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Vroom ,
Ilcndfik
Cornelisscn.
aber auch Feldmesser, Sowie in der Baukunst und in der Perspek-
tive sehr erfahren. Er lebte zu v. lVlandeNs Zeit in Danzig als
Architekt der Stadt. Der genannte Schriftsteller kannte diese Fa-
milie, und widmet namentlich dem Maler I-lendrilt Cornelissen
eine weitläufige Biographie. "Dieser bemalte Anfangs Gefässe, fand
aber nach erlangter (Jebung im Zeichnen wenig; Lust mehr, 1'6-
plerwaarcn auszustatten, wozu ihn sein harter Stiefvater ZWlHgCII
wollte. Endlich verliess er das l-Iaus, und suchte mit dem, was er
erlernt hatte, anrlerwärts sein Brod zu verdienen. Von Rolterdam
aus begabt er sich zur See nach Spanien, und musste in Sevilla '
bei einem jener gewöhnlichen niederländischen lYlaler, welche die
Spanier Pintainones (Affeninaler) nannten, Zuflucht suchen, bis
ihn ein italienischer Töpfer in Dienste nahm, fiir welchen er wie-
der lYIajolica-Gefässe bemalte. Nach einiger Zeit schiffte er sich
wieder nach Livorno ein, entging aber mit Noth den türkischen
Iireuzern. Jetzt richtete er seinen VVeg nach Florenz und Ruin,
wo er, mit P. Brill befreundet, zwei Jahre für den Cardinal de
Drledici besch-äftiget war. Er nahm öfters Iiupferstiehe zum Vor-
bilde. malte aber auch Portraite, historische Darstellungen und
Landschaften nach eigener Zeichnunpggtda ihm ßrill Unterricht
ertheilt hatte. Hierauf ging der Künstler nach Venedig, wo er
Wieder Majoliea malte. Nach Verlauf eines Jahres begab er sich
nach Mailand, Genua, Arbizziolo (nach v.Mander Abruzzo), Turin
und Lyon. Hier malte er im Schlosse des Herrn Battoin die Tha-
ten der Vorfahren und des Herrn des Hauses im Kriege der Pi-
sauer in Wasserfarben auf Leinwand. Er hatte da Schlachten zu
Land und zur See darzustellen, und fand um so griissere Befrie-
digung, als er von jeher mit Vorliebe Schiffe und Seebilder malte.
Nach sechs Monaten war die Arbeit vollendet, und Vroom begab
sich nach Paris, wo er keine Arbeit fand. In Rouen wurde er von
einer tödtlichen Krankheit befallen, von welcher ihn nach v. Man-
der ein altes Weib heilte. detzt_gillg er nach Holland zurück, und
malte in Harlem einige Bilder nach Iiupferstichen. Nach einiger
Zeit besuchte er in Danzig seinen Oheim, welcher ihm Unterricht
in der Perspektive gab. Hier malte er im Auftrage der Jesuiten
auch ein Altarbild, dessen Inhalt v. Mander nicht bestimmt. Nach
der Rückkehr nach Harlem unternahm er eine zweite Reise nach
Spanien, wo er Andachtsbilder an Mann bringen wollte, wahr-
scheinlich nach Iiupferstichen von ihm selbst gemalt. Auf dieser
Reise litt das Schiff Sturm, und der Künstler konnte sich nur auf
einem Boot retten, während das Schilf mit der Ladung an die por-
tugiesische Küste verschlagen wurde. Das Glück führte auch das
verschlagene Boot dahin, und Vroom fand in einem Nliinchslilü-
Ster seine Bilder wieder. Mit Reisegeld versehen ging er jetzt nach
Lissabon, und dann zu Schilf nach St. Ubes Yves l , wo er
sein Unglück zur See. und die glückliche Rettung in einem Ge-
mälde darstellte, welches ein vornehmer Herr von Lissabon um
eine hohe Summe kaufte. Diess bewog den Hiinstler noch mehrere
andere Seebilder zu malen, und zuletzt beschäftigte er sich zu Har-
lem ausschliesslich mit der Marine-Malerei, womit er seinen Ruf
gründete, da zu jener Zeit kein anderer Meister die Schiffe besser
darstellen konnte, als Vrooxn. Desswegcn empfahl ihn Carl van
Mander auch dem Admiral Charles Howard, Grafen von Nßtting-
ham, welcher das Ungliicltder sogenannten unübervvindlichen spa-
nischen Armada (1588) durch Franz Spiering auf einer 'l"apete dar-
stellen liess. C. v. Mander sollte ihm die Gartens fertigen, da
er aber in Darstellung von Schiffen und Schlachten nicht erfah-