Weyden ,
Hogier
VIII!
der.
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mehi- im Einzelnen, und in der Ausführung bis zur niiniarturar-
tigen Vollendung ausbildete. Während er _d1e ßchärie und Be-
snnunthgit dm- jjol-men de; Jan van Eyck beibehielt, d1e Forni der
Finger aber noch um etwas verlängerte! folgtder 1n.d_er Färbung
einem andern Svstein. Die Gesainiiitivirkuiig ist bei ihin minder
gesiittigruiiil llülflllülllßCll, die Lolialfarbeii, beSünders d" VUTYYCEZ"
liehen (icwiiiirler, wuriii die geiiilfteii Brüche seltener verkommen,
als bei Jan van Eycli, iiiaclien sich vielinehr in noch grosserer Be-
stimmtheit und Pracht geltend. Iiii Fleisch waltet nichemehr der
gelbbriiunliche, blSSf-Wällelllelitvitä schsvere Ton so vor, .w1e b?! Van
Eyck, sondern er niiniiit in seiner truheren _Leit, wie im Altarchen
de; Kaisers Carl V., einen entschieden goldigen? in den _Schatten
klaren Ton an, der in späteren liililerii, wie iin Votiybilde des
Bladulin im Museum zu _Berlii1, lichter und etwas kuhler, zumal
in den Schatten grauer wird. Was den geistigen Gehalt anbelangt,
so war es Rogier, welcher in dieser Schule zuerst das Dramatische
und das Pathos 1.11 einer ergreifender Hohe ausbildete. Hielur spre-
chen nugh Wangen sinvolil über ihn vorhandene Nachrichten, als
verschiedene Werke, wie jenes Altiirchen, die sieben Sakramente,
und die Abnahme vom lii-euze in Madrid. In manchem Betracht
diirfte "sein Einfluss autÜdie Malerei-den der beiden van Eycks
noch übertreffen. ln den Niederland-n war Hans Meinling (Hein-
linw), der grüßte Meister der dritten Generation dieser Schule,
geiii Züglinw, auch auf Dirk Stuerbout ist sein Einfluss unver-
kennbar. Dgnselhen zeigen aber auch ausserdeui viele zum Theil
trcflliclie Bilder aus der zweiten Häillte des 15. Jahrhunderts, deren
lMeister jetzt nicht mehr mit Sicherheit zu gebt!!! sind, Wie Z- B-
ein Uiptvchon im van Ertboriüschen Veriiiiiclitniss, die das liind
5iiuWendß. Maria, und die Bildnisse von Stifter und Stifterin, von
L gCltUfU ohne ausreichendem Grunde der Margaretha van Eyck
beigemessen, aiu meisten aber die ÜDZLIlIhVOII Miniaturen, welche
in derselben Epoche in den Niedei-hinilcn zum Schmuck von Mfi-
nuscripten "Clllilchl worden sind. Dasselbe gilt endlich auch lur
die alten Hiilzschuitte, z. B. die Armenbibeln und die alten Piu-
Phi-Stiche, wie jene des Meisters E. S. von 146.6- Noch ausschliess:
licher aber ist nach Waagen der Einfluss Rogiers auf d1e Malßrßl
"in Deutschland, welches die van Eycksche liunst ganz in Seiner
Weise überkam. Zu der. Zeit, als die deutschen Künstlerin die
Niederlande einen, um dieselbe sich anzueiignen, stand bereits
Piowicr an der Spitze der Schule. Deutsche (Jemalde, welche die-
Sena Einlluss, wenn schon in sehr verschiedenen Üludifieationen,
beweisen, sind: für den Niederrhein die vortrellilwlien Flügel des
Huchaltars der [iirche zu Calcar, und die _Bililer der L-iversberg-
scheu Passion zu Ciiln; für Westphaleri d1e trefflichexl Bilder des
Meisters vdm Kloster Linsborn, jetzt im ldesitz des Regierungs-
rathes Krüger zu. Minden, sowie die der Bruder Viktor und Hein-
rich Dunwege in der Dominikanerkirche zu Dortmund; für den
Mittelrhein die Bilder des Conrad Fyoll (1464 170x111 StäideV-
sehen Institute zu Iranklurt (iruher lur R. viin er" eyden ge-
nommen); für den Oberrhein und Schwaben die Geinalde des Mar-
1 ' i.
tin behongauer, der neuerdings als Schulef von liogier beglaubigt
werden, so wie die Bilder Friedrich Herleii s sen. in den hirchen zu
Niirdlingen und llothenburg an der Äthuber, und die des Holbein
Vater zu Augsburg; für Franken endlich die VVerke des IWI- Wohl-
geuiuth zu Nürnberg und anderweitig? "Fiir eewisse Vorstellungen.
xiainentlich für die Verkündigung Mriiiii undrdie Darstellung Chri-
sti im TemPCl, waren die von Fiogier erfundenen lylotive formllcll
Will-gilt geworden. m dass iuan dieselben nicht allein verschiedent-