lien legte. weil ihn Tintoretto überall empfahl, selbst nach Ilom
und nach Florenz. In S. Franeesco a Piipa zu Rom ist ein ge-
riihmtcs Bild der Empfängniss Mariävon ihm, wo er wider be-
wohnheit viele Zuschauer anbrachte. In der Gallerie Colonna be-
wunderte man die vier Jahreszeiten, welche in schönen Landschaf-
ten durch lebendig geordnete Figurengruppcn sich aussprechen.
In Florenz malte er mehrere Bildnisse der mediceischen Familie ,
und für die grossherzogliche Gallerie eine Darstellung des Para-
dieses mit einer Menge von Thieren. Dann fertigte de Vos in
Italien auch viele Zeichnungen nach Gegenständen verschiedener
Art, welche er dann bei seinen Gemälden benutzte. Mit Vorliebe
zeichnete er antike Vasen und andere Geriithsrhaften, deren er
dann bei seinen Festgelagen zur Schau stellte. Auch viele reiche
und malerische Costiirns zeichnete er, in welche er später seine
Figuren kleidete , was seinen gemalten Schaustiicken grossen
Beifall bereitete, da "er iiberdiess Lebendigkeit der Darstellung
zu erzielen wusste. Michel Angelo und Tintoretto waren seine
Vorbilder. welche er aber nur in ihrer Uebertrcibung erfasste.
Die Bilder von M. de Vos sind manierirt, aber nicht selten voll
Leben und Affekt. Er bewegte sich meistens auf der Basis der
historischen liunst, theilweise mit Hineiuziehung der Allegorie und
der Novelle, und schuf in dieser Weise interessante Werke, de-
ren heiteres und malerisches Element sehr ansprechend ist. Seine
reich costiimirtenFiguren bewegen sich oft gefällig und anmuthig",
und man kann ihm in anderen Bildern auch die etwas über-
triebene Hast und Affektation verzeihen, da er auch wieder so
viel Schönes, und Malerisehes bringt , und auf jeder Stelle
'I'alent , und künstlerisches Bewnsstseyn zeigt. Einige seiner
fein und sauber gemalten Bilder kömzen alsxVurspiele der später
so anmuthig entwickelten Genremalerei hetrachtepwerden. Die
Mehrzahl seiner Werke ist aber der biblischen Historie und der
Mythologie entnommen. Die Bewohner und die Itiiunie des Olym-
pus sind jedoch nicht im Sinne der alten Griechen und Römer, son-
dern nach der venetiailisehJiolläinrlischen Anschauungen-reise des
Meisters interessant ausgestattet.
M. de Vos verweilte mehrere Jahre in Italien. Im Jahre 1559
liess sich aber Maestro Martino zu Antwerpen in die Malergilde ein-
schreiben, und blieb fortan im Vaterland, wo er in Folge seiner gros-
een Leichtigkeit so viel als zehn andere Iiiiiistlerzeiclinete und malte.
Im Dome zu Antwerpen zählte Descamps 14 Bilder, meist Altar-
blätter von ihm. Das Wunder mit den Broden in der Wüste ge-
hört zu seinen Hauptwerken. Auch in mehreren anderen Kirchen
und öffentlichen Gebäuden waren Gemälde von ihm, wovon meh-
rere im Museum zu Antwerpen aufgestellt sind. Da sieht man die
Auferstehung des Herrn, das Opfer der armen Wittwe, die Taufe
Christi, die Pharisäer, wie sie den MesLias zur Bezahlung des
Tributs auflurdern, die Jünger mit dem Fische, welcher die Münze
dazu in sich trug, Christus mit dem ungliiubigen Thomas, die
Euthauptung des 'I'äufers Johannes, die Versuchung des Antonius,
St. Lucas die Madonna nialend, die Taufe des Cunstautin, den-
selben , wie er von 'VVerlsleuten umgehen den Bau einer Kirche
beschliesst, und ein Paar lileinrvBilder grau ili Grau. In der Frau-
cnkirche zu Antwerpen ist das grosse Bild der Ilochzcitzu Cana
niit einer Anzahl römischer Prachtgeliissc. Bei St. Jakob sieht man
die Versuchun des Antonius, die Marter des heil. Jakob und die
Anbetung der ElDreieiniglßeiI. In der St. Paulskirehe ist eine Ge-
hurt! Christi. 'Im Museum zu Brüssel ist nur ein Bild von ihm,