Volltext: Veit, Ph. - Vouet (Bd. 20)

Veit , 
Philipp. 
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welche er 1821 in sprechender Aehnlichkeit darstellte. Kuch sein 
ihm in hohem Grade ausgebildeter VI-"nrbensinn hatte hier beige- 
tragen, den Reiz des Bildes noch zu erhöhen. Beurtheiler der 
Mode werden jetzt freilich nicht mehr so laegeistert werden, als 
im Jahre 1321 es gcschalnAuch wir wollen diesen früheren Bildern 
vor den freien und grossartigen Schöpfungen der späteren Zeit, des 
lVIeisterS nicht unbedingtes Lob spenden. da Veit ebenfalls seine 
Durchgangsperiuile hatte, eine Zeit des Ringens und Strebens, nach 
welcher die gelauterte liunst noch viel Schöneres schuf. In seine 
frühere Zeit gehört auch noch der Heiland an der Thiire, 1850 
Vtm Ruscheweyh gestochen, und die Darstellung im Tempel, wel- 
che Veit kurz vor seiner Abreise von Rom vollendete, und die 
dann auf den Iiunstausstelltingen zu München und in Frankfurt 
als eines der schönsten Werke der neueren Kunst gepriesen wurde. 
Veit wurde 1850 Direktor des StädePschen Instituts zu Frank- 
furt am Main, da F. Overbeck dem Rufe nicht folgte. Von dieser 
Ernennung an war die Zeit des Künstlers getheilt, da er als Vor- 
steherder städtischen Huustanstalt und ihrer Gallerie einen griisseren 
VVirkungsltreis erhielt. Die neue Schule war jetzt von Rom aus 
nach Deutschland verpflanzt, da Corneliul in München, und Scha- 
duw in Düsseldorf einen Kreis von gleichgesinnten Juugern um 
sich versammelt hatten. Nur Overbeclt blieb in Rom, ebenfalls 
nicht ohne grossen Anhang. Was Veit seit dieser Zeit in Frankfurt 
geleistet, kommt dem Höchsten gleich, welches die Schule hervor- 
brachte, und er ist neben Cornelius derjenige, welcher mit beist 
und Phantasie ein weites Feld bebaute. Die Richtung seiner geläu- 
terten späteren liunst haben wir Eingangs bezeichnet. Zu seinen 
frühesten, in Frankfurt ausgeführten Werken gehört das Bild des 
heil. Georg, welches er 1833 für die kleine Kirche zu Bonsheinl 
in Hessen ausfiihrte. Die Auffassung ist ernst und würdig, und 
auch durch Schönheit in Zeichnung und Färbung spricht dieses 
Werk in hohem Grade an. Noch vorzüglicher ist aber das Bild. 
im Städefschen Institute, welches Siineon im Tempel vorstellt, wie 
er sich seelig prciset, das Heil der tVelt gesehen zu haben. Auch 
F. Bernus du Fny in Frankfurt kam in den Besitz eines herrli- 
ehen Bildes, welches die beiden Marien am Grabe darstellt, und 
von einer späteren Darstellung dieser Art im Besitze des Iiöxiigs 
von Preussen zu unterscheiden ist. Diese Bilder sind durch litho- 
graphische Nachbildungen bekani1t,_und sind gerade nicht die ein- 
zigen, welche des Ruhmens werth sind. Es finden sich noch meh- 
rere andere Werke, welche auf gleiches Recht Anspruch machen, 
wie das herrliche Bild der Ccrmania im StädePschen Institute, wel- 
ches ebenfalls lithographirt ist. 
Dieses Institut besitzt aber auch ein grossartiges Werk in 
Fresco, welches die Einführung des Christenthums und der liünste 
in Deutschland zum Gegcnstande hat, und im Carton 1356 v0]. 
lendet war. Dieses berühmte Gemälde liefert namentlich den ße- 
weis, dass Veit im Stande ist, die umfangreichste Aufgabe mit 
philosophischem Geiste zu erfassen. und durchzuführen. Das Bild 
ist figurenreich, a-ber meisterhaft und sinnig geordnet, ein Haupt- 
werk der neueren liunst im Allgemeinen. Als Seitenhilder dienen 
zwei grossartige Figuren, welche die Germania und die Italia vor- 
stellen, erstere eine blonde Frau von zarten geistigen Ziigen mit 
schwcrmüthigem Blicke, im liaisermantel mit dem Fieichsschilde, 
letztere eine kräftige Gestalt auf Bruchstücken antiker Pracht s'i- 
tzend von Pinien und Cypressen um eben, wie sie gedanhellvoll 
auf die Trümmer römischer Tcrupeü und. Paläste schaut. Das
	        
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