Volltext: Vouillemont - Witsen [vielm. Witig] (Bd. 21)

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Vroom , 
Ilcndfik 
Cornelisscn. 
aber auch Feldmesser, Sowie in der Baukunst und in der Perspek- 
tive sehr erfahren. Er lebte zu v. lVlandeNs Zeit in Danzig als 
Architekt der Stadt. Der genannte Schriftsteller kannte diese Fa- 
milie, und widmet namentlich dem Maler I-lendrilt Cornelissen 
eine weitläufige Biographie. "Dieser bemalte Anfangs Gefässe, fand 
aber nach erlangter (Jebung im Zeichnen wenig; Lust mehr, 1'6- 
plerwaarcn auszustatten, wozu ihn sein harter Stiefvater ZWlHgCII 
wollte. Endlich verliess er das l-Iaus, und suchte mit dem, was er 
erlernt hatte, anrlerwärts sein Brod zu verdienen. Von Rolterdam 
aus begabt er sich zur See nach Spanien, und musste in Sevilla ' 
bei einem jener gewöhnlichen niederländischen lYlaler, welche die 
Spanier Pintainones (Affeninaler) nannten, Zuflucht suchen, bis 
ihn ein italienischer Töpfer in Dienste nahm, fiir welchen er wie- 
der lYIajolica-Gefässe bemalte. Nach einiger Zeit schiffte er sich 
wieder nach Livorno ein, entging aber mit Noth den türkischen 
Iireuzern. Jetzt richtete er seinen VVeg nach Florenz und Ruin, 
wo er, mit P. Brill befreundet, zwei Jahre für den Cardinal de 
Drledici besch-äftiget war. Er nahm öfters Iiupferstiehe zum Vor- 
bilde. malte aber auch Portraite, historische Darstellungen und 
Landschaften nach eigener Zeichnunpggtda ihm ßrill Unterricht 
ertheilt hatte. Hierauf ging der Künstler nach Venedig, wo er 
Wieder Majoliea malte. Nach Verlauf eines Jahres begab er sich 
nach Mailand, Genua, Arbizziolo (nach v.Mander Abruzzo), Turin 
und Lyon. Hier malte er im Schlosse des Herrn Battoin die Tha- 
ten der Vorfahren und des Herrn des Hauses im Kriege der Pi- 
sauer in Wasserfarben auf Leinwand. Er hatte da Schlachten zu 
Land und zur See darzustellen, und fand um so griissere Befrie- 
digung, als er von jeher mit Vorliebe Schiffe und Seebilder malte. 
Nach sechs Monaten war die Arbeit vollendet, und Vroom begab 
sich nach Paris, wo er keine Arbeit fand. In Rouen wurde er von 
einer tödtlichen Krankheit befallen, von welcher ihn nach v. Man- 
der ein altes Weib heilte. detzt_gillg er nach Holland zurück, und 
malte in Harlem einige Bilder nach Iiupferstichen. Nach einiger 
Zeit besuchte er in Danzig seinen Oheim, welcher ihm Unterricht 
in der Perspektive gab. Hier malte er im Auftrage der Jesuiten 
auch ein Altarbild, dessen Inhalt v. Mander nicht bestimmt. Nach 
der Rückkehr nach Harlem unternahm er eine zweite Reise nach 
Spanien, wo er Andachtsbilder an Mann bringen wollte, wahr- 
scheinlich nach Iiupferstichen von ihm selbst gemalt. Auf dieser 
Reise litt das Schiff Sturm, und der Künstler konnte sich nur auf 
einem Boot retten, während das Schilf mit der Ladung an die por- 
tugiesische Küste verschlagen wurde. Das Glück führte auch das 
verschlagene Boot dahin, und Vroom fand in einem Nliinchslilü- 
Ster seine Bilder wieder. Mit Reisegeld versehen ging er jetzt nach 
Lissabon, und dann zu Schilf nach St. Ubes  Yves l , wo er 
sein Unglück zur See. und die glückliche Rettung in einem Ge- 
mälde darstellte, welches ein vornehmer Herr von Lissabon um 
eine hohe Summe kaufte. Diess bewog den Hiinstler noch mehrere 
andere Seebilder zu malen, und zuletzt beschäftigte er sich zu Har- 
lem ausschliesslich mit der Marine-Malerei, womit er seinen Ruf 
gründete, da zu jener Zeit kein anderer Meister die Schiffe besser 
darstellen konnte, als Vrooxn. Desswegcn empfahl ihn Carl van 
Mander auch dem Admiral Charles Howard, Grafen von Nßtting- 
ham, welcher das Ungliicltder sogenannten unübervvindlichen spa- 
nischen Armada (1588) durch Franz Spiering auf einer 'l"apete dar- 
stellen liess. C. v. Mander sollte ihm die Gartens fertigen, da 
er aber in Darstellung von Schiffen und Schlachten nicht erfah-
	        
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