Volltext: Vouillemont - Witsen [vielm. Witig] (Bd. 21)

Wciss , 
Andreas. 
Weiss , 
Batik. 
Ignaz. 
249 
auf einen Prülatexi, welchem Minerva und Merkur huldigen, wäh- 
rend ihm die Zeit den Cardinalshut bringt, gr- (111. ful. Dann ha- 
ben wir auch eine grosse 'l'heie, welche Heinzelmann nach seiner 
Zeichnung in sechs Blättern gestochen hat, unter dem Titel: Uni- 
Veßa Äflßluiellä philosuphia. Die Allegorie bezieht Elch auf den 
von Leopold I. gefiihrtenlirieg. Dieser Künstler war noch gegen 
1700 am Leben. 
Ein älterer Künstler dieses Namens, Wilhelm Weiskircher uder 
Vlfeisskirchner, verzierte 1616 das Rathhaus in' Saliburg mit histo- 
risuhen und allegorischen Darstellungen. Des einen oder des an- 
deren Bilduiss ist in der Gallerie zu Leopoldskron. 
Um 1665 lebte ein Bildhauer Wilhelm Weisskirclmer in Salz- 
burg, welcher als Künstler in Ansehen stand. Dieser war ausSteyer- 
mark gebiirtig.   
J. A. Weislsircher hatte einen Sohn. welcher als Bildhauer in 
Salzburg tliätig war. Er lebte noch 1725. 
VVCISS, AUdFCäiS, Zeichner: von Eisleben, gehört ztrden geschickte- 
sten Dilettanten, welche zu Anfang des 17. Jahrhunderts lebten. In 
der Bibliothek der ehemaligen Universität Wittenherg war von ihm 
eine Ansicht des Lustschlusses Augustusbur . eine colorirte und 
mit Gold gehöhtc Federzeichnung, welche Yäleiss 1602 dem Her- 
zog Christian II. von Sachsen dedicirte. Vgl. Füsslyü Suppl. 
VVCISS, Angßllßö, Malerin, wurde 1801 in Kempten geläoren, und 
in München zur Künstlerin herangebildet. Es finden sich schöne 
Minialurbilder von ihrer Hand, darunter Copien nach berühmten 
Mnlwerken. Auf den Iiunstausstellungen, zu München 1820  25 
sah man mehrere Werke dieser Art. Später malte sie Bildnisse 
und andere Darstellungen in Oel. und erwarb auch damit Beifall. 
1m Jahre 1829 trat sie mit dem Baron Gumppenber in ein eheli- 
ches Verhältnlss. Dieser ist in k. Würtembergischen äiriegsdiensten. 
vvßläsl Anton, Blumenmaler, wurde 111801 zu Falkenau in Böh- 
men geboren, kam aber schon als Kna e nach Amsterdam, wo er 
den Unterricht den Malers Daiwaille genoss. Im Jahre 1354 m)- 
ternahm er eine Reisüe nach Frankreich _und Qeutscbland, bei wel. 
eher Gelegengeit Wenss das Kunstleben m Parxs, München, Wien, 
Prag und Dresden kennen lernte, _kehrte aber dann wieder nach 
Amsterdam zurück, wo er viele schöne Blumen- und Fruchtatücke 
nxalte. Ergab auch zwex Werke mit Blumen- und Fruchtstud-ien 
heraus, das eine mit 56, das andere mit 40 lithographirten Abbil- 
dungen , fol.   
Sein Bruder W. Weiss arbeitet in demselben Fache, und beide 
werden zur holländischen Svhule gezählt. 
Weiss, Bartholomäus Ignaz, Maler und Radirer, wurde 1730 
zu München geboren, und von seinem Vater Joseph unterrichtet, 
bis er im Stande" war, durch da: Studium der Werke in den Gal- 
lerien zu München und Schleissheim seine weitere Ausbildung zu 
fördern. Ueberdiess zugnar aus den Originalzeichnungen des Ma- 
lers Andreas Wolf grossen Vortheil, da sie mit besonderer Ge- 
nauigkeit behandelt sind. iVeiss besass eine bedeutende Anzahl 
von solchen Zeichnungen, welche nach dem '1'0de_ desselben 116V- 
slrellt wurden. Er gehört zu den fruchtbarsten Künstlern Mun- 
Cllßllß. und leislete in vieler Hinsicht Lobenswerlhes. Im Jahre 
1770 wurde er Mitglied der neuen Akademie duselbst, und spului
	        
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