Volltext: Veit, Ph. - Vouet (Bd. 20)

Vite , 
Timotco 
della. 
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mit zwei halb bekleideten Musen an einem geheimen Schränkchen. 
Die llorentinischen Herausgeber des_Vasari verinuthen, dieses Bild 
sei in Fresco gewesen; allein Vasari sagt deutlich, dass es in Oel 
gemalt sei. Baldi, Descrizione del Palazzo ducale 1587) und Vers; 
e prose del Baldi p- 527 spricht von mehreren Bildern dieses Kiinst. 
lers im Sehlosse. Nach seiner Angabe hatte Timoteo in jenem 
Geiiiache die bewalfnete Pallas, den Apollo mit der Lyra und die 
neun Musen gemalt Viele Gemälde des Hofes gelangten durch 
Erbschaft iii den Besitz der Familie Medici, allein in der floren- 
tiiiischen Gallerie ist nichts vorhanden. Viti gehörte viele Jahre 
zum llothalt des Herzogs Francesco von Urbino, und weihte ihm 
desshalb bei jeder Gelegenheit seine Dienste. So weiss man durch 
Vasari auch von Triumphbogen, welche nach seinen Entwürfen 
bei der Vermählung des Herzogs _err1chlet wurden. Fiir den Hi). 
nig von Frankreich malte er zwei Pferdeharnische, und Verzieng 
sie mit lebensvollen Figuren. 
'l'iruoteo hat auch mit ausserorclentlichenr Geschick in Minis. 
tur gemalt. Der Marchese Aiitaldo Antaldi in Pesard besitzt ein 
grosses Folioblatt mit Christus auf _dem Oelberg, welches nichts 
zu wünschen übrig lässt. Die Familie Antaldi stand in Verwandt- 
schaftsverhiiltnissen mit Timoteo, und vererbte diese Miniatur als 
köstliches Kleinod. Im Auslande sind die Werke dieses Meisters 
sehr selten. In der Gallerie des k. Museums zu Berlin ist Sei; 
1843 ein Bild des heil. Hieronymus. In _der Gallerie des Fürsten 
Esterliazy zu Wien wird ihm eine Copie von RafaePs Madonna 
mit dem stehenden Elinde zugeschrieben. Das Original stammt aus 
der Gallerie Orleans, und ist jetzt im Besitz des Dichters Samuel 
Rogers in London. Das Esterhazfsche Bild hat Joseph Bhrkowitz 
gestochen, und Lcgran dasselbe von der Gegenseite radirt.  
Dann finden sich auch kostbare Zeichnungen von ihm. Iiii 
Nachlass des Malers Th. Lawrence ist ein Gewandstudium zum 
Christus und zum Petrus in der genannten Miniatur Antaldfs. 
Baron von Rumohr besass_ die halbe Figur einer Madonna, wel- 
che das Haupt nach links neigt, und dic rechte Hand erhebt. Sie 
ist mit bleicher Tusche auf gelbbraunes Papier einfach ausgeführt. 
Im Papierrande steht von alter Hand geschrieben: Timuteo Vita. 
Frenzel (Sammlung aus B. v. Ruinohr, Liihecli 13146) vgrmuglir-r, 
dass die Figur zu einer Verliiiiiiligiing gehöre. H. 1-1 Z., Br. g Z. 
5 L. Tiinuteo hatte sich auch die Art ltafaePs mit der Feder zu 
zeichnen bis zur Täuschung angeeignet, so dass öfters seine Fe- 
derkizzen jenem selbst zugeschrieben werden. Ein geübter Iienner 
wird sie nach Passavant l. c. I. 573. an dem geringeren Grad der 
geistreichen Behandlung, entschiedener noch in grosseren Compu- 
sitionen ani Mangel innereir Inhaltes erkennen, da die Figuren 
oft bedeutungslos und nicht in die Elandlung eingreifend erschei- 
iigii, Vasari besass mehrere sclioiic FCLlCPLOiClIDUUgGK von iliiii, 
welche ihiii Gio. Maria Viti schenkte. Darunter nennt er ein Bild- 
niss des Giuliano de Medici, und ein Noli iiie tangcre. Dieses 
stellt Christus als Gärtner mit Drlagdalena dar, und lioiinte souiil; 
der Entwurf zu dem oben erwähnten Gemälde seyii. Dann besaSS 
er eine Zeichnung mit Christus am Oclberge, und dem schlafen- 
den Johannes. Eine solche Zeichnung befindet sich in der tloren- 
tinischen Gallerie, und sie ist daher mit der erwähnten im Nüvh- 
lass Lawrence nicht zu verwechseln. 
Zufolge der Notiz im Buche der Bruderschaft von S. Giusoppe 
zu Urbino starb Timoteo daselbst am 10. October 1525- PüSSavaut 
l. c. I. 578. 
	        
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