Borchart-
Voet , Karel
Voet ,
Ferdinand.
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25) Die Narrheit; lachendes altes Weib mit der Schellenkapäie,
einer Feder auf dem Hut, und die Katze tragend. Ha be
Figur nach J. Jordaens. Alex. Voet juniur aculp. et exc.
Hauptblatt, gr. fol.
I. Wie oben.
II. Mit anderer Adresse.
20) Die Eitelkeit; junge Frau an der Toilette, neben ihr die
Narrhcit mit dem bpiegel , und ein Greis mit dem Tudten-
liopf. Halbe Figuren, nach J. Jordaexis, ohne Voefs Na-
men , qu. fnl.
Einige schreiben dieses Blatt dem J. Neeff zu.
27) Landschaften nach Fouquieres.
VOCE, Harel Borehart, Zeichner und Maler im naturhistorischen
Fache, stammte aus einer vornehmen Familie von Ypern, und
wurde 1670 zu Zwollc geboren. Hier war sein Bruder Bürgermei-
ster, welcher als Liebhaber der Botanik und Entoxnologie die Rich-
tung bestimmte, in welcher Voet Vorzüglichcs leistete. Er zeich-
Anlaxigs Blumen und Insekten, welche der Bruder gesammelt hatte,
und gelangte zuletzt, ohne irgend einen strengen Lehrer gehabt
zu haben, auch in der Oelinalerei zu grosser Uebung. Als Jüngling
von 19 Jahren nahm ihn der Graf Portland als I-Iofmaler an, mit
welchem er Herbst und Winter in London zubrachte, da der kost-
bare Blumengartcn, welchen der Graf in Sorgvliet angelegt hatte,
in jener Jahreszeit der meisten Zierden beraubt war. 1m Früh-
ling kehrte er aber wieder nach Holland zurück, wo jetzt Voet
die bunten Bewohner des Gartens malte, und die sinnreichsten
Bilder componirte. Besonders schön fand man zwölf grüssere Ge-
mälde, welche die Gewächse und Blumen eines jeden Monats vor-
stellen, und iiberdiess verschiedene Ansichten des Gartens und Pa-
lastes von Sorgvliet geben, Dann malte Voet noch viele an-
dere Blumenstiiclie mit Früchten und Insekten, wovon ein Theil
wieder in den Besitz des Grafen von Portland gelan te. Köni
Wilhelm III. wollte ihn nach Surinam schicken, um Ilälumen unä
Pflanzen zu malen, der 1702 erfolgte Tod desselben verhinderte
aberdie Reise. Die Königin Maria ernannte ihn zum llofmaler
starb aber noch vor der Ausfertigung des Patents. Portland
versehaFfte ihm indessen ein einträgliches Amt zu Dortrecht,
woi er von 1755 an neben seinen Malereien in Oel ein Insekten-
werk begann, welches sich zuletzt auf zwei Quartbändg belief,
Es enthält treffliche Zeichnungen in Aquarell, welche er nach der
Natur ausfiihrte. Einige hundert Insekten sind darin mit IÖSStQr
Treue dargestellt, unter dem Titel: Sijslhematische naamEjSt der
Touren en Kevers. Nach dem Tode des Künstlers kaufte 1-1. Snell
von Rotterdam dieses Prachtwerk. Voet starb zu Dortrecht 1745.
Nicolaus Vcrkoljc hat sein Bildniss gemalt und geschabt. Auch
bei van Gool und Descamps kommt das Bildniss diese: Mei-
sters vor.
Voet, Ferdinand, Maler von Antwerpen, war Schüler von J. d'
Agar, und begab sich daim Rum, wo er mehrere Jahre ver-
weilte. Später hielt er_sich einige Zeit in Turin auf, und wahr-
scheinlich auch in Verona, wo in S. Nazaro Landschaften sind,
welche einem Ferdinanclo Fiamingho zugeschrieben werden. Um
1060 war Voet wieder in Paris thäitig, und scheint noch 16191 ge-
lebt zu haben. In diesem Jahre stach P. van Schuppen nac i ihm
das Bildniss des Advokaten Simon Joseph Bai-bat de Lax-deine. Es