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YVeyxle-n ,
Rogier
VII n
d er.
lich in den eben angefiihiten Bildern, sondern auch in den Altar-
Hügeln des Bart. Zeitbluin auf dem Heerberge erkennt. Auch i"
den liupferstichon des Martin Schongauer, lsrael van MCCkGllüy1_
Zwutt; endlich in den deutschen Holzschnitten aus der ziveiu-n
"Hälfte des 15- Jahrhunderts ist mehr oder minder deutlich derselbe
Einfluss des llogier unvcrliennbarna
Die Resultate, welche aus der Untersuchung der VVerlte des
15. Jahrhunderts hervorgegangen sind, sind aber noch nicht Vull-
kommen, so sehr sich auch die neuere Critilt bemüht hat, durch
künstliche Mittel das Gebiet des artistischen Glaubens zu eroherm
Es ist diess besonders auch mit den Werken der Meister llogin-
van der Weyden, Meinling, Schoorel u. s._vv. der Fall. Wir ge.
ben hier nur unmaassliche Andeutungen, oder Bemerkungen, m,
wie sich solche bei Betrachtung der Werke der Rogienß aus Brüssel
ergeben, und treten den Stiinintiihrern auf dem Gebiete tlßFlällllStllig-
torie nichtuentgegen, da sich die Ansichten bei genauerenEinsichi
selbst ändern." Auch die bisher Verfochteiie Trennung des H. van
der Weydeii in einen B. van Brügge dürfte nicht iiiehr bßlbßllilllßi]
werden, da sich die Schwierigkeit auf einfacherem Wege lösen lässt
Die VVerke der llcgier van der Weyden tragen iin Ganzen den
Charakter der Schule des J. van Eyck, in Besonderheit ist aber
die hellere und vorherrschend bläuliche Färbung der Fraueniigil-
ren van EyclCs ausgebildet, Betrachtet man nämlich alle entschiu.
den dein J. van Eyck angehörigen Bilder, 550 findet man eine auf".
fallende Verschiedenheit in der Behandlung der männlichen und
weiblichen Köpfe der Figuren desselben. Die männlichen sind
"nämlich in der Regel von einer kräftigen, tiefen und warmen Fggfx
bung, die Frauen und Iiindcr aber im Allgemeinen blass iiiit vor-
herrschend bläulichen Farben, und auch in den Schattentöneii iin.
mgr mehr bläulich als braun. Dadurch erhalten sie ein hallen
mageres Ansehen, während die Männer kräftig und warm gClllilll_
erscheinen. Dieser Gegensatz der VVirkung liegt aber in dem (je.
gcnsatze der Farbe; die blaue Farbe ist auch chemisch kälter, wiih-
rend die rothe auch chemisch entgegen gesetzt und warm wirkend
ist. Wenn daher in der Malerei zwischen halten und warmen
Tiinen unterschieden wird, so ist das nicht ein blos zufällige;-
Iiunstausdrucli, sondern dieser Unterschied liegt in der Natur der
Farbe selbst, und tritt unter den verschiedensten Voraussetzungen,
und zu verschiedenen Zeiten der Entwicklung der Malerei iliiinel.
wieder hervor. Dieser Gegensatz, welcher in den Bildern van
Eycllßs sich schon in den einzelnen Gestalten beinerltlich macht,
hat nach ihm zwei ganz verschiedene Richtungen in der irlämischen
Malerschule hervorgerufen. 'Die eine derselben hat sich vorherr-
scheiicl an die tiefen warmen Töne van Eyclüs gehalten, die am
dere aber die helle, lichte Färbung seiner Frauengestalten von ihm
entlehnt. In der ersten Weise sind insbesondere die meisten ßiL
der von Ilemling gemalt, der zweiten Richtung aber sind Q. Messis,
VG. van der Meire, H. van der Goes, und die Träger der Schule
von Calcar gefolgt. Den gleichen Charakter tragen auch alle Bilder
des H. van der WVeyrlen in Brügge und Brüssel. Dasselbe ist mit
dem bekannten schönen Bilde der sieben Sakramente iii der G31-
lcrie zu Antwerpen der Fall, so wie mit dem kleinen Christus in
der Pinakothek zu Miinizheii. Selbst das Gemälde init den drei
Darstellungen aus dein Leben des Tiiulers Johannes iiii Museum
zu hriiiikliiii, welches der Catalog einem Schüler des llogicr van
Brügge zusclircibt, hat iii der lfurbe nach diesen Vurlicrrschcii,
den "Zug einer entschiedenen VUfll6lJCviill' hliiiiliche Schatten, ein
imlleres, lsiilteres (lulorit, und in der Zeichnung sogar schärfere