Volltext: Veit, Ph. - Vouet (Bd. 20)

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"Veneziano , 
Antonio 
trocken nachbesserte. Dagegen beweist E. Förster. Beiträge zur 
Kunstgeschichte S. 127, dass um 1590 Pietro di Puccio der erste 
War, welcher im Campo santo in Fresco malte, während Antonio 
schon 1350 daselbst arbeitete. Diese Zeit ermittelte ebenfalls Für- 
ster l. c. 177, so wie, dass Antonio 1587 und 33 im Dome zu Sidna 
gearbeitet hatte. 
Vasari lässt den Künstler nach Beendigung der Arbeiten im 
Campo santo nach Florenz zurückkehren. Hier malte er jetzt im 
Auftrage des Gio. degl' Agli zu Nuvoli vor dem Thore nach Pratu 
den todten Heiland, die Anbetung der Könige und den Tag des 
Gerichts. Diese Bilder waren in einem 'I'abcrnaltel, sind aber zu 
Grunde gegangen. Die Herren von Acciajuoli liesscn das Ilaupt- 
altarbilcl der ßarthause durch ihn malen, dieses ging aber zu Va_ 
sari's Zeit durch Brand zu Grunde. Der genannte Schriftsteller 
erwähnt auch ein Frescobild in der Kirche. welches die Verltlii- 
rung Christi darstellte. Vasari sagt, diesesBild sei sehr schön, und 
scheint es also noch gesehen zu haben. In F. FantozzPs neuer 
Beschreibung von Florenz wird ihm irrig eine Geburt Christi von 
H. van der Goes zugeschrieben. Vgl. Domenico Veneziano. 
Nach Vasari's Behauptung hatte der Iiiinstler in der letzteren 
Zeit seines Lebens die Malerei aufgegeben, und noch lange als 
Arzt gewirkt. Er hörte erzählen, dass Antonio t387t zur Pcßileit 
gestorben sei, als Mann von 731 Jahren. Mit dieser Angabe hat; 
es aber keine Richtigkeit, wenn der liiinstler, wie Förster behaup- 
tet, noch 1588 im Dome zu Pisa gemalt hat. Auch die Geschichte 
mit dem Studium der Arzneikunst ist nicht stichhaltig. Vasari hil. 
dete sie nach einem Epitaphium, dessen Epigramm er in der ersten 
Ausgabe beifiigt:  
vAnnis qui fueram pictor juvenilibus, artis 
Me mcdicae reliquo tempore cepit amorm 
Dieses Epigramm bezieht sich sicher auf einen anderen An- 
tonio Veneziano, welcher in seiner Jugend die Malerei iibtc, und 
vielleicht 1584 als Arzt gestorben ist. 
Vasari fügt auch das Bildniss dieses Meisters bei, wtlhrschcilt- 
lieh nach jenem im Campo santu, welches der genannte Schrift- 
steiler als das des Antonio erkannte, und es im Holzschnitte sei- 
nem Werke beiliigte. In Bottaris' Ausgabe des Vasari ist es ge- 
stochen. In der Tribune der florentinischen Gallerie ist das Hiltt- 
niss eines jüngeren Künstlers dieses Namens, welches ebenfalls 
gestochen ist, und nicht verwechselt werden darf. 
Stiche nach Werken dieses Meisters. 
Die Rückkehr des heil. Rainer ans dem heil. Lande, 11ml (lie 
Wunder desselben, sehr reiche Composition im Campu sautu zu 
F153, gest. von C Lasinio, für dessen YVerk über den Calnpu 
531110, S- gr- ruy. qu. fol. 
_I?as Leichenbegänguiss des Heiligen, das Wunder mit dem 
Schlflel etc" gest. von C. Lasinio, für dasselbe Werk, s. gr. roy, 
qu. 10  
Der Tod des heil. Rainer, der nnterenTheil des Frescobildes 
im Qamp0 santo, gest. von C. Lasimo fur die Etruria pittrice, 
qll. ful.  
Dann findet sich auch ein neueres, im Umriss gGSIOClICIIE; 
Blatt, welches die Maria mit den: Iunde auf dem Throne von 
vier Heiligen umgeben, rechts die Taufe, lilIliS die Grablegung 
(lhrisli, und oben die Verkündigung s-orstellt. Das Bild, nach
	        
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