333 Westermayer, Conrad.
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Schutz angedeihen liess, und ihn bei jeder Gelegenheit empfahL
Westermayer stach in Weimar auch die Madonna nach G. Pieni,
und radirte mehrere Blätter nach Schalken, Rembrandt etc. Auch
fiir das Industrie- Gomptoir von Bertuch arbeitete er viele Bliittep
aus. In Dresden suchte er sich 1795 im landschaftlichen Fache
auszubilden, und copirte zu diesem Zwecke Bilder von Berghem
und Both. Auch nach der Antike zeichnete er, und Suseniülil gab
ihm Unterricht in der Aquatiiitamanier. Nach einer kurzen Reise
in Italien fand er dann in Dessau Arbeit, wo die chalkograpliische
Gesellschaft Blätter in Aquatintn durch ihn ausführen liess. V9"
1300-1806 war er wieder in Weimar tliaitig, wo er gerade zu der
Zeit, als er durch die Plünderung der Stadt einen grossen Theil
seines Vermögens und seiner Iiunstsachen verlor, einen Ruf an
die Akademie in Hanau erhielt. Er wurde Professur an dieser Alb
stalt, und 1815 Cun-lteetor derselben. nachdem er schon vier Jahre
vorher mit dem Titel eines Hofrathes beehrt worden war. Spatel-
stand er der Altetlemie als Direktor vor, und erwarb sich als su[_
eher wesentliche Verdienste. Als erfahriicr und geschickter Kiinsh
ler umfasste er alle Zweige des Unterrichtes, und richtete dieser.
auf dasZweclsiiiässigste ein. Es war für Handwerker und hir liünsh
ler gesorgt, so dass diese Zeichcnakademie von allen Seiten hat.
Zulauf hatte. VVesterinziyer unterstützte das Talent auf jede VVeise,
und war in seinem lireise als Lehrer und Mensch in gleichen,
- Grade geschätzt. Seine Gattin Ilcnriette theilte mit ihm Sorgen
und Arbeit.
Westermayer malte viele Bildnisse in Oel und Miniatur, gß
schichtliche und romantische Darstellungen, merkwürdige Ereiq_
nisse seiner Zeit, Landschaften u. s. w Zalilreich sind seine Zeicih
nungen in Tusch, Sepia, Kreide und Aquarell. Er arbeitete auch ein
Werk zum Unterrichte in 15 Blättern aus. Starb zu Hanau uin 1330
Die Blätter dieses Meisters belaufen si h iiber 600 an der Zahl
und finden sich grösstentheils in literarischen Werken. Darunte;
sind viele Bildnisse. In den geographischen Ephenierirlen von Zael;
und Bertuch zählt man deren gegen achtzig, alle fein punktii-i
aber meistens Copien. Andere Blätter sind ratlirt, gestochen und
in Aquatinta behandelt. Zu den vorziigliclisteii gehören:
1) Landgraf Wilhelm IV. von Hessen, 1794 nach Boettner gh
stechen, gr. lt.
2) Der Grosshcrzog von Frankfurt, nach GarteYet, gr. 4.
5) Ernst lI., Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg. 8.
4) Leander van Ess, nach Diogg. 8.
5) Der Dichter Herder, nach Tischbein, 8.
(j) Der Dichter Wieland, nach Lips, 3.
7) Hofratli Biittcher, nach F. Tiselilicin, fol.
3) Franz Hals, Maler, radirt, lt.
Q) Mehrere Iiüpfe naclrltembrand, lladirungen in d.
10) Adam und Eva, die Figuren punktirt, die Landschaftin Aqna_
tinta, fol.
n) Die Madonna mit dem Kincle, nach G. Reni gestochen, fui
12) Götz von Berlichingcii, wie Weisslingen vor ilin gebrach;
wird, nach H. W. Tischbein, gr. fol.
I. Die Aetzdriicke (1790).
II. Unter Leitung von Lips mit dem Stiche] vgllemlei,
15) Amor, nach Scheuen, kleines Oval. Kommt nur in sehe-
D611 PFOlJEClEÜCIiED VDI", da Plane zu Grunde ging,
14) Der Junge, welcher Seifenblasen macht, nach F. Mier-is
punktirt, 4.