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Westmacotl,
Richard.
nächst an das berühmte Palais der Lady Montaguc in Portman.
Square knüpft. Dieser Palast ist im Inneren von YVestmacott auf
das zicrlicliste und geschinackvollste ausgeschmiickt, so dass maii
im ganzen Reiche kein inerlnvüriligeres Gebäude dieser Art zu iin-
den glaubte. Das lrlaiiptportal des Queen's Palace in St. Janii-g
Parks welches Westniacott mit Bailey verzierte, gehört ebenfalls
in diese Periode. Der Bogen des Coustantiii in Boni diente dabci
zumflforbilde, sowie der Iiünstler von jeher der antiken Sculptul.
die grüsste Aufiiicr samkeit gewidmet hatte. Er gelangte selbst in
den Besitz wichtiger antiken Sculpturen, worunter flauptstüclge
der Elgin-Marbles sind. Auch in seinen eigenen Werken ist das
Streben nach der antiken Weise unverkennbar, aber nicht immer
mit glücklichem Erfolge gekrönt. Doch ist Westmacott nachsi;
Cliantrey der vorzügliche Bildhauer in England. Er weiss den Mar-
mor mit ungemeiner VVeiche zu behandeln, leider aber artet nael,
VVaagen, Ii. u. Ii. I. 430, seine Grazie oft ii1 Geziartheit aus, und
fehlt ihm zu sehrsder Sinn für architektonische Anordnung, wel-
eher bei Sculpturmonumenten unerlässlich ist.
Zu seinen frühesten monumentalen YVerken gehört die Reiter.
statue des General Abercroinbie, welcher in dem Augenblicke dar-
gestellt ist, wie er die liidtliclie VVunde erhält. Dieses VVerk führte
er zu Anfang unsers Jahrhunderts aus, und 1810 die Statue des
Admiral Nelson, welche auf der Insel Barbados zum Andenken
dieses Seeheldtrn errichtet wurde. In der St. Paulsltirche zu Lon.
don sind Denkmäler auf berühmte Helden von Wcstnxaßott, vvo_
bei ihre Statuen den l-lauptschmuck ausmachen. Lord Culling_
wood, Sir Ralph Ahercromhjgloord Duncan, und Sir Isaak Broek
erscheinen hier im Costiiin ihrer Zeit. In der Capelle llcin-
rich VII. in der Westminster Abtey findet man ein Denkmal auf
den Herzog von Montpensier, und ein solches auf J. Fox im Pom
tenwinkel derselben Ahtey. Auch für Warren Hastings, dem Goii,
veriieur von Indien, musste Westniacott hier ein Monument eh
richten. In der St. Margaret": Church ist seine Bronzestatue des
Georg Canning. Auf dem Platze von Bloomsbury Square in Lorh
don wurde 1316 seine colossale Statue des berühmten Fox in Erz
aufgestellt. Der Staatsmann sitzt auf einem Piedestal von Granit
niit der Charta magna. Diese Statue, wurde zu den Hauptwerken
des Künstlers gezählt, und zugleich als Mcisterstiilck des Erzgusses
gerühmt. Gleiche Ehre wiederfuhr auch seiner colossalen Bronzß
statue des Herzogs von Bedford auf RussePs-Square, welche 1319
errichtet wurde. Der. Herzog empfängt" die Gaben der Ceres, und
zoseinen Füssen spielen die vier Jahreszeiten als Kinder. Am Pie_
destal sind ländliche Darstellungen in Basrelief. Auf Seowhil],
Windsor gegenüber, steht seine Iieiterstatue des 1320 verstorbenen
Iiönigs Georg III. Im Jahre 1851 fertigte er eine Statue der Mr5_
T. Rowson in Marmor, welche vermuthlicli in einer Kirche Platz
fand. Dieses Werk Iwlurde gerülimt. datler Ausdruck der Frünh
migkeit und Eingebung ehen so sehr anzieht, als die Anmuth und
Einfachheit des ganzen Wesens. Im Jahre 1336 vollendete er das
Monument des James Bau-y, des Gründers des Morning Chronicle,
und seine Marmorstatue l.0clie's wurde in der Vorhalle des Uni-
versitäts-Gebäudes aufgestellt. Hierauf begann deriliiinstler die m.
lossale Statue des Lord William Bentinls. welche 1'840 in Erz 3a-
gossen, und in Calcutta. aufgestellt wurde. Nebenbei vollendete
VVcstmacott auch die Statue der Lady Susan IVIui-ray in Mammon
Auch noch einige andere Werke monumentaler Art, darunter Grab.
mäler mit Statuen und Basrelicfs, sind von ihm vorhanden, wir
schliessen aber diese Reihe mit zwei grossen Sculpturarheitcn in