Volltext: Vouillemont - Witsen [vielm. Witig] (Bd. 21)

WVeeling a 
Anselmus. 
Weenix, 
Jan 
Baptist. 
199 
Weßling, Anselmus; lNIalep, geboren zu Herzogenbusch 1675. 
wurde von einem gewöhnlichen Porlraitmaler unterrichtet, welcher 
ihn nur mit der Behandlung der Oelfurben bekannt machen konnte. 
Hierauf fand er in Micldelburg Gelegenheit, gllle Bilde! III CUPi- 
ren, wodurch er grusse Fortschritte machte. Seine Werke Waren 
beliebt, besonders die Nachtsliiclse in der Weise des G. Dow, 
Schalken und A. van der Werf. Sein ungeregeltes Leben W11? ihm 
übe? hinderlich; und zuletzt gerieth er iix Nulh. Starb zu Herzo- 
goixbusch 1747. 
Weßlwrlgbt,  Hi, Maler zix London, machte sich um 1840 dufßll 
Bilder bekannt. Er malt Bildnisse und historische Darstellungen. 
Eine Diarstclluixg des Samuel, wie er dem Eli seinen 'I'raum er- 
zählt, wird im liunstblalt 18112 ein widerlich lsulsetles Bild genannt. 
Weely, 38H van, Goldschmied von Amsterdam, malte als Dileltant 
hübsche Bilder, und war auch Iiunstlaenner. C. van Mancher er- 
wähnt seiner im Leben des Joachim Uytenwael. VVurde 1616 auf 
vlexp Wege nach dem Haag beraubt und ermordet. 
Er ist wahrscheinlich jener Jan van Weely, dessen Verlags- 
Adresse nach Fiissly auf einem Blaue von Wien: steht. Es stellt 
das jüngste Gericht naolhlVlichel Angela dar. 
VVGGDIX, Jan BEtPIISIEI, Maler, war der Sohn eines Baumeisters, 
welcher den Beinamen Jan mct de linnst hattei uräd wurde! 12121 
zu Amsterdam weboren. Er verlor den Vater als iin , 111116 11 er 
linabe in der ilolge grosse Liebe zur Ileliture äusserte, musste er 
bei einem Buchhändler in die Lehre treten. Allein er Zßlßlmeiß 
jetzt lieber Figuren und Thiere, so dass er das Haus verlassen 
musste. Eben su erging es ihm in einer Tuchhandlung, bis sich 
endlich seine Verwandten genöthiget sahen, ihn Künstler iverden 
zu lassen. Zuerst lernte er bei Jan lldilier, einem mittelmässigen 
lYIaler, und dann übte er sich zu Utrecht unter Abraham Blue- 
maert im Zeichnen nach der Natur. Wciteretzivei Jahre braßbte 
m- bei Nieolaus Moyaert zu, dessen Werlte ihm so wohl gßüeten, 
dass seine eigenen Bilder aus jener Zeit ganz im Charakter dieses 
Meisters behandelt sind. Seine friihe Reife beweise: auch der Um- 
stand, dass ihm Gillis Ilondelaueter als Jüngling von aclitielixi 
Jahren seine Tochter zur Ehe gab. Er lebte vier Jahre mit ihr 
in Utrecht, und suchte seine Studien nurjn der Nahe der Stadt 
zusammen, endlich aber estattete ihm das Weib eine Reise nach 
Italien mit dem Auftrage ,g nach vier Monaten wieder ltßimltllißh- 
ren. Allein Weenix blieb vier Jahre in Rom, und wurde daselbst 
Mitglied der Schilderbent, welche jedem Theilnehmer einen Bei- 
namen gab. Weenix wurde seiner unmännlicheix Stimme wegen 
Eindßflilüppßl" gcilannt, in der Kunst. aber übertraf är vöeled Bei 
sitzer von Bassstimmen. Sein besonderer Gönner war er ar ina 
Pamfili, welcher ihm einen Jahrgehalt aussetztc, und iiberdiess die 
Gemälde des Iiünstlers gut bezahlte. Seine Verhältnisse waren in 
Rom glänzend, und er sollte auch Weib und liind dahin ltom- 
rnen lassen. Der Cardinal versprach seinem Sohne eine kirchliche 
'Pfründe, und schon war die Zeit bestimmt, in welcher Frau Wee- 
niX fliß Reise nach Italien antreten sollte, als der Künstler den 
zärtlmhen Bitten derselben nach ab, und heimlich Rom verließ- 
Er versicherte zwar den Cardinal durch ein Schreiben. da" F" 
bald Wieder kommen werde, allein der Künstler blieb im Valßflßildß
	        
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