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West,
Benjamin.
der Earbejst aber das dritte Bild der genannten Gallerie. Es stellt
110015 Wilhelm III. vor, wie er die Buyne passirt, und ist unter
dem Namen vThe Battle of the Boyne bekanntm Auch die Staf-
fordgallerie besitzt _eines der bessteii Bilder von West, Alexander
den Grossen mit seinem Arzt vorstellend. Der geistige Gehalt de;-
Handlung ist nach Waagen deutlich ausgedrückt, die sehr gebrq-
cheiien Farben machen eine harmonische Wirkung, und die Aus-
fiihruiig ist sorgiiiltig. In Burleigliouse ist ein anderes Hauptbild
voniVVest, Agrippiiia mit der Asche des Germanilius. Diese reiche
Cgmposition hat edle Gestalten, und in einigen spricht sich selbst
ein wahres Gefühl aus. Hr. Neeld in London besitzt ein Gemälde
mit colossalen Figuren, Moses vorstellend, wie er in gewaltiger
Bewegung nach der erhiihten_Schlange deutet. _Uin herum steht;
das geplagte Voll-i Ilraels , thcils in Zuversicht hinbliclscnd, theilg
vor Entsetzen flieheiid und in Schmerz düllmslßrbßnd- Diese! Ge-
mälde hat viele vortrefflich gezeichnete Charaktere, _und auch die
Färbung hat etwas Kräftiges und saftiges, was man in seinen frii-
heran Werken so sehr vermisst. Dieserl Mangel macht sich in
zwei anderen Bildern der Sammlung Neeld sichtbar, in der Pfingst-
predigt des heil. Petrus, und in einem mythologischen Bilde, wel-
ehe; Venus und Adonis vorstellt. In der gewählten Sammlung de,
Hrn.W.Acraman zu Clifton ist ebenfalls eine mythologische Scene,
Amor und Psyche, welche West bald nach seiner Ankunft in
London malte. Dieses Bild gehört zu den besseren Arbeiten der
Meisters.
Dann werden noch mehrere andere schöne Bilder von West
genannt. Vor allen nennen wir das durch den Stich bekannte Gs-
mälde, welches W. Penn vorstellt, wie er mit den Indianern un-
tgrhandelt. West ging mit Liebe an diese Darstellung, sie fand
aber nur unter seinen Landsleuten und Glaubensgenossen Lob-
redner. Th. Penn erwarb es fur sein Cabinet, und somit wird es
jetzt in Amerika zu suchen seyn, v_ielleicht auf dem Capitol zu
Washington, wo auch die grossen Bilder von Trunibull zu sehen
sind, welche unter Wesfs Einfluss entstanden. Der Lord ßerth
erhielt ein Gemälde, welches der Künstler selbst liir seine besstg
Arbeit erklärte. Es stellt König Alexander III. von Schottland dar,
wie er durch Fitz Gerald von einem wilden Hirsch befreit wird_
In der berühmten Sammlung des Alclerman Boydell waren eben-
falls Gemälde von West, welche in BoydelPs bekannter Shalsespeah
Gallery estochen sind, aber nicht zu seinen beuten Arbeiten ge_
hören. Die Darstellungen sind dem König Lear und Hamlet ent-
nommen. Das Cabinet Boydell ist nach allen Winden zerstreut,
Ausserdem nennt man noch eine Darstellung der Siindfluth, an_
geblickt ein Meisterwerk von 18Q5,_ diejfertreibung Adams aus dem
Paradiese, die-Verspottung Christi, die Aulcrstehung des Herrn,
die Kreuzigung desselben, Paul und Barnabas als Bekehrer der
Heiden, Thetis mit den Waden des Achill, Ainor auf dem Ii05cn_
bette, Phaetoifs Geschichte, Darstellungen aus OviiPs Mctainur.
phoson, Cicero, wie er i_n Syrakus des Grabmal des Archimedes
reinigen lässt, Belisar mit dem Knaben, die lustigen Passagiere
auf dem Podringtoner Reiscparlien etC- Gegen Ende seines Lebens
lieferte er das grösste Gemälde, welches je ausgestellt ward. Es
stellt den Heiland dar, wie er durch Pilatus dem Volke vorgestellt
wird. Das genannte Bild der Heilung des Lalmien in der mgümmL
Gallerie schliesst sich an. Mehrere andere Bilder von West liüm-
men im Verzeichnisse der Iiupferstiche vor.
ß- West starb zu London 1820, und wurde iii der St, Pauls