Vogel.
Christian
Lebrecht.
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Christus mit den Evangelisten, an der Predella die Werke der
Barmherzigkeit, grosses Altarbild in der katholischen liirche zu
Leipzig. Gest. von Ufer. mit Vogel's Dedieation an Frau Majo-
rin Scrre auf Maxen, 1850, s. gr. fol.
Die Bekleidung des Nackten, eines der Bilder der Altarstaffel
des obigen Gemäldes , von Lan er in Stahl gestochen, 8.
Die Religion, allegurische Darstellung, lith. von Zöllner. De-
diä ä Mr. Chev. düäguilar etc. Seltenes Blatt, kl. 4.
Francesaa di Rirnini im Bade, lith. von Zöllner, fol.
Dante's göttliche Corniidie, radirt in der oben erwähnten Schrift
von Giuliano.
Eigenhändige Blä tter.
i) Papst Pius VIL, kleine Büste. Origihal-Lithographie mit
Tonplatte, und wciss gehöht, Sehr seltenes Blatt, gr. 8.
1) August Heinrich von Weyrauch, Brustbild im Mantel, nach
der Zeichnung in Vogel's Portraitsammlung radirt. Rechts
oben: C. V. Nr. Q. 1850.
Dieses schöne Blatt ist der zweite Versuch des Künstlers
im Radiren. Es gehört zu dem neuen Verzeichnisse der
Portraitsarnmlung des Meisters.
5) Die verstossene Hager mit dem Iinaben,-wie sie händerin-
gend von den Stufen des Hauses herabtritt, welches man
aber nicht sieht. Nach einer Handzeichuixng, erster Ver
such des Künstlers im Radiren. Links unten verkehrt: WC.
V. 1848, gr- 4.
h) Die Muse mit zwei Genien aufschwebend. Coelo Musa beat'
Original-Lithographie. Rund, 4.
5) Zwei Pflanzen mit Bliithen, Umrisse auf Kupfer. C. Vogel fec.
Wildenfels 179g. Jugendarbeit. (Neu abgedruchtt850),i8.
Vogel, Christian Lebrecht, Historicnmaler und Professor an der
Akademie in Dresden , wurde 1759 daselbst geboren . und als der
Sohn eines Sattlers sollte er dasselbe Hancliv0rli_erlei'nen. Der
Vater schickte ihn desswe en nur in eine gcwiilltllltlht! Schule, wo
er aber lieber zeichnete, Einige von ihm gezeichnete Blumenlsränze
gefielen dem Obersten Agclolo so wohl, dass er den Knaben fortan
unterstützte, wodurch dieser aufdenWeg gelangte, der ihm von der
Natur vorgezeichnet war. Sein eigenes Bildniss, welches er im
12. Jahre in Pastell malte, verschaffte ihm bei Schenau Zutritt,
welcher mit den Fortschritten des Zöglings so zufrieden war, dass
er dem siebzehnjährigexi Jüngling für das ill Qßl gemalte Bild
einer schlafenden Nymphe zwölf ucaten bezahlte. Vogel theilte
aber die Grundsätze des Meisters nicht, und bedauerte es später,
dass er in der Technik nicht Casanova? Unterricht genossen hatte,
dessen harte Manier ihm bei seiner Weichheit vortheilhaft gewe-
sen wäre. Vogel machte sich durch die wiederholten Bildnisse der
Churliirstin IYIutter Anna bald bekannt, und als Pensionär der
Akademie sah er auch seinen Unterhalt gesichert. Um 1130 berief
ihn GrafSuhns nach Wildenfels, um die riiiliche Familie zu malen,
und in diesem romantischen Städtchen geiiel es ihm so wohl, dass 81'
sich da häuslich niederliess, und nur kleinere Kunstreisen unternahm,
um auf den Sitzen der benachbarten Herrschaften seiner Auftrage
sich zu entledigen. Er malte Bildnisse der Reussischen und Schon-
burgkchen Familien, so wie in Iilosterode bei den Grafen von
Schulenhilrg. Die griillichen Hiiuser Sohns und Einsiedcl hatten
aufclns Glück dieses Meisters den wuhlthätigsten Einfluss und
zwar in zwei Generationen, so dass auch sein Sohn, der berühmte
sächsiche Hofmaler Carl Vogel von Vogelstein denselben zu hohem
Danke verpflichtet ist. Die Gemahlin des "Ministers Grafen von