dem Verdienste des Naehbildes einen
Begriff zu geben, braucht man nur einzuführen, dass es für gut;
befunden wurde, das Original mit einer Kette an die Wand des
Museums zu befestigen , als man nach Vollendung der Copie
es für möglich hielt, das an sich kleine Original mit einer solchen
Nachahmung zu vertauschen.
Nach der Rückkehr aus Italien wurde Wach zum Professor an
der Alsademie in Berlin ernannt, und man rühmte ihn jetzt unter
den ersten Meistern der modernen deutschen Schule. Zu den
frühesten Werken aus dieser Zeit gehören die Deckengemälde im
Cuncertsaale des Schauspielhauses. Er malte die neun Musen in
eben so viel Ovalen in den Abtheilungen des I-lalbkreises der
Decke. Diese Bilder fanden ausserordentlichen Beifall. Die Bein-
heit der Zeichnung, der Geschmack und die Mannigfaltigkeit des
Faltenwtirfes, die glückliche Eigenthiimlichkeit jeder Gestalt musste
um so mehr bewundert werden, als die Aufgabe, so viel verschic-
dene Figuren in Mitte eines Eirundes darzustellen, zu den schwie-
rigsten Arbeiten gehörte. Seit dieser Zeit wurde zwar in Berlin
viel in der Kunst geschaffen, doch sind Wach's Bilder noch kei-
neswegs vergessen, Im liunstblatt 1848 Nr. 36. werden die De-
ckengemälde von Wach und Schinkel die gediegensten Meister-
werke dieses Baumes genannt. Das nächste grosse Werk unser:
Künstlers ist die Auferstehung Christi, welche der König von
Preusseu 1822 der evangelischen St. Peter-Pauliliirche in Moskau
schenkte. Unter dem grossen Bilde ist ein kleineres in die Altar-
wand eingesetzt, die Einsetzung des Abendmahles vorstellend.
Dann malte Wach auch Bildnisse, welche zu den Meisterwerken
dieser Art gezählt wurden. Ausgezeichnet ist das Iiniestiick der
politischen Dame in der Gallerie des berühmten A. Grafen von
Baczynski, des Verfassers der Geschichte der neueren deutschen
linnst. Der Graf empfahl dem Künstler RafaeYs Johanna von
Arragonien zum Vorbilde, und bezahlte für dieses in Farben-
pracht strahlende Bild 100 Friedrichsckor. Für den Rahmen legte
er allein 200 Thl. aus. Au dieses Prachtgemälde reihen sich meh-
rere andcre Portraite darunter solche von Gliedern des k. Hauses
und anderer hohen Herrschaften. Ein wahres Prachtbild istijenes
der Prinzessin Mariana, welches der König der Stadt Amsterdam
zum Geschenke machte. In Gemälden dieser Art wusste der Iiiinst-
ler in der Stellung der Fi uren grosse Festlichkeit zu erzielen.
wozu die wohlgeordnete stylisirtc Gewandung nicht wenig beiträgt.
Die StoiTe sind mit rösster Sorgfalt wiedergegeben, und in den
Itßflvcu herrscht hüuäg ein magisches Spiel. Im Jahre 1827 mühe