Volltext: Vouillemont - Witsen [vielm. Witig] (Bd. 21)

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Wie 
ydch 
I 
liogier 
VIII! 
der. 
Ejcl: gefolgt seyen, und weiter im Texte, noch deutlicher. dass 
dem van Eyck in der Oeliiialerei sein Schüler Rugiero neben des- 
ieii erstgebornen Sohn gleiches Namens gefolgt sein Dieser jiin_ 
gere llugier van der Weyden ist höchst WBhTSClIBlDlIClI der Vater 
des Guswin van der VVeyden, welcher erst in neuer Zeit bekannt 
wurde. Goswiii nennt sich 1555 als Verlertiger eines Gemäldes mit 
dein Tod der Maria in der Abteikirclie zu Tangerloo, und aus der 
weiteren Inschrift geht hervor, dass er der Sohn des llogier van 
der Weyden nus Brüssel sei. Baron Reilfenberg (Nouvelles Ing- 
nioires de Pzicademie de Bruxelles 1852, S. 48) tand iiii Verzeieli- 
nisse der Bruderschaft des heil. Lucas zu Antwerpen (von  
156i) unter dem Jahre 1514 einen Goosen van der Weyilcn ein- 
getragen, und hält ihn für den Goswinus des Bildes in Tümgerlon, 
Unter dem Jahre 1550 koniiiit in diesem Verzeichnisse ein G095 
van der Weydcn vor, welcher mit dem Goosen von 1514 Eine Per- 
son seyn könnte, wenn nicht 1530 ein anderer Iiiinstler als neues 
Mitglied eingetragen ist. Jedenfalls beweise! der Goswin in Talk 
gerloo für die Existenz eines jüngeren Rogier von der_Weyden_ 
Wäre er der Sohn des älteren Rogier gew en, und m1 '1'0de;. 
jahr desselben geboren, so müsste er 1535 beiseite 71 Jahre alt ge- 
Wesen seyn. wo die künstlerische Thätigkeit Zu den Allällßhlnen 
gehört. Der im Jahre 152g verstorbene ltogier van der Weyden 
des C. van Mander kann daher eher der Vater des Goswin gewe- 
seil seyn. Für die von VVauters bezweifelte- Existenz desselben 
spricht schliesslich auch die Aufschrift auf dem Portraite Rogiers; 
wObyt Bruxellis an 152g ad D. Gudulae CUTN-HIÖUSJÄ Dieses Blatt 
gehört zu der Reihenfolge von 245 Iiünstlerbildiiissen von J. I1I_ 
 VVierix, über welche wir im Artikel des- Stechers handeln. DIQ 
Todesanzeige auf dem Stiche findet sich jedoch erst in der neuen Auf. 
lage von C. Galle. Nichts aber spricht mehr für die Existenz eine; 
jüngeren R. van der WVeyden, als eine mäissige Anzahl von (iexiiäl- 
den, welche nach NVaagen eine auffallende Verwandtschaft zu dem 
älteren Rogier rund zu denen des Goswin von der Weyden zeigen, 
indess sie weder von dein einen, noch von dem anderen herriih- 
ren. Die VVei-ke des Goswin und Rogier vßn de!" Weyden jllll- Sind 
es aber, welche den C. van Mander (p. 206) und 530131111 (Ü- 217) 
zu Lobeserhebungen hinriessen, nicht jene alterthümliehen des äl- 
teren van der Weyden. Nach ihrer Ansicht ist indessen der eine 
Rogier van der Weyden  Guswin war ihnen unbekannt  die 
Summe aller Verdienste um das Fortschreiten der Iiunst. Regie;- 
soll die Malerei in Erfindung, Anordnung, Stellung, Handlung 
ausnehinend verbessert, und überdicss mit grossem Glück an den 
Ausdruck ernster Seelenstimmungen sich gewagt haben. Die ge- 
nannten Schriftsteller fassten zunächst nur die späteren Werke in: 
Auge, in welchem das Nackte gut gezeichnet, die Formen weniger 
schön und die Bewegungen manierirt sind, so dass diese Bilder, 
gegen die Naivetät der fruhereirZeit gehalten, bereits das Sinken 
der heimathlichen Kunst erkennen lassen. Das Lob des Ausdru- 
ckes verdient aber der jüngere Rogier noch iii vollem Maasse, wenn 
auch Goswin über ihm stehen dürfte. Innerliche Stimmungen der 
Seele, wie Heiterkeit, Freude, Schmerz, Traurigkeit, Zorn konnte 
er so täuschend darstellen, dass seine Werke dadurch sehr lebendig 
Wllfdßll. wenn auch dieGcstalten nicht mehr so schön und edel 
Sind, 1115 jene in den Gemälden der früheren Periode. 
Üßbm" die Verdienste des älteren vanxder Weyde und den Cha- 
rakter seiner VVerke verbreitet sich Dr. Waagen (liunstblatt 184? 
S, 173) wie folgt. nDieser Künstler, sagt er, war es, welcher die 
realistische Richtung, welche Jan van Eyck verfolgt hatten, noch
	        
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