Vittoria,
Vicenzo.
Yittozzi ,
Ascanio.
437
in gebrannter Erde. Sie geben diePersönlichkeit auf dasBestimmte-
ste, so dass sie zu den Meisterwerken dieser Art gehören, wie
die Büsten des Giovanni Battista Feredo in S. Stefano, des Ca-
lnillo Trevisano in S. Gio. e Paolo, des Marc Antonio Grimani
daselbst, jene des _Andrea Loredano , Priano da Lagie, der Red-
ner Vineenzo und Giu. Battista Pellegrini u. s. w. Alle diese Werke
sind in Venedig, wenige im Auslande zu finden. Im k. Museum
zu Berlin ist die Biiste des Ottavio Grimani, Procurators von S.
lYlarco, ein wahres Musterbild dieser Art. Eine zweite Biiste da-
selbst, in gebrannter Erde, kommt diesem gleich. Sie stellt einen
jungen Admiral aus der Familie Contarini im Harnisch dar.
In Venedig sind ausser den Büsten und Medaillons auch noch
viele geriihmte Arbeiten in Stein und Stucco. Neben der Haupt-
thiire der Bibliothek von S. Marco sind zwei 10 Palm hohe weib-
liebe Figuren sehr schön und aniuutbig. Auch die Verzierungen
bei den Treppen der Bibliothek sind von ihm mit Geschmack aus-
getiihrt. Für die Schule S. Giu. Evangelista fertigte er höchst an-
muthige runde Fi uren in Silber, und eine zwei Fuss hohe sil-
berne Statue des älßll. Theodor. In der Capelle der Grimani in
S. Sebastiano sieht man 5 F. hohe Figuren in Marmor, und in
S. Salvadore eine Pieta nebst zwei Figuren in Stein. An der Han-
zel in S. Marco ist ein schönes Bild des Merkur von ihm. Drei
lebensgrosse Figuren der heil. Sebastian, Anton und Rochug in
Stein sind eine Zierde der Kirche S. Francesco della Vigua. Auf
dem Hauptaltare der Kirche de' Crocichieri sind sechs 2 F. hohe
Statuen in Stucco, und in der Minoritenkirelie wird eine Mar-
mortafel bewundert, welche in Hochrelief die Himmelfahrt der
Maria vorstellt, grossartige Gestalten in Lebeusgrösse. Im Giebel-
felde der Capelle sind zwei anmuthige Figuren von 8 F. Höhe.
Ueber der von Jacopo Sansovino erbauten Treppe des S, Markus-
Palastes sind treffliebe Zierrathen in Stucco von ihm, welche durch
die in den Zwischenräumen von B. Franco gemalten kleinen Gro.
tesken einen besonderen llciz gewinnen. Ein bewundertes Werk
ist auch das iibesseiche Schatzhiistehen in der Capelle der Ma-
donna del Ilosario.
Im Santa zu Padua ist das Grabmal des Alessandro Gontariui sein
VVerk, wozu M. San Michele die architektonische Zeichnung lieferte.
An diesem Denkmale sieht man die Statuen der Fama und der Thetis
mit zwei Gefangenen. Im Dome zu Treu in Dalmatien sind vier
5 F. hohe Apostelgestalten von ihm, und auf dem Glockenthurme
des Domes in Verona ist die 10 F. hohe Engclstatue von ihm ge-
fcrliget. Ausgezeichnet schon sind die Ornamente in der Villa Bar-
baro bei Asolo, jetzt Villa Maser genannt. und Eigenthulu des
Grafen Mani. Diese Villa wird von jedem Fremden besucht, so-
wohl des Baues, als der Gemälde von P. Veronese wegen.
Vittoria starb zu Venedig 1608, und wurde in S. Zaccharia
begraben. Hier ist auch sein von ihm selbst gefertigtes Grabmal.
Er unternahm es 1605, wie die Inschrift besagt. Temanza beschrieb
das Leben dieses liiinstlers. Abate Mosehini gab es 1827 mit An-
merkungen neu heraus.
Vittoria ,
Vicenzo ,
Victoria.
Vlttozzu Ascafllü, Architekt, gründete in Piemont seinen Ruhm.
E1" baute 1582 die Kirche St. Trinitä zu 'I'u1'in, und 1596 die
schöne Kirche Her Madonna bei Mondovi, der grösste Bau, Yvelche"
er führte. Im Jahre 1607" fertigte er den Plan zur Iiirclxe Curpus