246
Wcisha upt ,
Kleinvieh-
VVClSllltlVlIPt, lTIOmPlClI , Lithugraph von München, der Sohn de;
Franz Weishaupt, Werkmeister: der Druckerei der k. SiOUOrka.
taster-Commission daselbst, besuchte unter Langer und Curnclius
die Akademie der Künste, und hatte bereits im Oeliualen durch
Cupirung eini er Meisterwerke der h. Pinakothek glückliche IJUX-t-
schritte emaciht, als er seine ganze Aufmerksamkeit auf das wis-
senschcfäiche und technische Zeichnen richtete, und auf dem
vatwege auch Kenntnisse in der Architektur sich verschaffte. Das
Lehrfach war ihm jetzt Hauptaufgabe, und er machte auch den
Concurs für Gewcrb- und pßlytechnische Schulen mit gutem 13h
iblge, so dass er z .in Lehrer der Ornamenlen- und Linßarzeich_
nung an der k. lateinischen, und biirgfrlichen zFeiertagsschule an
nannt wurde. Weishaupt hatte sich a er von jeher auch mit der.
Lithographie befasst, und mehrere gelungene Prpbcn iin historn
sehen, landschaftlichen und Ornamcntenfache geliefert. Er wurde
durch die vielen Versuche seines Vaters darauf geleitet, welche,
als ausgezeichneter Techniker im Sohne einen Zeichner zur Hand
haben wollte. Der ältere Weishaupt kam schon 1810 neben A. St-
iiefelder in die Druckerei der k. Steuerkataster-Conimission, und
war viele Jahre unermüdet in Erforschung des technischen Theiles
-des Steindruckes. Er förderte das Unternehmen in manchem
Zweige, während Senefelder ewig erfinden zu können glaubte, und
öfters ohne strenge Durchführung des Einen wieder _zu dem An_
deren übergin . So gelangte Senefelder niit dem von ihm allgQg-e_
benen Farhendruck nicht zum glücklichen Resultate. I:ranz VVeis-
haupt verfolgte aber diese Kunst mit_C0nseql1enz, und er War du.
erste, welcher 1823 den Farbendruck im Grosseny angewendet bang
Das VVerl-i von Spix und Martins über Brasilien enthält 00 Platten
mit Abbildungen von Vögeln, Schlangen, Schildkroten, Affen etc"
welche Weishaupt um 1825 in Farben druckte. Ducli erscheint
darin die Chromnlithographie noch nicht in ihrer Vollendung, Vveis.
haupt sen. hat aber zu ihrer weiteren Anwendung und Vervoll-
kmninnung im Allgemeinen den ersten Inipuls gegeben, welch"
in Deutschland und Frankreich vielfnch wirkte, und viel Schönes
auf diesem Gebiete erzeugte. F. Weishaupt blieb aber Sßlllergeits
auch nicht stehen, sondern machte viele neue Versuche und Pr„_
ben. Mittlerweile war Heinrich Weishnupt zum geschickten Zeicln
ner heraiigereift, welcher jetzt, in die Erfahrungen des Veters ein_
geweiht, dem Farbendruck eine mehrjährige Thätläkßl! weihte. Der
erste gelungene Versuch ist von t855, die 399W 131km)" d" Eccg
homo von Hemling in der k. Pinaknthek zu Muncheii. Diese,
Blatt erfreute sich einer solchen Theilnahme, dass nach etlichen
Jahren über 1500 Exemplare im Unilaittewvaren. Im Jahre 1857 eh
hielt Heinrich Weishaupt ein k. Ilrlvllegluln auf den Farbendruck,
und lieferte fortan niehreregelungene Blätter dieser Art, deren
wir unten aufzählen. Die Lithographie eifert in denselben, soviel
es in ihrer Natur liegt, (ler_Oelmal_erei naeh. Die Farben sind
mit Oelfirnis gemischt und ihre_Frtsclie leidet daher nicht, wie
diess mit Wasserfarben der Fall ist. Die Chroinolithograpliie sah
durch diese Bemühungen in München, ihrer Wiege, einer ehren.
vollen Existenz entgegen. König Ludwig nahm da: grosse Blatt
der Erndte mit allem äeifalle auf, und sprach in einem Ilandbi].
let an den Künstler seine Freude über den Erfolg aus. England
und Frankreich hat aber Alles iiherflügelt, und ieses mag vieL
leicht theilweise Ursache seyn, dass Weishaupt vor drei J_aliren da,
Privilegium mit allen Reqiiieilen verkaufte. Er lebt jetzt wieder den,
Lirlirfaclie. Der Vater Weishaupt gemesst seine verdiente Pension,
litul hält noch ( m51) Vl0l9 Erfahrungen geheim.