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Weenix ,
Jzm.
5) Die Fontaine. Am Bassin steht ein Cavzilier, unrl eine an,
dere Figur mit dem Hunde. Rechts Iiihrt eine TH-eppe z"
einem Prachtgebäude. Links unten im Rande: J. Weeuix_
H. 5 Z. g L., Br. 4 Z.
Ein Exemplar KliQSGS von Weigel erwähnten Blattes besaß
M. Sheephanlas in London, uml befindet sich jcill wahr-
seheinlich im brittisehen Museum. Der genannte Schrift-
Stüllßf hiilt es für Arbeit des jüngeren Weenix.
In VVaIkeiJs Painters Elchings ist eine schöne Copie.
Ö) Eine italienische Ansicht. Links sieht man ein Kloster, Villen
mit Mauern und eine Fonlaine mit Bassin. Vorn sind Zwei
Säulen. Rechts gehen zwei Pilger und ein Bauer, und auf
dem Boden liegen Capitäle etc. Rechts oben Nr. 5. H. K; Z
2 L.. Br. 7 Z. 6 L.
Dieses Blatt erinnert nach Weigel an die Zeichnungen
des J. B. Weenix, als er noch den N. Moyaert zum VUF
bilde hatte. Es wurde wahrscheinlich zu einer Folge be_
nutzt, worauf die Nr. deutet.
VVCEniX, Jan, Maler, wurde 1644 zu Amsterdam geboren, und von
seinem Vater Janhßaptisti; lllllißlifällltell. dEr virlcir aberIdieshelii als
Jiinelinrr von sec szehii airen urci en "m. , g eiciivu Wal.
er Sällül? so weit in der Kunst, dass fortan die Natunseine Leih
rerin seyn konnte. Anfangs cupirte eedie Werlse seines Vaters
bis zur Täuschung, und dann alimte er ilmuauch in eigenen Cum-
positionen so genau nach, dass es schwer halt, die Geinnlde beide,-
Iiiinstler zu scheiden. Er umfasste dasselbe erelsiet, wie der Vaien
Man findet historische Darstellungen , Bildnisse, Geiirebiltlcr, AI,
chitelitur, Landschaften mit Figuren und Tliicren, Blumen und
Früchte, und besonders Jagdstiicke von iliin gemalt. 111 der Dar-
Stellung von lebenden und todten Thieren erreichte er den Gipfel
der liunst. Sein tudtes Geflügel ist eben so_getreu und Iiieister.
haft gemalt, als sein lebendes Federvieh. "DIE yigdbairen rlllefß
erscheinen im Leben und im Tode in unubertroifeiier_Wnhrhe;t_
Doch zeichnete Wcenix auch die menschliche Figur in jeder Lage
richtig, ohne Adelitation, so ifie er sie im Lehen vurtimdv. Es ist
aber nicht immer möglich, seine Werke von )enen des lraterg zu
unterscheiden, wenn nicht Name und Jahrzalil den Ausschlag ggben-
In den Gemälden des älteren Weenix herrscht ein graulliflißr Tun,
Jan Weenix erkannte lrilbefdbßlil. diese; llylelfgßli, lllllill) sein gliliacli.
licher Sinn für Schön eit er ar e a i ui ense en zu ti er.
winden. In den Werken seiner künstlerischen Reife ist dahei- die
Farbe von grössterdiraft und Wärme. pabei fuhrte er auf das
fleissigste aus, und jeder Pinselstrich verrath den geistrciehen und
geübten Meister.
Weenix lebte längere Zeit am Hofe des Qhurfürstenhlohann
Wilhelm von der Pfalz. lAuä Begcläl (llßäßäßlrlllätßfl.idllllättiitg e,
von 1712- 1714 drei Säe es c osses ens erg ei _on mit
Gemälden aus, welche jetzt in der Gallerie zu München sind. Im
ersten Saale sah man todtes und lebendiges Gelliigel, im zweiten
allerlei todte und lebendige vierfiissigß Thiere mit dagdzeiig, st) wie
Jagden auf Hirsche, Rehe, Sauen etc" und den dritten Saal iullien
Landschaften mit Figuren und Thieren, und Seestucke, Alles in
grösster Naturwahrheit und mit meisterhaftem Pinsel gemalt. Auich
zu Amsterdam findet man in vornehmen Häusern herrliche Bllder
von ihm, wie in der Nieuwe Heerengracht auf der flantage, dem
Besitzthum des Ritters Wiselius, Mitglied des lllßdeflüßdläßheu