Volltext: Vouillemont - Witsen [vielm. Witig] (Bd. 21)

WVeitbrecht , 
Contad. 
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Unterstützung zu Tlieil, selbst von Seite des gefeierten Danneoker, 
und endlich sali er sich durch die Anstellung als Modelfeur an der 
k. Eisengiesserei zu Wasser-Alfingen in die Lage versetzt, sur- 
genlos seiner weiteren Ausbildung obliegen zu können. Diese An- 
stalt,_ welcher er später als Inspektor Vorstand, verdankt dem Iiiinst. 
ler eine Menge von schönen und geschmackvollen Modellen, wel- 
che zum Gusse benutzt wurden. Die Eisenarbeiten zogen daher all. 
gemeine Aufmerksamkeit auf sich, und da der Iiiinstlcr nicht allein 
im Fache der Ornainentik, sondern auch in figürlichen Darstel- 
lungen Ausgezeichnetes leistete, so richtetete der liiinig 1825 bei 
der Ausschniiickung des schönen Landhauses Roscnstein die Auf- 
mßrksaink-it auf ihn. 
YVeiibrecht fertigte denFries des_grossen Salons, und stellte 
in ungemein reichen Compositionen die vier Jahreszeiten dar; Die 
Scenen wählte er aus dein wiirtenibcrgischen Volksleben, und 
wusste dabei in einfachen Formen und Verhältnissen den gewöhn- 
lichsten Beschäftigungen und Scenen einen ungewöhnlichen Reiz 
abzugewinnen. Ohne früher die Antike studirt zu haben, entwi- 
ckelte der liiinstlcr in diesen lebensvollen Bildern des Fleisses und 
der kräftigen Treuherzigkeit des wiirtembergischen Volkes einen 
lauteren Sinn für das Schöne, und wusste auf merkwürdige Weise 
das moderne Costüni des Landvolkes in ein richtiges Verhältniss 
zu der künstlerischen Behandlung zu bringen. Dieser Fries ist in 
Gyps ausgetiihrt, und hat bei einer Hohe von   Z. einen Um- 
fang von 228 F. An diesem gcistreichen Werke, welches 185,0 
vollendet wurde, hängt der Ruhm des liunstlers, und es machte 
ihn in weitem Kreise bekannt. da die Cuttzfsche Iiunsthaudlung eine 
lithographische Nachbildung der vier Jahreszeiten veranstaltete. 
Vvßitbreclll fertigte aber noch mehrere andere Basrelicfs, welche 
zum plastischen Genre gehören, und die glückliche Erfindungs- 
gahe dieses liiinstlers beurkunden. Auch dem biblischen Kreise 
entnahm er mehrere Compositionen, und löste auch hierin seine 
Aufgabe mit feinem Sinne. Was in Nachbildungen bekannt ist, 
haben wir unten aufgezählt. 
Nach Vollendung der Arbeiten im Rosenstein wurde Weitbracht 
Professur der Ornamentenzeichnung- an_ der Kunstschule zu Statt. 
gart. Jetzt fand er durch die Gnade seines Königs auch Gelegen- 
heit, ltalien zu besuchen, um an klassischer Stelle die Antike zu 
schauen, und seinen Geschmack noch mehr zu läutet-n. Er zeich- 
nete in Rom, Neayel, Florenz u. s. w. die schönsten antiken 
Werke, und brachte somit einen reichen Vorrath von klassischen 
Mustern in die Heiinath zurück. Er arbeitete ein Unterrichtswerk 
aus, welches in 100 lithographirten Blättern besteht, und als Re- 
sultat seiner italienischen Forschungen zu betrachten ist. Weit- 
brecht sah sich jetzt in den Stand gesetzt, in seinem Kreise nütz- 
lich zu seyn, starb aber in der Iiraft der Jahre 1837. 
Basreliefs von C. Weitbrecht, 4 Lieferungen. Die vier Jahres. 
zeiten, eine Folge ländlicher Darstellungen, cornponirt und gräss- 
tentheils in Basrcliefs ausgeführt als Fries in dem k. wiirtembergi- 
sehen Landhause llusenstein. 70 (von C. Wenng) in Stein gravirtc 
Blätter. Stuttgart1829, i855, gr. qu. fol. 
Die Hausfrau. Basrelicf-Fries in 17 Darstellungen, erfunden 
"Hd äez. von Prof. Weitbrecht. Mit erklärende-m Text von F. C. 
1511111" Hi. Stuttg. 1853, qu. fol. 
 'l'sfe1 des neuen Testaments, entworfen von C. Weitblreuhl. 
lllh- V00 Emminger, roy. lol. Wiirtemb. Kunstverein für 1840131-
	        
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