Volltext: Vouillemont - Witsen [vielm. Witig] (Bd. 21)

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Vrientschapp. 
Vries, 
Adrian 
V rients chapp , 
Beiname 
V Oh 
van 
Dirk 
Schuu r. 
der 
VIIES, Adrian de, Maler, wurde um 1600 geboren, und ist nicht 
mit dem Bildhauer Adrian de Vries zu verwechseln. Er malte 
Bildnisse, welche friiher dem Letzteren zugeschrieben wurden. 
Seine Lebenszeit stellt ein Portrait in der, Gallerie zu Gotha fest, 
welches früher als Werk des A. van Dych galt. G. Bathgeber, 
(Annalen der niederländischen Kunst. S. 125i) fand über bei nähe- 
rer Untersuchunrr folgende Bezeichnung: A. (lc Vries 1mm) 1015. 
Der Künstler malte einen Greis (Aet. 72) in Schwarzer Kleidung 
mit vveissem Kragen, Brustbild auf Holz, welches in der Behand- 
lung einen Schüler v. Dyclfs erkennen lässt. In der k. k. Gal- 
lerie zu Wien schrieb v, Mechel ein Bildniss dieses Nleisters dem 
Bildhauer Ad. de Vries zu. Es stelltieinen vornehmen Mann mit 
Stutzbart in den hessten Jahren dar. Er sitzt im schwarzseideneil 
Iil-eide und lehnt den rechten Arm auf den Tisch. In der Samm- 
lung des Grafen F. de Rubiano zu Brüssel war bis 1857 ebenlalls 
ein Bildniss von diesem de Vries, jenes eines schwarz gekleideten 
Mannes mit breitem Halskragen. Er trägt nach der Mode der 
Zeit Schnurr- und linebelbart. Gregor Huret stach nach ihm das 
Bildniss des Jacques Boyeeau Escuyer Sr. de 1a Baraudiere, ful. 
VTIGS, Adrlen de, Bildhauer, wurde um 1560 im Haag geboren, 
und unter unbekannten Verhältnissen herangehildet. lYIan weiss 
aber durch Sandrart, dass der Iiiinstler in Italien bei Giu. da Bo- 
logna Aufnahme gefunden habe. Wie lange (lc Vries in 1'111- 
renz den liunststudien oblag, ist unbekannt, er liliirlte zalher auch 
in Rom und in anderen Stä ten sich um esehen a en, 4d er ver- 
schiedene Modelle nach antiken Bildweräen mitbrachte. Ein sol- 
 ches der unter dem Namen des Farnesischen Stieres bekannten 
Gruppe in Neapel hatte er 1614 in Erz gegossen. Dieses schöne 
Bildwerk befindet sich in der Hunstkammer zu Gotha. Es haben 
sich aber noch mehrere andere WVerke dieses Meisters erhalten, da 
er in Stein und lNletall arbeitete. Zahlreich waren die Mudelle in 
Wachs, sowohl Gruppen, 212 gasreliiafs. Antlere bildete er in 
Thon, welche ebrannt als ier en aten. Nach der Rückkehr 
aus Italien tratgile Vries 1590 in Dieäst des Kaisers Rurlolph II. 
und lebte in Prag seiner Kunst. Er fertigte eine Reiterstatue die: 
ses Fürsten, und goss 8 Fuss hohe Statuen in Erz, wie Gnrzuni 
behauptet. Dlabacz erwähnt aber in seinem Iiiinstler-Lexiliuix 
für Böhmen kein Werk dieser Art. Die Bilder in Wachs, welche 
der Künstler für den Kaiser bossirte, scheinlelxx zu Grunde gegra- 
cn zu sevn. Die meisten der von Jan Mii er estoclacxien '1  
äverlse waren im Auftrage des Kaisers entstanden? 
Von Prag aus begab sich A. de Vries nach Augsburg, "wo in 
der Hauptstraße zwei grosse Brunnen seinen Namen vcrkunden. 
Auf der Sziule des einen steht ein eolossaler [Ierkules mit der lIy- 
dra, wozu 30 Zentner Erz verwendet wurden. Das Dlittelgesims 
nehmen drei lebensgrosse Najaden ein, wovon diejenige, welche 
das triefcnde Haupthaar auswiudet, auf dem Ilathhause im IModell 
Iwßll vßrhanden ist. Auf dem Polygone!) Bassin sind Tritonen 
und Genicn angebracht. Die drei vergoldeten Basreliefs an den 
Seiulenwänden sind von dem Goldschmied David Altenstetter, wahr- 
scheinlich nach Modellen von Vries ausgeführt. Sie enthalten Sce- 
ncn aus der Römerzeit. Eine Gedenktafel besagt, dass der iNTei- 
Stef 1596 das Werk vollendet habe. Er trat damit mit Hubert 
Gerhard, welcher 1594 zur Ausführung des Augustus-Brunnen
	        
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