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WVatelet,
Claude
Henry.
Diese Darstellung bezieht sich auf eine Schrift des P. Cher
bin von Orleans: Vision parlaite dn P. Cherubin. Edelink um
nach Watelö das Titelhupler dazu, welches Ludwig XIV. in ga
zer Figur vorstellt, gr. 4.
Vvatelet; Claude Henry, Zeichner. Maler und Kupfersteche
wurde 1718 zu Paris geboren, und erfreute sich als der Sohn (
iles General-Einnehmen einer sorgfältigen Erziehung. Er mach
seine Studien auf dem Collegium in Harcourh und widmete siq
mit Vorliebe den schönen Wissenschaften, wobei auch die Ze
chenliunst einige Stunden in Anspruch nahm, da er durch Wo
und Bild ausdrücken wollte, was ihn iin Inneren bewegte, s
ganz im Gegentheil eines lleceveur-General, welcher nur für kli,
gende Münze Sinn hat. YVatelet konnte nach seinen Vermögen.
Verhältnissen ungehindert seiner Neigung leben, da auch de;- V,
ter die grösste Schonung für ihn bewies. Er liess den Sohn a
Jüngling von neunzehn Jahren Deutschland und Italien bßfeige;
um den Kreis seiner Bildung zu erweitern; und in Rom entwa,
Watelet in Ümgange mit dem Maler Pierre den bestimmten Pla
seines dem Studien der Wissenschaften und schönen Künsten g,
widmeten Lebens. Talentvoll und liebenswürdig. war er in PQI-i
als junger IYIaun bald in den glänzendsten Zirkeln gesucht, ga
sich aber der Zerstreuung nie lange hin, da seine angebom
Liebe zur Kunst und Poesie der Ruhe bedurfte. Nur eine Freun
din hatte er, die Gattin des Geriohts-Procurators le Comte, welche
er auch Unterricht in der Zeichcnlsunst ertheilte. Auf ihrem Land
gute Molin-joli weihte er den Musen glückliche Tage. In diese
schönen Gegend bearbeitete er sein Gedicht: l'Art de peindre, um
zierte es mit eigeiihäiidigenIiadirungenwaris1760), W051i!" ihm di
französische Mitwelt den Lorbeer, des Dichters und des Kunst
'lehrci's reichte Dieses Werk enthält die Grundlagen seines Die
tiounaire desibeaux-arts, hatte aber bei allem ästhetischen W"
the doch keinen bedeutenden Einfluss auf den Gang der liunsl
Es ist von einem Anonymus auch ins Deutsche übersetzt"), um
längst vergessen. In den Tagen seines ungetrübten Glückes m.
heitete er auch ein Werk über den Ursprun und die Bestimmung
der lreieii Künste aus, welches aber unvollendet blieb. Ferne!
übersetzte er die poetischen Werke des Tasso und Ariostn im
französische, lieferte aber eigentlich nur freie Nachahmungen, Aue]
ein Essai sur les jardins, Paris 1774, 8., und dfamallßß e Stück,
finden sich von ihm, allein sein Theatre de Moulin-joli külnmef
uns hier wenig m). Inzwischen dieser literarischen Arbeiten fer.
tigte Watclet auch verschiedene Zeichnungen, und Badirungen nach
solchen, so wie nach jenen anderen Meister.
In neuer Ausgabe: L'art de_peindre. Pgöme avec de refle.
xium w,- le; diiferente: pame; de la pemture. N9uv_ edi.
tion augmentöe des deux poümea sur Part de pemdre de
M. du Fresnoy et de Marsy: Avec ügurea. Amst. 1761, 3,
In ital. Uebersetzung, Venezxa 177i, gr. 4. ,
Des Herrn Watelet Kunst zu malen, ein Gedicht in viel-
Gesänggn mit Pernety's praktischer Abhandlung von den
verschiedenen Arten der Malerei- Au; dem Französischen
übersetzt (vun J. A. Lehninger). Leipzig 1703, 8-
Im Jahre 1784 erschien bei Perault in Paris ein wRecucil d.
quelques uuvragcs de M. Wntolet, 8.