XVernunh ,
Christian.
"Wermuth ,
299
u o
Vßrmllth: Chrlstlan! Mcdailleur, geboren zu Altenburg 1661 (nicht
1600), war der Sohn des fürstlich Altenburrfsclien Hufgärtners
ChristianÄVermuth, welcher 160i in sächsische Dienste kam, und
1630 in Dresden starb. Unser Künstler war daselhst Scliiilcrvon
E. C- Üiirr, welcher sich durch seine grossen Schauiuiixizcn Ruf
erwarb, bei deren Prägung er sich zuerst (in Sachsen) des Heil-
werlics bediente, Auch Vvßfllltllll lernte durch ihn den Gebrauch
desselben kennen. bediente sich später der Stoss- oder Pressnia-
schine, und erhielt sogar das Privilegium, in seinem Hause ein
solches Werk zu hallen, und zu prä en, Die Begünstigung ist
von 169g und wurde ihin durch seine äiaiser-Suite zu Theil. Wer-
mlllh arbeitete mit Dürr in mehreren deutschen Münzstädten, und
wurde 1636 Miinzeisenschneitler in Sundershausen. Zwei Jahre
Später erhielt er die Stelle eines Medailleurs,
versah aber auch viele andere I-Iüfe mit Stempeln. Seine Medaillen
belaufen sich über 130i), worunter viele Schülerarbeiteii sind. Da-
her erklärt sich der ungleiche We-rth dieser Gepräge. Kühler,
Miinzbelustigtingen XII. 54., unterzieht desswegen sein Treiben
Seiner scharfen Ci-itik. Die schönsten Medaillen clatiren von 1700
1702„ sie sind aber von lioch. und tragen mit Unrecht Wer-
niullfs Zeichen. Er trieb niit seinen privilegirten Medaillen einen
Handel, und besuchte damit die lllessen in Leipzig. Unter ande-
ren hatte er auch sat rische Schaustücke, welche ininier confiscirt
wurden. In der Lehens- und llegierungsgeschichte des Königs
Friedrich August I. von Sachsen und Polen, oder wie ihn die Po-
lcn lieber nannten, Friedrich Il., Leipzig 179? S. 26, ist eine merk-
würdige Medaille dieser Art beschrieben. Die Wahrheit war zu.
derb bezeichnet. Er wollte diese aber immer sagen, und kurz vor
seine-in Tod kam er sogar auf die Idee, seinen Namen Warmiith
zu schreiben. Bei liüliler sind einige seiner Schauniünzen in Hu-
pler gestochen, andere finde" man im I-Iamburgischen Magazin XIII.
175i). S. 61,3 56 abgebildet. Hier sind auch die Schritten be-
zeichnet. welche cr lierausgab, und andere sich auf ihn beziehende
Abhandlungen. Stai-b zu Gotha 1759-
Es findet sich eine Medaille mit seinem Bildnisse von 1702.
Auch" auf späteren Medaillen stellte er sein Bildniss dar. Gest. in
Nuniisin. hist. p. 252. P- Schenk hat 170i sein Bildnis: geschabt, fol.
Wermutli, Christian Sigmund, Medailleur, wurde i'm zu Go-
tha geboren, und von seinem Vater Christian unterrichtet. Im
Jahn; 1751; kam er nach Dresden, wo sein Bruder Heinrich Fried-
rich Münznieclailleur war. Er stand diesem neun Jahre zur Seite,
bis er endlich 17M- an die Stelle desselben als k. lYIedailleur und
Münzeiscnschneider trat. Das lYlünzivesen in Dresden verdankte
ihm viele Verbesserungen, und in der Stahlgiesserei soll ihn nie-
niand übertroliexi haben. Ausser vielen anderen Schauniiinzen kennt
man von diesem Meister Medaillen auf die Vermählung des Dau-
phin Louis XVL von Frankreich, des Churfürsten Friedrich Chri-
stian von Sachsen, des Churfürsten Friedrich August von Sachsen,
die. Polnischen Vicariats- und Ordcnsmedaillons von 1745 65 etc.
liellcr giebt in seinen Nachrichten von Dresdner Künstlern S. 202
die Biographie dieses geschickten Stahlsclineideijs. Er starb zu
Dresden 1791,
Vvcrnduthl F- W-Q Medailleur, wahrscheinlich einer der fiinf5öhne
des Christian Werinuth , ist durch zwei Schaumiinzen auf S. lVln-
dm (1775) und lilopstoch bekannt. Die erstere ist in G. A. Nic-