Weydcn ,
Rogier
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der.
die mittlere zuklappen lassen. Auf dem Hnuptgeniälde m.
scheint Christus in purpurneni Mantel "als Weltrichter auf
dem Regenbogen, wie er die Rechte segnend iiber die See-
ligen ausstreckt, und mit der Linken die Verdammten ah-
weiset. Aufden ausgeschlagenen Flügeln sieht man zunächst
am Hauptbilde links vom Beschauer Maria, PEUUS 11ml tlen
Evangelisten Johannes mit vier anderen Aposteln, und gegen-
über den Täufer mit sechs Aposteln. Die äusserste Tafel
links vom Beschauer enthält die Bilrlnissfiguren des Papstes
Engen IV., des Bischofs Johann Rolin von Autin, des Her-
zogs Philipp des Guten von Burgund, und eines Slaalsdie_
ners. Gegenüber rechts knieen Jungtrauen, und vier Engel
blasen zur Auferstehung. Durch alle fünf Bilder zieht sich
eine Wolkenschichte hin, welche den goldenen Himmel von
der nächtlichen dunkelblauen Luft der Erde trennt. Wenn
der Altarschrein geschlossen ist, zeigt die Aussenseitc in
dem oben erhöhten Theil den verkiindenden Engel und die
Maria, dann in den schmalen Feldern die _Heiligen_ Seba_
stian und Anton, grau in Grau gemalt. 'Lll'lks kniet am
Bctpult der Dunator Ritter Nikolaus Rolin, lianzlcr des
Herzogs Philipp des Guten. Gegenüber kniet seine Frau,
Guigonne de Salins, beide mit ihren Wappen. Die Anord-
nung dieses Bildes ist höchst feierlich, und hat nach Pßssq-
vant in der Behandlungsweise jenenTheile, Welche YO" HD,
ger selbst ausgeführt sind, die grossteUebei-einstimmung
mit der Anbetung der Könige aus der Hoisserceißhen 511mm-
lung in München, welche aber daselbst nicht als Regel-vs
Werk gilt. Es zeigt aber dieselbe Schärfe und Lebendig
keit in den Umrissen, Charakteren oder Bildnissen. Die
Köpfe der Maria, des Petrus und einiger Engel ähneln dm
neu in dem Frankfurter Bilde, die fliegenden violetßlaelß
rctlien Gewänder der letztem denen im Reisealtar des lia;_
sers Garl V., und in den sieben Sakramenten zu Antwerpem
Die Fraucn- und Engelsköpfe haben meist ein etwas spitzes
Oval und vollen Mund. Die Zeichnung des Nackten und
der Hände, obgleich mager, ist doch wohlverstanden , qie
der Füsse dagegen schwach. wenn auch nicht_ohne_Natu,._
otudium. Ueherhaupt herrscht durchgehends eine feine Be_
obachtung des Wirklichen, und eine bevvunclerungswurdige
Behandlung aller Nebcndinge, der StoFfe und des S_chmu_
ckes in allen Theilen des reichen Bildes._ Die Carnation ist
nach Passavant sehr verschiedenartig, bei den Frauen und
Engeln meist sanft und blühend, bei dem Papste l'riscli-ge_
sund, bci dem Herzog gelblich, bei llBlIl Staatsmann riiuh
licli. Der Goldgrund ist mit vielen rotlicn Piiiicktchen üben
siiet. Fiinc genaue Beschreihuni; gibt Passavant , IiIIIIS-lblau:
1845 Nr. 59 und 65, über die Zeitfler Verfertigung _i1nil den
Meister fand er aber keine Nachricht. Indessen wissen wir
aus Abbe GniideloUs Histoire de ln ville de Beauiie. Dijon
1772, dass Nikolaus Itollin 1411i von Papst Engen IV. die
Zustimmung zum Spitalbau erhielt, und er 14143 den Bau
unter Anrutung deslieil. Anton begann. Papst Nicolaus V"
welcher von 1447 55 regierte, gab dem Hospital den Tiiu-
fer Johannes zum Schutzpatron, ila aber auf dem Bilde der
heil, Anton und Papst Engen IV. vorkommen, darf geschlos-
sen werden, dass dasselbe noch vor {(847 gßfßrligct wurde,
Als Maler nimmt Passavaiit den Roger van Brügge.
4) Die sieben Sakramente im Museum zu Antwerpen. Diese;