Volltext: Vouillemont - Witsen [vielm. Witig] (Bd. 21)

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Wcisha upt , 
Kleinvieh- 
VVClSllltlVlIPt, lTIOmPlClI , Lithugraph von München, der Sohn de; 
Franz Weishaupt, Werkmeister: der Druckerei der k. SiOUOrka. 
taster-Commission daselbst, besuchte unter Langer und Curnclius 
die Akademie der Künste, und hatte bereits im Oeliualen durch 
Cupirung eini er Meisterwerke der h. Pinakothek glückliche IJUX-t- 
schritte emaciht, als er seine ganze Aufmerksamkeit auf das wis- 
senschcfäiche und technische Zeichnen richtete, und auf dem  
vatwege auch Kenntnisse in der Architektur sich verschaffte. Das 
Lehrfach war ihm jetzt Hauptaufgabe, und er machte auch den 
Concurs für Gewcrb- und pßlytechnische Schulen mit gutem 13h 
iblge, so dass er z .in Lehrer der Ornamenlen- und Linßarzeich_ 
nung an der k. lateinischen, und biirgfrlichen zFeiertagsschule an 
nannt wurde. Weishaupt hatte sich a er von jeher auch mit der. 
Lithographie befasst, und mehrere gelungene Prpbcn iin historn 
sehen, landschaftlichen und Ornamcntenfache geliefert. Er wurde 
durch die vielen Versuche seines Vaters darauf geleitet, welche, 
als ausgezeichneter Techniker im Sohne einen Zeichner zur Hand 
haben wollte. Der ältere Weishaupt kam schon 1810 neben A. St- 
iiefelder in die Druckerei der k. Steuerkataster-Conimission, und 
war viele Jahre unermüdet in Erforschung des technischen Theiles 
-des Steindruckes. Er förderte das Unternehmen in manchem 
Zweige, während Senefelder ewig erfinden zu können glaubte, und 
öfters ohne strenge Durchführung des Einen wieder _zu dem An_ 
deren übergin . So gelangte Senefelder niit dem von ihm allgQg-e_ 
benen Farhendruck nicht zum glücklichen Resultate. I:ranz VVeis- 
haupt verfolgte aber diese Kunst mit_C0nseql1enz, und er War du. 
erste, welcher 1823 den Farbendruck im Grosseny angewendet bang 
Das VVerl-i von Spix und Martins über Brasilien enthält 00 Platten 
mit Abbildungen von Vögeln, Schlangen, Schildkroten, Affen etc" 
welche Weishaupt um 1825 in Farben druckte. Ducli erscheint 
darin die Chromnlithographie noch nicht in ihrer Vollendung, Vveis. 
haupt sen. hat aber zu ihrer weiteren Anwendung und Vervoll- 
kmninnung im Allgemeinen den ersten Inipuls gegeben, welch" 
in Deutschland und Frankreich vielfnch wirkte, und viel Schönes 
auf diesem Gebiete erzeugte. F. Weishaupt blieb aber Sßlllergeits 
auch nicht stehen, sondern machte viele neue Versuche und Pr„_ 
ben. Mittlerweile war Heinrich Weishnupt zum geschickten Zeicln 
ner heraiigereift, welcher jetzt, in die Erfahrungen des Veters ein_ 
geweiht, dem Farbendruck eine mehrjährige Thätläkßl! weihte. Der 
 erste gelungene Versuch ist von t855, die 399W 131km)" d" Eccg 
homo von Hemling in der k. Pinaknthek zu Muncheii. Diese, 
Blatt erfreute sich einer solchen Theilnahme, dass nach etlichen 
Jahren über 1500 Exemplare im Unilaittewvaren. Im Jahre 1857 eh 
hielt Heinrich Weishaupt ein k. Ilrlvllegluln auf den Farbendruck, 
und lieferte fortan niehreregelungene Blätter dieser Art, deren 
wir unten aufzählen. Die Lithographie eifert in denselben, soviel 
es in ihrer Natur liegt, (ler_Oelmal_erei naeh. Die Farben sind 
mit Oelfirnis gemischt und ihre_Frtsclie leidet daher nicht, wie 
diess mit Wasserfarben der Fall ist. Die Chroinolithograpliie sah 
durch diese Bemühungen in München, ihrer Wiege, einer ehren. 
vollen Existenz entgegen. König Ludwig nahm da: grosse Blatt 
der Erndte mit allem äeifalle auf, und sprach in einem Ilandbi]. 
let an den Künstler seine Freude über den Erfolg aus. England 
und Frankreich hat aber Alles iiherflügelt, und ieses mag vieL 
leicht theilweise Ursache seyn, dass Weishaupt vor drei J_aliren da, 
Privilegium mit allen Reqiiieilen verkaufte. Er lebt jetzt wieder den, 
Lirlirfaclie. Der Vater Weishaupt gemesst seine verdiente Pension, 
litul hält noch ( m51) Vl0l9 Erfahrungen geheim.
	        
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