Vos,
Cornelis
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Gallcrie des k. Museums zu Berlin ist ein Gemälde {mit zwei Bild-
nissiiguren, welche Hand in Hand auf einer Tcrasse sitzen. Den
Hintergrund bildet ein Vorhang, welcher die Aussicht auf einen
holländischen Ziergarten gßWällfl. Bezeichnet: De. vos. A0. 162g.
In diesem Bildnisse eines vornehmen Herrn und seiner Frau "spricht
sich van Dyclüs Richtung entschieden aus. Die Figuren sind von
charaktervoller Lebendigkeit, und das brillante Costüm ist mit
grusser Sauberheit durchgebildet. In- der Gallerie zu-Cassel ist
(las Bild eines vor dem Buche sitzenden Mannes mit Glas und
Pfeife, und in der Gallerie zu Salzdahlum war ein grusses Flami-
lienbild von Rubens, seiner Frau und zwei Iiindern. Der Knabe
steht auf einem Geldsach und macht Seifenblasen, und die Frau
hatSchmucls auf dem Schoosse. Auch das Zimmer ist prunlihaft aus-
gestattet. Ein anderes Gemälde aus derselben Gallerie stellt den von
Victoria hekriinztexi Marsdar. Zur Zeit Napoleuns war im Mu-
seum zu Paris ein Gemälde, welches zwei Sektirer von Tangelin
vorstellt, wie sie nach ihrer Bekehrung dem heil. Norbert den frii-
her verübten Hirchenraub zurückstellen. Landen gibt dieses Bild
im Umriss. Friiher wurde es dem Martin de Vos zugeschrieben ,
Descamps hielt es fiir ein Werk von Simon de Vos, und er-
kannte darin ein dem van Dyck würdiges Werk. Im Museum zu
Madrid ist ein grosscs Gemälde, welches den Triumph des Bac-
chus vorstellt, in gemeinen aber meisterhaft gemalten Naturen.
Guarienti sah in der Sammlung des Don Diego de Napoli zu Lis-
sabon ein Bild von 1640. welches die Madonna vorstellt, wie sie
das schlafende Kind in die Wiege legt, während Joseph die Scene
betrachtet. Dieses Gemälde enthält lebcnsgrusse Figuren, und ver-
räth van Dyclüs Weise. Diess ist wahrscheinlich jenes Bild, wel-
ches Fiissly sen. nach Houbraclien erwähnt.
Das Todesjahr dieses Künstlers ist unbekannt. Seinvon van
Dyck gemaltes Bildniss ist von L. Vorsterman gestochen, ful-
Ausserdem ist nach ihm gestochen:
Das Bildniss der Margaretha von Lothringen, Herzogin von
Orleans , gest. von P. de Jude, fol.
Maria mit dem liinde, welches der heil. Cathavina den Ring
reicht. M. van den Enden exc. Antverp., gr. fol.
St. Sebastian von den Henker-n an den Baum gebunden. P.
de Jude excucL, gr. fol.
Die Copie nach diesem Blatte. Nie. Lauwers excud., r. fol.
Der verschwenderische Sohn an der Talel bei Wein und Wol-
lust. Gest. von A. Vcet, qu. fol.
Die Iiartenspieler, dabei ein Weib mit dem Hruge. Alex. Voet
sc. et exc. 1632, gr. qu. fol.
Dieses Blatt hat Eugenia de Bcer 1632 copirt. Andere Stiche
dieses Bildes haben die Adressen von G. Donk (1652), W. van
den Enden, P. de Jode und F. Mazot, gr. qu. fol.
Der Thriumph des Bacchus, lith. in J. Madrazds spanischem
Galleriewerk, qu. fol.
V95, CQTÜClIS de; Maler, ist uns aus dem Verzeichnisse der Gal-
lcrie in Antwerpen bekannt, und wir glauben nicht, dass mit dem
Obigen eine Verwechslung statt finde. Er soll 1690 zu Hulsf geboren
und 1751 i-n Antwerpen gestorben seyn. Folgende Gemälde wer-
den ihm zugeschrieben: die Familie Snoeck, wie sie elem Abt von
St. Michael in Antwerpen Ilirchennrnate überreicht, St. Norbert
und ein anderer Heiliger auf den Knieeia vor dem Sacrament, zwei
Donatoren vor (lßr-hBil-"Jlln frau, eine Fanxilie im Gebete, ex
Veto, und die Vogtci der Maäerbruderschqft in Antwerpen.