Volltext: Veit, Ph. - Vouet (Bd. 20)

Voltz , 
Johann 
Michael. 
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 in Basel im Stiche. Auch verschiedene holländische Costiime zeich- 
 nete er, gewöhnlich in Gruppen von Figuren in entsprechender 
Handlung. In grossen Sepia Blättern stellte er damals d'en Mor- 
gen vor einem Wirthshause, und den Abend im Freien dar. Ein 
 grosses Aquarellbild stellt die Verwundung des Admirals Piuyter dar, 
so wie die anderen Zeichnungen zum Stiche bestimmt. 
Auch seine Blätter mit Schweizerliostiinien führte er in Aqua- 
rell aus, auf welchen die Figuren nicht, wie häufig, steife Puppen 
sind, sondern in lebendiger Handlung erscheinen. Sehr schön 
sind die Aquarellen mit den Alpenjägern. mit dem Schwingen im 
Entlibuch, mit dem Zu e auf die Alpen etc. Dann durchwanderte 
er auch den Schwarzwald, wo er Stoff zu mehreren schönen Zeich- 
nun en in Aquarell und Sepia fand. Seine Schwarzwälder Bauern- 
fßmiliß. die Uhrmacher-Werkstatt, die Glashiitte, die Hochzeitsce- 
neu gehören zu den schönsten Bildwerlien dieses Cyklus. Fast 
alle diese Zeichnungen entstanden vor 1320. letzt machte er sich 
auch an Scenen aus der Geschichte Deutschlands, welche von 1329 
 Q4 von Dalbon und Laminit gestochen wurden, 24 Blätter in 
ltl. qu. fol. Dann zeichnete er als Fortsetzung des Werkes von 
Seele das Wiirtemberginchc Militär in Aquarell, und gab hier 
schöne Gruppen von Militärs, wie früher aus dem Volksleben. 
Den Kronprinzen von Wiirtemberg zeichnete er auf einem gros- 
sen Blatte in Sepia. Unter den früheren Stichen nach historischen 
Zeichnungen nennen wir Christus am Hreuz von Dalben, fol. 
Im Jahre 1824 zog der Iiiinstler nach Augsburg, Wohin ihn 
der Kunsthändler Wilhelm berief. Hier arbeitete er seine Hi-äh- 
winkliaden aus, welche radirt und colorirt erschienen, und vielen 
Beifall fanden. Der gewaltsame Tod des Verlegers bewog ihn aber 
1327 wieder zur Rückkehr nach Nördlingen, wo er noch in grössw 
ter Thätigkeit sich befindet. Er trat zunächst mit vielen Bunst- 
handlungen in Verbindung, für welche er Zeichnungen ausfiihrte. 
Welche grösstentheils von anderer Hand gestochen und lithogra- 
phirt, und nicht selten leichtfertig behandelt sind, und missver- 
standen wurden. Es sind diess Darstellungen aus dei-Zeit eschichte, 
Volksscenen, Bilderbogen, Blätter fiir Jugend- und Vollässchriften 
etc. Das magere Honorar zwang ihn freilich öfter zu flüchtiger 
Arbeit, aber selbst aus diesen, und aus den unvollkommen gßge- 
benen besseren Arbeiten leuchtet immer das 'l'a_lent hervor. Eine 
Menge von seinen Zeichnungen aus der Geschichte ist in einem 
Werke, welches unter dem Titel nßildersaals von 185g _ .15 bei 
Ebner in Stuttgart erschien, von Iinuth auf Stein radirt. Auch 
zur Ausgabe von Tausend und einer Nacht, Stuttgart bei Erhard, 
lieferte er 1847 eine Anzahl von Zeichnungen. Ein schön ausge- 
stattetes Werk mit grossen historischen" Vignetten und Handzeich- 
nungen von Voltz erschien von 18-46 an unter folgendem Titel: 
Die Sonn- und Festtäglichen Evangelien des protestantischen Iiir- 
chenjahres, mit Stahlstichen (von Enzing-Müller und Raab) illu- 
srirt nach Zeichnungen von Johann V0 tz. Nürnberg, bei Blin- 
ger, lsl. fol. Dieses Werk enthält 62 Blätter. 
Inzwischen der oben genannten Arbeiten lieferte aber der 
Künstler noch mehrere andere Werke. Er malte kleine Bilder 
in Oel und Aquarell. Eine grosse Tuschzeichnui? aus der letzte- 
'ren Zeit stellt den Tod des Gustav Adolph dar. ür drei Kirchen 
im Ries malte er Altarbilder. In jener zu Einkingen ist das Abend- 
mahl des Herrn, zu Niihermemmingen eine Iircuzabnehmung und 
in Mölhingen der Heiland, wie er die Kleinen zu sich ruft. Auch 
Bildnisse malte der liiinstler. Jenes der Königin Paulinc von Wüf. 
temberg ist von Fleischmann gestochen, iol. 
Naglcfs Künstler-Lear. Bcl. XX. 34
	        
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