YVutt ,
"Wnttenu ,
Antoiue.
171
Watt
Watteau.
Antoim;
Watt, Iiupferstecher zu London . gehört zu den vorzüglich-
sten englischen Meistern, welche die Linienmanier pflegen. Er
ist Associule der 1a. Akademie in London, fügt aber die Buchsta-
ben A. H. A wohl nur selten seinem Namen bei, da die Kupfer-
stecher in England als naehahmende Künstler nur als Gehiilfen
der Akademie (Academy royal associate) erscheinen. Die berühmten
llleister verzichten daher auf diese Ehre, und zu diesen gehört Watt.
I) Thomas llrloore, nach Newton 1829, fol, Preis 14 fl.
2) Susannah and the Elders, nach L. Carraccits Bild in der
National-Gallerie zu London , für die Engravings from the
Pietures et" the N. G. Publ. by Authority. P. VII. London
' 1340, roy. F01.-
3) The Procession of the Flitch of Bacon, nach T. Stothard.
Nlit Dedication an den Dichter Samuel Rogers, und Gegen-
Stück zur Pilgrimjlge {o Canterbury, von L. Schiavonetti und
J. Heath nach Stothnrd gestochen. Imp. qu. fol.
Weigel werkhet dieses meisterhafte Blatt auf 14 Thl.
4) May- clay in the reign of Queen Elisabeth, nach Lealie 1856,
u. fol. Ladenpreis 53 fl.
5) Eie hoch-schottischen Viehtreiber, nach" E. Landaeer (die
Figuren von Watt, die 'l'hiere von W. Taylor), gr. roy.
x u. fol.
1 Ladenpreis 5 PF. St. 3 Sch.
Watteau (Vateau, Wateau), Antolne, Male,- gcboren zu
Valenciennes 1684, war der Sohn eines Dachdeclsers, undikam als
Knabe zu einem Anstreicher in die Lehre. Hierauf nahm sich ein_
"Fheaterinaler seiner an, welchen er 1702 als Gehülfe nach Paris
begleitete. Nach Abreise desselben sah sich Watteau gezwungen,
fiir einen Bildertriidler Dutzende kleiner Bilder zu malen, bis er
endlich die Aufmerksamkeit des Malers Claude Gillut auf sich zog.
welehereihn freundschaftlich in alle Geheimnisse einweihte, so dass
Watteaißs Bilder bald von jenen des Meisters nicht mehr zu un-
terscheiden waren. Gillut soll darüber nicht gleichgiltig gewesen
gcvn, und desswegen den Schüler dem Qecorationsmaler Claude
Addmn empfohlen haben, welchem er d1e Figuren malte. Wie
dem auch sei, XVatteaifs Talent iiberfliigelte beide, und Gillot ver-
tauschte den Pinsel mit dem Stiche], da er sich zurückgesetzt sah.
NVaLtenu behauptete jetzt als lYIaler liisterner" Grazie und muthwil-
liger Spiele ein weites Feld, und gab zuletzt selbst die Kleider-
mode an. Jede Dame wollte in la Watteau geputzt seyu, wenn sie
den Salon betrat, S0 dass seine Gemälde das weibliche Modejour-
nal des Jahrhunderts Ludwig XIV. bilden. Doch auch die galan-
ten hliinner ahmten die phantastische, theatralische lYlode nach, wel?
ehe Watteau vorgezeichnet hatte, und efielcn sich in dem koketti-
renden Wesen, mit welchem der Iiiinsgler in seinen Salon-, Ball-
und Scliiiferstücken die Modewelt bezauberte. Keiner konnte muith-v
willige Spiele und verliebte Schwänke anziehender malen, als er,
und wenn man auf die zierlichen, feinen Gesichter der Damen
sieht, welche sich in der bnntgekleitleten Gesellschaft bewegen,
miiehte man glauben, das Zeitalter Ludwi XIV. habe lauter Schön-
heiten erzeugt. Lust und 'l'anz, liindlicglie Feste und Schauspiel-
sceneil. Serenaden und Bussen in hundertfaehen Formen wechseln
in Wattealfs kleinen Bildern. und gehen eben so viele Sittenge-
niiildß Süßer frivolen Zeit. Man fand in Paris kein ansehnliclwi