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XVÄrenix ,
Jan
Baptist.
und richtete sich im Iluys ter Meij zwei Stunden von Utrecht hiiu
lieh ein, wo er aber nach drei Jahren starb, erst 59 Jahre all.
Weenix bearbeitete nicht ein einzelnes Fehl, wie G. Dm
Micrisfferhurg und andere berühmte Zeitgenossen, sondern um:
alles, was (lamals Alm-klang fand. In seinen Gemälden liudet um
wohl sehr selten eine halbe Figur, wie bei l)nW, sondern schü
geordnete Gruppen ganzer Figuren, welche durch zauberisch.
lielldimkel gesondert sind. In seinen kleinen Gemälden herrsel
ausserorilentliehe Feinheit, so dass man an Dow und Mieris e
innert wird. Dabei aber ist keine miihvolle Ausarbeitung _zu h,
merken. Weenix hatte eine enorme Praxis. Er war nach Hu,
brachen im Stande, drei lebcnsgrosse Brustbilder in lzjinexxi Sun
mertage zu malen, und ei-ne sechs bis sieben Fuss hohe Landst-ha
mit Stieren, die gegen Hunde sich vertheiihgen, m derselben Fr],
zu entwerfen und zu beendigen. Seine VVerke sind sehr lnannig
faltig. und bestehen in Scenen aus dem Vaterländischen Adels- U];
Volksleben, in Landschaften mit Figuren, Thieren und Gebäude,
in Fluss- und Iiiistenansichten, Seehäfen, Schiffen und Barke;
und alles dieses ist so gut gemalt, wie das Land mit seinen Burge
und Dörfern. Weenix ist Figuren, Thier- und Architekturmah
von Profession, und eben so sehr mit dem Elemente des Wasser
vertraut. Man sollte glauben, er sei auch im Murgenlande ge
Wesen, wohin aber nur seine Phantasie reichte. In anderen GB
mälden sind wieder Stillleben behandelt, und diess so meisterhaf,
dass .er den griissten Meistern, welche sieh (Tamit ausschliesslic
befasst haben, gleich kommt. Er malte mit gleicher Iiunst lud,
Thiere mit Früchten und Gewäehsen, als er die lebendigen gern,
nach dem Leben auliasste. Todte Thiere malte aber auch Ja,
Weenix jun. mit Meisterschaft, so dass die Ausscheidung nicht m.
nier richtig getroffen zu seyn scheint. Im Artikel des jüngere,
YVeeuix werden wir darauf zurückkommen, und bemerken hie
nur, dass in des älteren Weenix Werken zuweilen ein grauliche
Ton herrscht, während Weenix jun. ein brillantes Colerit hat;
Die VVerke dieses Meisters sind im Vaterlande selten, da 5;,
nach allen Winden zerstreut sind. Im Museum zu Amsterdam is
keine figiirliche Darstellung. Man sieht da nur drei Gemälde m,
todtem Wild, darunter ein Bild aus dem Cahinet des Gerrit va,
der Pot. Die Bilder, welche Descamps in holländischen Privqtlm
binr-Lten sah, sind wohl alle in andere Hände übergegangen, um
theils in England begraben. Pietcr Locquet besass in neuerer Ze;
ein Hauptwerk des Iiiinstlers, die Landschaft mit einer Ruine um
reicher Stalfage von fürstlichen und militärischen Personen. Aue]
andere Iiigixren. und Vieh sieht man in dieser Landschalt. Im Q3
binet des Grafen F. de Robiano zu Brüssel war bis 1337 eine Fluch
nach Aegypten, ehedem in der Sammlung des M. de Burtin. 51a
ria sitzt mit dem Kinde auf dem Schousse am Fusse einer Iluine
Auch in französischen Sammlungen sah man ehedem Werke vun
Weenix. Das Museum des Louvre besitzt aber nur ein Bild von ihm
eine Seekiiste, wo türkische Räuber zurück getrieben werden. Die
ses reiche Gemälde ist fleissig vollendet und brillant beleuchtet
aber nach Waagen (Ii. lt. III. 625) etwas bunt. In der k. Etc!
mitage zu_Sl. Petersburg ist eine Landschaft mit Ziegen und Sel,a_
fen, reines der schönsten VVerlie dieser Art. Aus, Frankreich und
den Niederlanden wanderten mehrere Gemälde nach England, da.
runter auch das vielleicht zweifelhafte Bild der Schwelgerei, wgl.
ehes in der Gallerie Orleans war. In der Gallerie des Herzogs w,"
Marlborough zu Blenheim ist das grosse und fleissig Vüllülldete