Volkhart ,
W ilh-
Vollerdt ,
J 0h.
Christian.
513,
vßllillßrli, Wilhelm, Maler von Boekum, begann seine Studien
auf der Akademie in Berlin, und begab sich dann zur weiteren
Ausbildung nach Düsseldorf, wo er bald Aufsehen erregte, da sich
schon in seinen lriiheren Bildern ein entschiedenes Talent zur
Auffassung historischer Momente kund gab. Zu den schönsten
Gemälden aus jener Zeit (1854) gehört jenes mit dem guten Hirten,
welcher eben so gut gezeichnet, als schön colorirt ist. Auch der
Ausdruck ist der biblischen Idee vollkommen entsprechend. Noch
grösseren Beifall erwarb ihm 1355 ein Bild zweier Binder, Frithiof
und Ingeborg betitelt. Diese jugendlichen Figuren erscheinen im
frischestcn Leben der nordischen Dichtung, und sind in schlichter
Wahrheit dargestellt. Im Jahre 1858 brachte er neben seiner le-
bensgrossen Figur der Jungfrau von Drachenfels eine Scene aus
Faust (FausUs und VVagnefs Spaziergang), welche neben anderen
ein bedeutendes Talent für scenische Darstellungen beurkundete.
Dieses entwickelte er in den folgenden, Jahren noch mehr,
so dass jetzt Volkharvfs Gemälde zu den schönsten Erzeugnissen
der Düsseldorfer Schule gehören. Seine späteren Bilder sind als
frappanter, lebensfrischer Ausdruck der Zeit zu betrachten, in wel-
cher die Handlung vorgeht, wodurch die Erinnerung an die Bühne
benommen ist, vor welche er 1D den früheren Gemälden dieser
Art den Beschauer versetzt. Eigenthülnliche Vorzüge besitzt bereits
ein Bild von 1841, welches die Ermordung des Sangcrs llizziu in
Gegenwart der Maria Stuart zum Gegenstandediat. Gruppirung,
Zeichnung und Färbung beurkunden hohe Meisterschaft, und in
den Ccstiimen ist die Zeit genau berücksichtiget. Ein Bild von er-
greifender Wirkung ist jenes der Maria Stuart, wie sie nach dem
Abschied von ihren Dienern zum Tode geht. Die unglückliche
Königin hat aber diesen bereits überwunden. Sie drückt das elfen-
beinerne Crucifix an ihre Brust, und während eine warme Blässe
das schöne Angesicht bedeckt. ist ihr strahlender Blick aufwärts
gewandt dem Himmel zu. Schön ist das Colorit und die ganze
Aulfassung, ohne Einwirkung der Bühne aus dem Gefühle geflos-
sen. Ein anderes Gemiildd. welches man mit dem genannten 13H
auf der Kunstausstellum; zu Berlin bewunderte, stellt die halbe
Figur der Königin am Schaffot dar. Dann findet man auch trefft
liche Zeichnungen von diesem Kunstler, gewöhnlich romantische
Darstellungen, welche auch ohne Farbe die angenehmste Augen.
weide geben. i
Für die Bilder und Lieder, den zweiten Band von Beiniekü
Liedern eines Malers, radirte Vollthart xiach J. G. von Herderü
Dichtung Heinrich und Catharina. Düsseldorf 1845, gp, 4,
Volkmann, liuferstecher, ist uns durch folgendes Blatt bekannt;
Landschaft im Geschmaclae Puussinüs. Cunstantiu deL, qu, fol.
VOHBHhOVBII, Hermann Van, Maler von Campen, war um 1614
thätig. Er malte historische Darstellungen. Im Jahre 1614 stach
S. de Passe ein Bild des Hcilnudes bei den Jüugern in Emaus,
qu. fol. Vollenhoven dedicirte es dem Iiunstlieblnaber J. a Wolfs-
wiukel; u. ful.
Von diesem Vollenhovexm muss ein gleichnamiger jüngerer Künst-
ler unterschieden werden, welcher von Ph. de Ifoniug Unterricht
genoss. Der Meister wurde 161g geboren, und der Schüler war
1675 der Lehrer des Th. Valkenburg.
VOÜGTÖII, Johann Christian; LandscHaftsmaler aus Leipzig. war
Schüler von A. Thiele, und nicht geringer geachtet, als dieser
Naglefs Iiünstlcr-Lex. Bd. XX. 33