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YVeyden ,
Bogier
VäIl
der.
von Jan van Eyclt unterrichtet, woher der Beiname Rogier van
Iirugge kommt, sowie Vasari auch den Jan van Eycls Gio. da Bring,
gxa" nennt. Wir übergehen hier alle StreitfHfgen über Rogier van
Brugge und R. van derVWeydenVund machen nur auf die Stellen
des Vasari aufmerksam, weil sie"einerseits die Schule bezeichnen,
anderseits die Identität des R- van der VVeVdeu mit R. van Brügge
darthun, obgleich man sich vor wenigen Jzihreil, bis aufWVautm-ß
noch nicht. dnranhiclt. Vasari bemerkt in der ersten Ausgabe sei-
W35 Wßrkeä, dass Gio. da Bruggm den Iluggieri da Bruggia, sei-
"er! Sßhlilßr, zunrNachfolger in der Oelrnalierei hatte, und noch
deutlicher sagt er im Leben des Antonello da Messina, dass
van Eyek dem R. da Bruggia, suo creato. zuletzt das Geheinmiss
der Oelmalerei anvertraut habe, während dieser seinen Schüler
"Küsse-c darin einweihte. Diese Angaben bringt Vasari auch im ersten
Bande seiner zweiten Ausgabe wieder, erhielt abexuwährend de;
Druckes viele neue Nachrichten über niederländische Künstler, was
ihn veranlasste, gegen Ende" des dritten Bandes nVite di divers;
fiamminghir beizufügen. Jetzt kennt er einen Gidvan Eich da Brug-
gia. e Uberto suo fratello, und er weiss, dass nach deren Von
gütig Ptuggieri Vander-Weiden di Bruselles ebenfalls in Oel gß
malt habe, auf welchen sein Schüler {Havesseir folgte').
Dieser R. van der Weyden ist in Brüssel durch Wauters up-
kundlich beglaubigt, so dass er nach einem mehrjährigen Aufenh
halt in Brügge daselbst sich niederliess. Aus verschiedenen Stellen
dortigen Archive: geht nämlich unumstösislich hervor, dass in
15-39" Brussel vor dem Jahre 1336 und bis 1404 ein Maler Rogier van
der Weyden gelebt; und von 1450 bis 1449 die Stelle eines M3-
lers der Stadt bekleidet habe. In: Jahre 11494, am 5, Oktober, be_
stättiget der Prior des Klosters vom Iiauilenberg die Stiftung eine;
Jahrtages für Meister Rogier von der Weydei) und seine Kivittwg,
und du diese Feier nach einer anderen Urkunde auf den 16. Juni
fiel, so nimmt man jetzt den 10. Juni 1444 als den wahrscheinlis
chen "Todestag des Meisters. Sein Grabstein war im Umgßnge des
Chores der St. Gudulaliirche zu Brüssel, und hatte nach Swecrtius
(Monumente. p. 284) folgende Inschrilt:
Examinis saxo, Ilogure, sub isto,
Qui reruin formas pingcre ductus eras.
Morta tua Bruxella dolet quud in arte peritum
Artificem similem non reperire timet.
Ars etjam moeret, tanto vidnata Magistre,
Cui par pingenrli nullus in arte fuit.
Es ist also zur Evidenz bewiesen, dass in Brüssel ein llllelstep
läogier van der Weydezx gelebt habe, dessen Lob nicht allein der
Grabstein, sondern auch Bogens Zeitgenosse Facius (De viris il-
lustribllä 1455, P- 40). und nach ihm alle späteren Schriftsteller
verkünden. Noch bleibt aber der weitere Beweis zu führen, das;
der von Cyriacus von Ancona 13-19 (COllUCCi. Antiehitii Picene XXIIL
145). von dem Anonymus des Morelli im ersten Viertel des 16. Jahr.
hnnderts, von Vasari und anderen genannte Rogier van Brügge mit
dem Brüsseler R. van der Weyden wirklich Eine Person sei. Dazu
verhüllt uns Facius, welcher der Thiitigkeit seines liogierus Galli-
CIIS, wie er den Künstler nennt, nur in Brüssel gedenkt. Ein
D
{Der von Vasari erwähnte Havesse oder Avesse, und der oben
genannte Ausse ist Hans Hemling oder Memling. "Die im.
lienische Umwandlung des Namens Hans ist erlslurlich.