Ward, Jilmßä, Schlachten- und Thiermalcr zu London, wurde um
1775 geboren, und zu einer Zeit herangebildct in welcher Rey-
nolds das Feld der Kunst behauptete. Damals hatte eigentlich nur
der Portraitmaler zu thun, und somit suchte auch J. Ward als
solcher sein Glück, welches aber dem Th. Lawrence im höheren
Grade lächelte, als anderen Künstlern. Desswegen suchte Ward
auf anderem Wege sein Heil, und malte nur dann Bildnisse,
wenn sein Individuum zu Pferd erschien, Er widmete im Allge-
meinen der thierischcn Natur ein genaues Studium, und drang in
den anatomischen Theil mit solcher Schärfe ein, dass wenige an,
dere liiinstler seines Vaterlandes sich hierin init ihm messen kön-
nen. In W'ard's Gemälden herrscht keine kalte Nachahmung der
Form, sondern Natur und Thätigkeit unter dem Einflusse des le-
bendigen Ausdrucks. Seine. Thiere offenbaren daher ein Feuer,
und im gegebenen Falle eine VVuth und Iiraftäusserung, wie sie
nur ein Meister erreicht, der auf der Höhe der anatomischen Ge-
schicklichkeit. steht. Beispiele liefern mehrere Schlachtgemälde,
Tliierltäinpfe und Darstellungen von Jagden und Pferderennen.
Andere Bilder dieses Meisters schildern Pferde in ihrer muthig stol-
zen Schönheit, und Paradesccnen, in welchen Portraite vorkom-
men. Eines" seiner geriihinten VVerlte dieser Art (1824) ist das Ge-
mä'de init dem Obersten Leicester, welcher seinem Regiments Bes
fehle ertheilt. Andere Bilder dieses Meisters stellen Schaafe und
Binder dar, ebenfalls in lebendi er Auflassung. Ein geriihiutes Ge-
niälde aus der früheren Zeit scliildert eine Scliafsohur in VVales
1805, und im Verlaufe der Jahre erschienen noch viele andere Bil-
der, in welchen Schafe den I-lauptgegenstand bilden. Noch 1341
zählte man das Bild einer Scliafwäsche zu den vorziigliohten Wer-
ken der damalgen Ausstellung in London. Mit nicht geringerem
Beifall wurden auch seine Jagdstiicke aufgenommen, wo die Jäger
häufig Portraite sind. Zu den früheren Arbeiten dieser Art (1805)
gehört ein Bild, welches den Baronet Wynne vorstellt, wie er mit
seinen Hunden in einer schottischen Berggegcnd auf ein Hasel-
huhii jagt. Die Jagdfreunde konnten sich an diesem und ähnli-
chen Bildern nicht satt sehen. Seine Werke sind alle sehr ileissig
vollendet, und bieten eine äusserst brillante Oberfläche, welche
ungeachtet der kräftigen Wirkung das Vergrösserungsglas ertrm.
gen kann; Viele seiner Zeichnungen mit Thieren sind durch den
Stich bekannt, in einem von J. Boydell 1305 veranstalteten Pracht-
werk, welches die englischen Viehraoen vorstellt. JQh. Lawreuee
lieferte den Text dazu. Holzschnitte nach seinen Thierzeichnun-
gen sind in M. Youatüs Treatise on horse.
Nach Beendigung des französischen Krieges setzten die Difßk?
toren der British-Institution einen Preis für denjeni en englischen
liiinstler aus, der die besste Skizze zur Verherrlichung der brit-
iisclten Waden liefern würde. Der berühmte Thiermaler Ward
machte sich an die Aufgabe, und es wurde ihm der Preis zu Theil,
Er erhielt den Auftrag zu einem grossen Bilde, welches auf einem
Raume von 35-121 Fuss eine allegorische Darstellung der Schlacht
vun' Waterloo gibt. Der Herzog von Wellington steht aufveinein
Kriegswagen, welchen Brittania lenliet. Er treibt die Dämonen
der Anarchie, Rebellion und Zwietracht mit den Schrecken des
Krieges vor sich hin, während Bellona die Iiriegsrosse antreibt.
Dünn malte Ward auch mehrere Genrebilder, darunter Sceiien mit
Sßhmllgglern und Wilddieben. Auch Idealfiguren in llndschaftli-
eher Umgebung ünden sich von ihm. Zwei SOlClIC Bilder hat w.
Ward gestochen. W. Barnard stach ein Blatt unter dem Titel: