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Voigt ,
Ca rl
Friedrich-
zu den schönsten Cameen aus jener Zeit. Hierauf erhielt er durch
den Direktor Schadow den Auftrag, einen Halsschmuck in Con.
ehilien auszuführen, auf welchem er die schöne Mythe von Amor
und Psyche in zarten Gestalten und Gruppen darstellte. Diesen
Schmuck erhielt die Kronprinzessin, die jetzige liönigin von Preus-
sen. Durch diese Arbeiten wurde er in Rum allgemein bekannt,
Thorwaldsen nahm sich seiner freundschaftlich an, und ertheilte
ihm manchen fördernden Rath. Durch die Verwendung dieses Mei.
stets wurde ihm der Auftrag zu Theil, die Stempel zu einer Preis.
Medaille der Academia Tiberina auszuführen , wofür ihn die Aka-
demie zum Mitglied ernannte. Gegen Ende seines römischen Auf-
enthaltes wurde er von der k. Münze in Berlin eingeladen, mit
unter die Bewerber zur Verfertigung eines neuen Thalerstempels
mit dem Bildnisse des Königs zu treten, und sein Stempel erhielt
den Preis. Dann erwähnen wir auch noch einer Medaille, die zu
einer Folge gehört, wvelchc die brandenburgische Geschichte in
Medaillen VCYSlnllllCllBl. Sie bezieht sich auf die Belehnung der
Mark durch Ludwig den Bayer an seinen Sohn.
Nach der Vollendung dieser Arbeiten erhielt Voigt einen Ru
nach München, lehnte aber denselben ab, da er dem Vaterlnnde
Dank schuldete. Bald darauf ging bei der Anwesenheit des liö.
nigs Ludwvig die wiederholte ehrenvolle Einladung an ihn, welche;-
er. jetzt Folge leistete, da ihm auf seine Anfrage in Berlin der Mi-
nister zu seiner Axistcllung in München Glüc t wünschte. Im Mai
182g erhielt Voigt das Dekret als erster Medailleur an der k,
Münze, mit der Erlaubniss, noch ein Jahr in Rom verweilen zu
dürfen. Während dieser Zeit bekam er den unverhofften Auftrag,
das Bildniss des Papstes Pius VIII. in Wachs zu bossiren, wozu
ihm derselbe vier Stunden sassI Das Modell fand ungetheilten
, Beifall, und der Künstler fertigte sogleich auch die Stempel zu
den Scudi mit dem Bildnisse Sr. Heiligkeit. Bei dieser Gelegenheit
beschränkte Voigt die Grösse der Münzen, die früher sehr dünn
geprägt waren. Er führte das Präien im Ringe ein, wodurch die
ünzen ein schöneres Ansehen be ommen, und nicht leicht nach-
gemacht werden können. Am 50. März 1830 verheirathete sich
der Künstler mit der berühmten Minialurmalerin Therese Fioroni,
und reiste im Junj nach Bayern ab.
Vuigt kam zu München in eine sehr angenehme Stellung, da
er alle Aufträge unmittelbar vom Könige erhielt, und ihm die M0-
delle und vollendeten Arbeiten selbst vorlegen durfte. Der liünst-
ler begann mit der Ausarbeitung der ihm vom Könige aufgetrage-
nenen Geschichtsthaler (zehn eine feine lYlark), welche sich im
Verlaufe der glorreichen Regierungsjahre desselbenzu einer Ge.
schichte der bedeutendsten Ereignisse in Bayern gestalteten. Jede;-
trägt im Bevers das Bildniss des Königs, welches Voigt nach dem
Leben modellirte., und die Rückseite enthält entweder das Bild-
niss eines ausgezeichneten Mannes, oder die allegurisclie Bezeich-
nung eines für Bayern wichtigen Ereignisses. Die gmssen liunst-
schöpfungen des Königs finden darin eine besondere Berüchsich-
tigung. und Abbildungen in Miniatur, welche alle grossen über-
treffen. Die Reihenfolge beginnt mit dem Jahre 18:0, und zählt
57 Stücke bis 111m Jahre 1848. Obgleich die Regierung des Iiö-
G. Krälner gibt in Baverns Elxrenbuch. Nürnberg 183.1, 4„
die Hesclnrelbung unci Abbildung der früheren (iowclvichts-
lhuler.