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Wendelstadt,
Gar]
Friedrich,
Welchem der Pfarrer unter den Aposteln sitzt. Der bescheidene Pa-
stor 'veranlasste den Künstler zu dieser sonderbaren Lieenz. Es
dürften sich noch mehrere andere [iirehenbilder von ihm finden,
da auch historische Zeichnungen von ihm vorkommen, welche
aber selten seinen Namen tragen. Sie sind flüchtig, aber geist-
reich mit der Feder unxrissen, leicht angetuscht, und meistens bib-
lischen Inhalts. Der Ivlailer Dietrich besass solche Zeichnungen,
welche sich jetzt Wahrscheinlich im Handzeichnungs-Cabixlet zu
Dresden befinden.
Eine Margaretha Wenclelrnuth, angeblich clie Tochter eines
Malers, und vielleicht des obigen Künstlers, machte sich als Bild-
"nissmalerizx Ruf.
WßHdßlStadt, Carl Ffiedflßll, Maler und Radirer, geboren zu
Welllal" 1785, war der Sohn eines früh verstorbenen Arztes, fand aber
Bfl Dr. Grambs in Frankfurt einen Pflegvater. Dieser Bunstfreund
lxess ihm die Malerei erlernen, und gab ihm Gelegenheit in Paris
seine Studien zu machen. YVendelstadt war ein talentvoller Künst-
ler, und malte besonders schöne Bildnisse. Auch historische Dar-
stellungen finden sich von ihm, welche im Style an die neuere
Renaissance erinnern. Er hatte auch eine interessante Sammlung
vonlalten Gemälden, welche er in lithographirten Umrissen be-
kannt machte, unter dem Titel: Umrisse nach alt ital. und deutschen
Gemälden, im Besitze von C. F. Wendelstadt, 15 Bl. Frankfurt
1828, gr. 4. Der Künstler war damals schon mehrere Jahre In-
spektor des StädePschen Institutes in Frankfurt, als Welcher er
im "freien Handzeichnexi Unterricht zu ertheilen hatte. Im Jahre
1840 unternahm er eine Reise nach Holland, kehrte aber nicht mehr
zurück. Er erhängte sich zu Antwerpen in Folge krainliender Vor-
uürfe. wir Kunstblatt 12.40 s. 58a.
Wir aben von diesem Künstler auch einige radirte Blätter.
Andere sind'in Crayonmanier behandelt. Vorerst iIOIIHEU wir aber
eine Lithographie. Wir sind indessen mit den folgenden Blättern
nicht ganz im Klaren. Brulliot n. 21-155 nennt Blätter. welche
mit C. W. und li. W. bezeichnet sind, und schreibt sie dem In-
spektor C. H. Wendelstadt in Frankfurt zu. Im von Aretimschen Ca-
taloge hcisst er C. Wendelstadt, und im Catalnge der von Iiirsch-
baumßchen Sammlung wird ein B. Wendelstadt als Railirer ge-
nannt. Wir wissen, dass der Inspektor des Städelschen Instituts
Carl Friedrich geheisscn habe, und somit könnte leicht von zwei
liünstlcrn die Rede seyn, was wir indessen nicht glauben-
l) Der mit Dornen gekrönte Heiland, in Iireidemaxiier litlio-
graphirt 1850. fol.
Scheint das Studium zu Wendestadtß grussem Altarblatt
mit Christus am lireuze in der Wcissfrauexilsirche zu Frank-
furt zu seyn.
2) ßhristus mit den Jiiugern auf dem Wege nach Emaus; auf
landschaftlichem Grunde. Angeblich von B. Wemlelstatll,
qu. 8.
3) Büste eines Greises mit Pelzmütze, im Profil nach FCCMS-
lladirt, in der Ilrlitte unten R. W., 8.
4) Ein junges Mädchen mit dem Bündel auf dem liopfe, nach
A. van de Velde von C. YVendelsIadt radirt, kl. fol.
5) Ein Bauer zufferd, im Profil. Nach A. v. d. Velde von
F. Wendelstadt rndirt. 4,
(3) liniestiicla eines Pvlannes mit Calutte, einen Leuchter in der
linken Hand haltend. Mit C. W. linlss uhl-ti bezeichnet.
und radin, gr. 3.