Volltext: Vouillemont - Witsen [vielm. Witig] (Bd. 21)

Weyden , 
Bogier 
van 
der. 
363 
und 1529 gestorben. sei. Das Geburtsjahr ist dem Reisewerke 
von Descamps entlehnt, und irrig angegeben. 
9l Die Köpfe des Ileilandes und der Maria, im Museum des 
l-Ißilvre, und daselbst als Werke eines unbekannten Mei-  
sters bezeichnet. VVaagen, Ii. u. K. III. 589 legt sie dem 
lt. van der Weytlen bei. Der Ausdruck des Schmerzes ist 
hier edler, als sonst, und die Farbe von grosser Sättigung 
und Tiefe. Die Iiiipfe sind auf Goldgrund geinalßwvelcher 
mit brauner Farbe lasirt und getippelt ist. 
10) Der Iiopf des Heilandes mit der Krone, ehedem in der van 
Ertborlfsehen Sammlung, jetzt im Bluseum zu Antwerpen. 
Der Künstler stellte hier mit ganzer Itraftidasdbeitlexi dar. 
und schreckt die Seele, statt sie zu erheben. Passavunt legt 
das Bild dem Roger des van lYIander bei. 
H) Der mit Dornen bekrönte Heiland zwischen den Brustbil- 
dern der Illlaria und des Heilandes. Ein-solches Bild wird 
in der klausmamfsclien Sammlung zu Hannover dem Roger 
van der VVeyden beigelegt, wahrscheinlich dem jüngeren. 
12) Ecce hoino, in der Sammlung des Herrn Aders zu London 
als Regens Werk erklärt. Passavant, liunstreise S. 96-. 
 vermisst darin die dein Iiiinstler eigcnthiixnliche Kraft der 
Farbe.  
15) vMaria mit dem stehenden Kinde. welchem Anna eine Birne 
reicht. Vorne sind zwei Hunde, und rückwärts eine Rosen- 
hecke mit Landschaft. Oben schwebt Gott Vater mit dem 
heil. Geist. Dieses Gemälde wird im Belvedere zu Wien 
dem B. van der Weyden beigelegt. Oben rund, H. 1 F., 
Br. 85 Z. 
Nil Die Anbetung der Hirten und 
15) Die Anbetung der Weisen, finden sich im Museum zu Briis- 
sel, und tragen den Charakter der mudificirteil van Eycltü- 
Schule. Im Cataloge werden sie dem Roger van der VVey. 
den zugeschrieben. 
16) Eilf Darstellungen aus dem Leben und Leiden Christi, in 
der Gallerie zu Brüssel: die Darstellung der Maria im Tem- 
pel , die Verkündigung Mariä, die Geburt Christi, die An- 
betung der Iiiixiige. die Beschneidung, Christus als Knabe 
im "fempcl, die liretizigung, die Grablegung, die Jiin- 
ger und heil. Frauen, welche sich vom Grabe entfernen. 
Ausserdein wird in dieser Gallerie Nr. 364 noch eine grös- 
 scre Darstellung der Beschneidung als unbekannt aufgestellt. 
In manchen dieser Bilder sind nach VVaagen, liunstblatt lßß? 
S. 172, die lYIotive bekannten Gemälden von dem älteren 
ltogier van der VVcytlen entlehnt, und dasselbe gilt auch 
von den Charaktern der meisten, besonders der weiblichen 
liiipfe; doch erscheinen sie nach NVaageifs Versicherung in 
Vergleich zu ihren Vorbildern leer und maskenhaft, Die 
Behandlung ist tüchtig, aber handwerksmässig, endlich die 
Färbung schwer und dunkel, und besonders unangenehm 
in den dicken, SCltWiiYZliClLGII Umrissen. Nach VVaagt-n sind 
diese Bilder durchaus vqn den oben erwähnten VVcrken ver- 
schieden , und stehen in jedem Betracht unter diesen. im 
 Catalnge der Briisseler Gallerie werden sie aber dem lt. vllll 
der Weyden des G. van ltlander zugeschrieben. ltlichiclß. 
Les pcintres brugoisnBruxelles 1846 S. 152, schreibt sie dem 
 Goswin van der Weydcn zu.
	        
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